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Introducing Digital Humanities to Theology
After a detailed conceptual history of Computational Humanities and Computational Theology, volume 1 offers an introduction to the diverse research practices in the Digital Humanities. Well-known figures from the Digital Humanities community shed light on the different objects of investigation in this field (text – image – audio – video), before looking at different possibilities of analysis using the medium of "text" as an example. However, the new methods are also accompanied by new dissemination practices. A detailed section is therefore devoted to these.
The volume is also available in a German-language version https://doi.org/10.11588/heibooks.1459
Mensch 4.0: Interdisziplinäre Explorationen sich verändernder Weltverhältnisse
Menschliches Leben ereignet sich und wird gestaltet in kulturell geformten gemeinschaftlichen zeit-räumlichen Zusammenhängen. Diese haben sich im Zuge des Medienwandels der letzten Jahrzehnte tiefgreifend verändert. Dieser Wandel geht mit grundlegenden Veränderungen der Konstitutionsbedingungen des Menschen einher: Das Erleben von Raum, Zeit und Körperlichkeit ist medial vermittelt und wird durch virtuelle Realitäten überlagert. Digitale Medialität und das Leben in digitalanalogen Hybridräumen prägen daher sowohl das Selbsterleben und die Identitätsbildung als auch die Sozialität menschlichen Lebens in der Gegenwart. Diese Veränderungsprozesse im Verständnis von Realität, Zeit, Raum, Körperlichkeit, Identität und Sozialität reflektieren die Beiträge des vorliegenden Bandes in interdisziplinären Perspektiven und fragen nach den Implikationen einer Anthropologie 4.0. Sie dokumentieren einen Konsultationsprozess zum Thema an der FEST Heidelberg.
Forschungspraktiken in den Digital Humanities
Band 1 des Kompendiums Computational Theologie bietet nach einer ausführlichen Begriffsgeschichte zu Computational Humanities und Computational Theology eine Vorstellung der verschiedenen Forschungspraktiken in den Digital Humanities. Renommierte Akteure der Digital Humanities Community beleuchten zunächst die unterschiedlichen Untersuchungsgegenstände dieser Forschungsrichtung (Text – Bild – Audio – Video), bevor am Beispiel des Mediums „Text“ verschiedene Analysemöglichkeiten in den Blick genommen werden. Doch mit den neuen Methoden gehen auch neue Disseminationspraktiken einher. Auch diesen wird daher eine ausführliche Sektion gewidmet.
Briefrhetorik aus dem Gemeindeleben: Kommunikationssituation und Argumentationsstrategie im Ersten Thessalonicherbrief
Rhetorisches Können – soweit sind sich antike Rhetorikwerke einig – zeigt sich nicht auf formaler Ebene, sondern situativ. Die hier vorgelegte rhetorische Analyse von Paulus’ Erstem Brief an die Thessalonicher setzt daher an den konkreten Fragen und Problemen der jungen Gemeinde an und arbeitet vor diesem situativen Hintergrund den passgenauen Zuschnitt der paulinischen Argumentation heraus. Paulus stärkt die bedrängte Gemeinde, indem er sie in eine mehrdimensionale Gemeinschaft eingliedert, sie überschwänglich lobt und zielgerichtet die Einzelthemen bearbeitet, die die Gemeinde vor Herausforderungen stellen. Darin zeigt sich Paulus als kundiger Rhetoriker.
Textvarianten in der Überlieferung des Iwein Hartmanns von Aue: Analytische Tabelle
Dieses Buch bietet eine vollständige Liste der Textvarianten in der Überlieferung des Iwein Hartmanns von Aue. Für alle der in den 15 Handschriften und 19 Fragmenten überlieferten Verse werden die Varianten grammatisch-semantisch gruppiert. Von jeder Variantengruppe wird der Wortlaut einer Handschrift (meist die des jeweils ältesten Textzeugen) zitiert. Rein graphische Abweichungen werden nicht beachtet. Verse mit semantisch relevanter Varianz werden hervorgehoben. Eine Einführung erklärt, nach welchen Kriterien die Varianten gruppiert wurden, wie die Verse identifiziert werden und welche grundsätzlichen Beobachtungen sich am Material machen lassen.
Fast alles besteht aus Quarks: Erinnerungen eines Physikers
„Fast alles besteht aus Quarks“ erzählt die Vergangenheit eines Physikers, der seine Ideale, seinen Intellekt und seine Neugierde den Menschen widmet, die ihm begegnen. In der Forschung und auf seinen Reisen stillt er seine Wissensbegierde. Er entdeckt im Laufe seines Weges, dass das Leben und die Gefühle nicht planbar sind. Nach dem Studium in den USA verbringt er seine Wanderjahre in Dänemark, Frankreich und der Schweiz, bevor er Professor in Deutschland wird. Seine Erinnerungen lassen die Geschichte der Physik miterleben, in der sich die bunte Wissenschaft der Quarks, Atomkerne und Teilchen entfaltet hat.
Towards Better Preparedness for Future Catastrophes: Lessons Learned from Civil-Military Pandemic Response
Diese Arbeit ist eine wissenschaftliche Analyse der Einsatzerfahrungen der COVID-19-Katastrophenhilfe in Heidelberg von 2020 bis 2022. Die zivil-militärische Zusammenarbeit in der Pandemie hat wertvolle Beiträge zur gesamtgesellschaftlichen Stärkung der Resilienz geleistet – wahrscheinlich zu einem hohen Preis. Wenn ein Gesundheitssystem im Routinebetrieb überlastet ist, kann das Mitigierungspotenzial begrenzt sein. In Zukunft wird es wichtig, Bürokratie abzubauen, den Zyklus von „Panik und Vergessen“ mittels nachhaltiger, ganzheitlicher Katastrophenvorbereitung zu durchbrechen, eine rechtzeitige Einsatzbereitschaft herzustellen und die „Infodemien“ in den sozialen Medien zu bewältigen.
Die juristischen Handschriften der Codices Palatini Latini in der Vatikanischen Bibliothek (Cod. Pal. lat. 621–813)
Der Band erschließt die lateinischen Handschriften der Bibliotheca Palatina mit juristischem Inhalt, die sich heute überwiegend in der Biblioteca Apostolica Vaticana befinden. Besonderen Wert hat der Bestand durch die Rechtshandschriften aus romanischen Ländern, die die Wiederentdeckung und Kommentierung spätantiker und die Systematisierung kirchlicher Rechtssammlungen belegen, die Europa ab dem Hochmittelalter prägten. Andere Manuskripte zeigen Nahaufnahmen lokaler Praktiken und Interessen, etwa in Gestalt von Prozessordnungen, Beispielformularen oder persönlichen Textsammlungen. Die beschriebenen Handschriften decken das 9. bis 16. Jahrhundert ab, haben aber ihren Schwerpunkt im 13. bis 15. Jahrhundert.
Friedensethik angesichts des Krieges in der Ukraine
Mit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine sind Friedensethikerinnen und Friedensethiker herausgefordert, auf die neuen politischen Realitäten zu reagieren. Während die einen fordern, die normativen Grundpositionen der evangelischen Friedensethik grundsätzlich zu überdenken, halten andere weiterhin an den Grundpfeilern des Leitbildes des gerechten Friedens fest. Im Lichte des Ukrainekrieges beleuchten die Autorinnen und Autoren dieses Bandes aktuelle friedensethische Kontroversen und diskutieren notwendige Neuausrichtungen. Das umfasst Fragen der Friedensordnung als Rechtsordnung, der rechtserhaltenden Gewalt sowie der zivilen Konfliktbearbeitung.
E-Science-Tage 2023: Empower Your Research – Preserve Your Data
Die Forschung im digitalen Wandel benötigt ein koordiniertes Umfeld. Die E-Science-Tage 2023 boten Verantwortlichen und Interessierten die Möglichkeit, sich zu den aktuellen Entwicklungen im Bereich Forschungsdatenmanagement auszutauschen und zu vernetzen. Mit dem Thema "Empower Your Research - Preserve Your Data" lag der Fokus auf der nachhaltigen Speicherung und der interdisziplinären sowie internationalen Verfügbarkeit von Forschungsdaten. In diesem Rahmen wurden die Bedeutung, die Risiken und der Nutzen einer transparenten Bereitstellung und Zugänglichkeit von Forschungsdaten thematisiert. Der vorliegende Tagungsband ist eine Sammlung von Vorträgen und Postern zu diesen Themen.
Digitale Theologie und digitale Kirche: Eine Orientierung
Gottesdienste online, Seelsorge per Instagram, Facebookkirchen und religiöse Influencer bei YouTube – die Phänomene digitaler Kirche und digitaler Theologie sind vielfältig und wachsen seit der Pandemie rasant auch im deutschsprachigen Raum. Der vorliegende Band will in diesem Feld als Landkarte dienen: Er kartiert Debatten rund um die Begriffsbildungen „digitale Kirche“ und „digitale Theologie“ und dient so als Einstieg und Überblick in das seit 2020 rasant anwachsende Debatten- und Forschungsfeld.
Vorhang zu – Licht an: Projektionsmedien in der Sammlung des Instituts für Europäische Kunstgeschichte
Kunsthistorische Lehre ist ohne Bilder nicht denkbar. Während im 19. Jahrhundert noch Reproduktionen auf Papier durch die Reihen der Zuhörer:innen gereicht wurden, ermöglichten ab etwa 1900 Lichtbilder auf der (Lein-)Wand das gemeinsame, zeitgleiche Betrachten. Für die Kunstgeschichte wird der parallele Einsatz von zwei Projektoren prägend: Das vergleichende Sehen etablierte sich als zentrale Lehrmethode.
Im Rahmen einer Lehrveranstaltung am Institut für Europäische Kunstgeschichte (Wintersemester 2022/23, Leitung Dr. Alexandra Vinzenz) beschäftigten sich Studierende mit den bildgebenden Geräten in der institutseigenen Sammlung. Vom Epidiaskop über Diaprojektoren seit den 1910er Jahren bis hin zum 16mm-Filmprojektor ist in der Ausstellung und im Katalog ein repräsentativer Querschnitt zu sehen.
Stimmen zum Krieg in der Ukraine: Reaktionen jenseits der westlichen Welt
In einer ersten Resolution hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen bereits wenige Tage nach Kriegsbeginn mit deutlicher Mehrheit den russischen Einmarsch in die Ukraine verurteilt und Moskau zum Ende seiner Aggression aufgefordert. Was auf den ersten Blick nach einer weltweiten Verurteilung des russischen Angriffskrieges aussieht, hält einer differenzierten Analyse nicht stand. Eine nähere Betrachtung zeigt, dass es nicht die internationale Staatengemeinschaft ist, die die russische Aggression missbilligt, sondern vorrangig der Westen. Im Fokus des Bandes stehen Positionen der BRICS-Staaten, der MENA-Region, des post-sowjetischen Raumes sowie verschiedener Regionalorganisationen.
Empirische Evidenz und epistemische Praxis: Vorschlag einer pragmatischen Synthese von Realismus, Pluralismus und Relativismus in der Wissenschaftstheorie
Eine der zentralen Fragen der Wissenschaftsphilosophie lautet, wie sich der besondere epistemische Status von wissenschaftlicher Erkenntnis rechtfertigen lässt. In der vorliegenden Arbeit wird die Frage nach epistemischer Rechtfertigung neu aufgegriffen und mit Blick auf den Zusammenhang empirischer Evidenz und epistemischer Praxis hinterfragt. Die Debatten zwischen Realismus, Empirismus und Relativismus im 20. und 21. Jahrhundert weisen dabei auf die Notwendigkeit einer synthetischen Lösung des Rechtfertigungsproblems hin. Dieser Ansatz war im Pragmatismus und Pluralismus John Deweys bereits weitgehend angelegt, wurde aber überwiegend ignoriert. In diesem Buch wird Deweys pragmatische Wissenschaftsphilosophie in den Kontext der aktuellen Debatten gesetzt und als historische Grundlage für einen aktuellen, synthetischen Rechtfertigungsansatz genutzt.
Germany and the USA 1871–2021
Deutschland und die USA 1871–2021 ist die erste Gesamtdarstellung zu 150 Jahren transatlantischer Beziehungen zwischen dem 1871 gegründeten deutschen Nationalstaat und den USA. Das Buch ist eine Sammlung von Aufsätzen, Artikeln und Vorträgen, die der Autor zum 19. Jahrhundert, zum Ersten Weltkrieg und zum Zweiten Weltkrieg sowie zum Kalten Weltkrieg veröffentlicht hat, ergänzt um einen neuen Essay, der bis an die unmittelbare Gegenwart und das Ende der Präsidentschaft Donald Trumps führt.
Dieses Buch umfasst frühere Veröffentlichungen des Autors und schließt mit einem neuen Kapitel über "Obama, Trump, den Niedergang einer imperialen Demokratie und die deutsch-amerikanischen Beziehungen 2009-2021".
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“This rich collection of scholarly essays on GermanAmerican relations offers the first-ever assessment of this crucial transatlantic partnership over the long term, since the founding of the German nation in 1871, through the turbulent 20th century, and into the Biden Administration. Preeminent historian, Dr. Detlef Junker, draws on decades of deep study to bring us, in lively and lucid prose, his analysis of the changing political relationship that shaped both countries as well as the world. With his signature wit and insight, and delivered in the style of an accomplished journalist, Junker has created a must-read for anyone who wishes to understand the changing relationship of Germany and the United States.”
Kirsten Fischer, Professor of History, University of Minnesota
“One of Germany’s most eminent contemporary historians has provided us with an enlightening and stimulating account of German–American relations in the 20th and 21st centuries. Selecting from his manifold writings during a long and distinguished career, Detlef Junker gives us an eye-opening account of the many challenges with which German–American relations continue to be confronted in our world of turmoil and instability. Junker’s highly informative book should be essential reading for anyone interested in both the past and the future of America’s relations with Germany—still Europe’s most important political and economic power.”
Klaus Larres, Distinguished Professor of History and International Affairs, University of North Carolina at Chapel Hill
“Here is an authoritative overview of the mostly friendly, at times dramatic relations between the United States and Germany that have shaped much of transatlantic history since 1871. Detlef Junker succeeds in balancing his critical insights into America’s ascent as a world power and its recent challenges with those of Germany’s rise, fall, and rise as a European power. Thoroughly researched and well written, the volume has much to offer to both scholars and students.”
Frank Trommler, Professor of German em., University of Pennsylvania
Virtuelle Hochschullehre: Ein Handbuch in 50 Fragen und Antworten
Das Buch Virtuelle Hochschullehre greift 50 zentrale Fragen zu virtuellem Lehren und Lernen auf, die direkt aus der hochschuldidaktischen Beratungspraxis stammen. Das Handbuch gibt fundierte und praxisnahe Antworten. Es dient Lehrenden als pragmatischer Ratgeber, als übersichtliches Nachschlagewerk und als vielfältige Inspirationsquelle.
Neben didaktischen Grundlagen stehen dabei folgende Themenbereiche im Fokus:
- Technik, Tools und deren Rollen
- Veranstaltungsformate
- Assessment
- Classroom Management, Lernmaterialien und Accessibility
- Kollaboration, Kommunikation und Rollenverständnis
- Partizipation und Motivation
Wege aus dem Krieg in der Ukraine: Szenarien - Chancen - Risiken
Ausgehend von sechs Szenarien, die verschiedene Formen und Wege der Beendigung des Krieges in der Ukraine skizzieren, diskutieren die Autorinnen und Autoren dieses Bandes deren jeweilige Chancen und Risiken. Verhandelt werden zentrale Fragen von Sieg, Niederlage und Verhandlungsfrieden. Die verschiedenen Szenarien werden völkerrechtlich sowie in friedens- und rechtsethischer Perspektive reflektiert. Zudem richtet sich der Blick auf die gesellschaftliche Dimension des Krieges. Dieser reicht von Einblicken in die russische Zivilgesellschaft über die Rolle der Kirchen im Kriegsgebiet bis hin zu friedenspolitischen Fragen einer künftigen Annäherung und Verständigung.
Framing KI: Narrative, Metaphern und Frames in Debatten über Künstliche Intelligenz
In gesellschaftlichen, politischen und medialen Debatten kommt „Künstliche Intelligenz“ als Heilsbringer, Erweiterung oder Bedrohung des Menschen und Ähnliches in den Blick. Diese Beschreibungen konstruieren soziale Imaginationen, welche den Rahmen individueller und gesellschaftlicher Rede über KI bilden.
Der Band verbindet Fallstudien dieser Frames, Narrative und Metaphern mit einer Reflexion der damit verbundenen ethischen Fragen unter der Aufgabe einer imaginationssensiblen Ethik. Der Band bietet somit die erste interdisziplinäre Einführung in die Imaginationen Künstlicher Intelligenz aus der Medienwissenschaft, Kommunikationswissenschaft, Linguistik, Filmwissenschaft und Medienethik.
Studienbuch Körpergeschichte
Der Körper hat eine Geschichte: Diese Einsicht bildet den Ausgangspunkt für die Körpergeschichte und verwandte Ansätze aus verschiedenen geistes- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen, die seit den 1970er-Jahren entwickelt und in den letzten Jahrzehnten für vielfältige Untersuchungen fruchtbar gemacht wurden.
Dieses Studienbuch stellt sechs theoretische Ansätze vor, mit deren Hilfe der Körper als historisch-kultureller Gegenstand begriffen werden kann. Neben einer Darstellung der Theorie und Methode wird jeweils an einem Quellenbeispiel vorgeführt, wie mit einem theoretisch informierten Zugriff Perspektiven auf den Körper in der Geschichte geschaffen werden können, die sich vom Alltagsverständnis abheben. Das Buch richtet sich an fortgeschrittene Studierende, die eine Abschlussarbeit mit einem körpergeschichtlichen Interesse planen und eine praxisorientierte Einführung in das theoriegeleitete Arbeiten suchen.
Coronafolgenforschung
„Im Anfang war der Riss“ – und es blieb nicht nur bei einem. Die sozialen, politischen, psychischen, juristischen, ethischen, ökonomischen, religiösen und kirchlichen Coronafolgen werden lebende und Generationen noch jahre-, wenn nicht jahrzehntelang herausfordern. Die wissenschaftliche, literarische, ästhetische und schlicht diskursiv alltägliche Verarbeitung dieser Widerfahrung, jenes „kollektiven Traumas“, wird dauern. Vor diesem Hintergrund nehmen die Autorinnen und Autoren im vorliegenden Band – anschließend an den ersten FEST kompakt-Band – die komplexe Thematik der Coronafolgenabschätzung aus verschiedenen disziplinären Perspektiven in den Blick.
Krieg in der Ukraine: Hintergründe - Positionen - Reaktionen
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine stellt die bislang größte Gefährdung des Friedens in Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges dar. Aber noch viel mehr: Der militärische Einmarsch am 24. Februar 2022 markiert eine Zäsur in der europäischen Friedens- und Sicherheitsordnung, geht es Putin doch nicht nur um eine Ausweitung seines Einflusses in Osteuropa, sondern um die Etablierung einer neuen Weltordnung. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes geben Einblicke in die Hintergründe und die Konfliktkonstellation, nehmen friedensethische und kirchliche Positionen in den Blick und beleuchten Reaktionen des Westens auf den Krieg in der Ukraine.
E-Science-Tage 2021: Share Your Research Data
Durch die offene Bereitstellung von Forschungsdaten profitieren Wissenschaftler:innen ungemein: vorhandene Datensätze können wiederverwendet und die Effizienz des wissenschaftlichen Fortschritts gesteigert werden. Der Datenaustausch schafft mehr Transparenz, macht die Zusammenarbeit effizienter und kann als Qualitätssicherungsmaßnahme betrachtet werden.
Im Rahmen der E-Science-Tage 2021 wurden die Bedeutung, die Risiken und die Vorteile der gemeinsamen Nutzung von Forschungsdaten erörtert. Der vorliegende Tagungsband ist eine Sammlung von Vorträgen und Postern zum Thema „Share Your Research Data“.
Ikonographie in Bewegung: Die Überlieferungsgeschichte der Bilder des ›Welschen Gastes‹
Wie werden mittelalterliche Bücher mit Bild und Text überliefert und wie verändern sich diese im Laufe der Kopierprozesse? Der Frage geht dieses Buch nach und untersucht die Bildüberlieferung des ›Welschen Gastes‹ aus kunsthistorischer Perspektive mit Hilfe philologischer Ansätze. Der ›Welsche Gast‹ ist ein mittelhochdeutsches Lehrgedicht, das 1215/1216 von dem italienischen Kleriker Thomasin von Zerklaere verfasst wurde. Ein Großteil der heute in 24 Kopien überlieferten Handschrift ist mit einem Bilderzyklus ausgestattet worden. In diesem Buch werden Struktur und Genese des Bilderzyklus sowie die Veränderung innerhalb der knapp 250-jährigen Überlieferung analysiert.
Stencil Stories: A Stencil History of Street Art / Geschichte des Schablonen-Graffiti
Banksy ist heute einer der bekanntesten Künstler. Die Ursprünge seiner bevorzugten Technik, des Schablonengraffiti, blieben bislang weitgehend unerforscht. Ihrer Geschichte widmet sich „Stencil Stories“. Beginnend 1870, wird eine Linie von Gebrauchsschablonen über Propaganda- und Widerstandsschablonen vor 1945, Protestschablonen des Mai 1968, Künstlerschablonen der Pop Art und Konzeptkunst, Schablonen des Punk und der Pochoiristen bis hin zu Street-Art-Schablonen und Banksy gezogen. Behandelt werden u. a. Blek Le Rat, John Fekner, David Wojnarowicz, Vhils, Alex Vallauri, C215, Banksy oder Punkbands wie CRASS und The Clash. Studierende der Universität und der PH Heidelberg steuerten Texte bei.
Valses de l’université de Heidelberg für Klavier zu zwei Händen
Die Valses de l’université de Heidelberg für Klavier zu zwei Händen sind das Werk von F. C. Kohlenberger (1814‒1895), der in Genf als Klavierhändler tätig war. Neben seinem Hauptberuf komponierte Kohlenberger und gab seine Werke im Selbstverlag heraus. Der Band enthält neben dem Notentext auch umfangreiche Kommentare, die sich der Biografie des Komponisten, der Geschichte des Walzers im 19. Jahrhundert sowie dem Tanz im akademischen Kontext der Universität Heidelberg widmen.
Change and Transformation of Premodern Credit Markets: The Importance of Small-Scale Credits
Kreditmärkte zur Mobilisierung großer Kapitalmengen sind kein modernes Phänomen. Schon im Mittelalter und Früher Neuzeit gab es gut funktionierende Kreditmärkte, die allerdings mehrheitlich dem Bedarf nach Kleinkrediten von Handwerkern, Bauern und Stadtbürgern – also dem Großteil der gesamten historischen Bevölkerung – dienten. Die in diesem Buch vorgestellten Studien konzentrieren sich auf Kreditmärkte in verschiedenen Regionen (England, Wales, Tirol, Norditalien, Deutschland, Niederlande). Die einzelnen Beiträge diskutieren, wie der Wandel der Akteure und die Transformation der Institutionen auf vormodernen Kreditmärkten den Zugang zu Kapital und die Praxis der Geldvergabe beeinflusst haben.
Götterbilder und Götzendiener in der Frühen Neuzeit: Europas Blick auf fremde Religionen : eine Ausstellung der Universitätsbibliothek Heidelberg, der Nachwuchsgruppe "Prinzip Personifikation", Transcultural Studies der Universität Heidelberg und des Instituts für Kunstgeschichte der Ludwig-Maximilians-Universität München
Europas Blick auf die Religionen der Welt changierte in der Frühen Neuzeit zwischen Anziehung und Abstoßung, zwischen Furcht vor dem Unbekannten und gleichzeitiger Faszination. Neben die Konflikte um die verschiedenen innereuropäischen Glaubensrichtungen trat verstärkt seit dem 16. Jahrhundert die Auseinandersetzung mit fremden Religionen: Diese waren nicht nur in Asien, Afrika und Amerika zu finden, sondern auch in der Vergangenheit der Alten Welt. Die Erweiterung des europäischen Blicks in geographischer wie chronologischer Hinsicht führte zugleich zu einem vertieften Bewusstsein von der Identität der eigenen Kultur und ihren historischen Bedingungen. Bei der Formierung dieser Vorstellungen spielten neben Texten von Anfang an auch Bilder, zumeist Buchillustrationen, eine zentrale Rolle. Der vorliegende Band präsentiert die wirkmächtigsten druckgraphischen Bildprägungen, die wichtigsten Texte und Überlieferungstraditionen zu den paganen Glaubensvorstellungen, Göttern und Kulten vor dem Hintergrund der religiösen, historisch-antiquarischen und ethnographischen Interessen der Frühen Neuzeit und beleuchtet die Funktionen der Bilder und Texte zu den fremden Religionen für einen Kulturvergleich zwischen Wissenschaft, Fiktion und Polemik.
Über das Marionettentheater (hinaus): Musik und Puppen
Ausgehend von einem Symposium thematisiert der Band in verschiedenen Beiträgen das in seiner langen Historie vielfältige Verhältnis von Musik und Figurentheater. Einerseits steht die Aufführung von Oper mit Puppen im 18. Jahrhundert sowie musikalisiertes Figurentheater in der Mitte des 20. Jahrhunderts im Fokus, andererseits nimmt der Band die Integration von Figurenthematik in Sujet, Ästhetik und Inszenierung von Oper mit realen Sängerinnen und Sängern in den Blick. Ergänzt wird dieser Fokus durch einen historischen Rundgang zum Verhältnis von Puppen und Musik sowie durch einen Blick auf die Institutionalisierung von Puppenspiel in internationalen Organisationen am Beispiel der UNIMA und der UNESCO.
Digitalisierung: Neue Technik – neue Ethik: Interdisziplinäre Auseinandersetzung mit den Folgen der digitalen Transformation
Neue Technik – neue Ethik? Der vorliegende Band, der im interdisziplinären Dialog an der FEST entstanden ist, fragt vor diesem Hintergrund in unterschiedlichen Wissenschafts- und Handlungsfeldern nach dem „Neuen“ in und durch digitale Technologien: Was ist das wirklich Neue? Entstehen neuartige Gegenstände, Werkzeuge, Wahrnehmungsformen, Erkenntnismittel, Fragestellungen, Akteure und/oder Kommunikationsformen? Ist überhaupt „Neues“ erkennbar oder setzen sich bestehende Fragestellungen in anderen Medien fort?
Zwischen den Beiträgen zeigen sich dabei vernetzende Linien, die – ähnlich wie Hashtags – einzelne Aussagen zu Fäden (Threads) miteinander verweben und so eine netzförmig verbundene Kartierung einer Debatte um Begriffe oder Phänomene ermöglichen. Dabei haben sich insbesondere drei thematische Verdichtungen herauskristallisiert:
- #Berechenbarkeit #Überwachung #Steuerung #Freiheit #Demokratie
- #Medienwandel #Wahrnehmung #Hermeneutik
- #Anthropologie #Ethik #Theologie
Der Band stellt einen Beitrag zur notwendigen Debatte um die Gestaltung der digitalen Transformation dar und soll zum weiteren Nachdenken, Forschen und Diskutieren über neue Techniken und neue Ethiken im Kontext der Digitalisierung anregen.
Amo te solo : Briefe der Kurfürstin Elisabeth Augusta an den Herzog Clemens Franz in Bayern 1743–1770
Im Jahr 2021 jährt sich der 300. Geburtstag von Elisabeth Augusta (1721–1794), Kurfürstin von der Pfalz. Als älteste Enkelin des Kurfürsten Carl Philipp wurde sie an ihrem 21. Geburtstag im Schloss Mannheim mit dem Erben der Kurwürde, Carl Theodor, verheiratet. Ihre jüngere Schwester, Maria Anna, wurde am gleichen Tag mit Clemens Franz von Paula, Herzog in Bayern, getraut. Elisabeth Augusta und Clemens Franz hatten sich im Vorfeld der Eheschließungen ineinander verliebt und über viele Jahre ein enges, vertrautes und auch erotisches Verhältnis gepflegt. Ihr Briefwechsel spiegelt die enge Bindung, reflektiert Pflichten und Grenzen, Langeweile und Hoffnungen, zeitweiligen Überdruss am Hofleben sowie ihr fürstliches Rollenverständnis. Es handelt sich dabei nicht um einen Austausch über gelehrte Inhalte oder ernste Kommentare zu politischen Entwicklungen, sondern um einen Blick in den fürstlichen Alltag, ein Stück Normalität. Dennoch erscheint gerade dieser umso spannender, da sich hier auch die privaten Handlungsspielräume fürstlicher Personen und die versteckte Sprache der Liebe und Leidenschaften offenbaren.
Die Richtlinien-Psychotherapie: Expeditionen in einem dunklen Kontinent
Das Buch beschäftigt sich mit den bis heute ungelösten Fragen der Therapeutenwahl, der psychosomatisch-psychotherapeutischen/psychiatrischen Diagnostik, der Indikationsstellung und Differentialindikation hinsichtlich verschiedener psychotherapeutischer Verfahren, der Einschätzung der Krankheitsschwere und der prognostischen Aussichten unter den naturalistischen Bedingungen der psychotherapeutischen Praxis im Rahmen der Richtlinien-Psychotherapie. Das Buch berührt insbesondere die Interessen ärztlicher und psychologischer Psychotherapeuten. Die Verknüpfung von psychotherapeutischer Praxis und Forschung beinhaltet die Frage nach Art und Ausmaß der Qualitätssicherung in diesem Bereich.
Caractère destructeur dans l'art: Poétique, musique et performance des mouvements d'avant-garde autour de la première guerre mondiale
Die vorliegende Arbeit sucht nach Wiederholungen in der Geistesgeschichte der Avantgarde, um Momente der Kontinuität oder des Bruchs zu finden. Die Konzentration auf den gemeinsamen Nenner der Destruktivität dient dazu, eine zentrale Facette des Stils jener Zeit zu erkennen. Dass es dabei von Interesse ist, gleich mehrere verschiedene künstlerische Bereiche der Avantgarde in den Blick zu nehmen, liegt in der künstlerischen Praxis selbst begründet: Die Ausdrucksformen der Avantgarde prallen aufeinander und beginnen zunehmend miteinander zu kommunizieren. Die mitreißende Parole der Destruktivität vereint die schöpferischen Grundlagen der Avantgardekunst und berührt ihr unvermeidliches Paradox: Die Zerstörung impliziert in der Tat schöpferische Aspekte; der frei gewordene Raum will bald wieder gefüllt werden.
Die Heidelberger Universität auf dem Weg in das „Dritte Reich“: Arnold Paul Ruge, Philipp Lenard – Emil Julius Gumbel
„Kommilitonen - der Pesthauch der Judenherrschaft weht Euch entgegen!“ – So lautete die Überschrift eines 1920 erschienenen Flugblatts aus der Feder des Heidelberger Philosophiedozenten Arnold Ruge. Ruge wie auch Philipp Lenard, erster Nobelpreisträger für Physik der Ruperto Carola, stehen exemplarisch für eine keineswegs kleine Gruppe akademischer „Brandstifter“, welche schon in den ersten Jahren der Weimarer Republik eine antisemitische Sturmflut entfesselten. Ein Opfer der gleichfalls von der Heidelberger Studentenschaft weithin begeistert aufgenommenen, von Lenard und Ruge unterstützten Hetzjagd wurde Emil Julius Gumbel. Das vom NSDStB organisierte Kesseltreiben gegen Gumbel endete mit der Entziehung der Venia legendi. An prominenter Stelle stand er auf der ersten Liste von 34 Deutschen, die am 23. August 1933 „ausgebürgert“ wurden. Vor dem Hintergrund dieser weit über Heidelberg hinaus Aufsehen erregenden Geschehnisse soll der Weg der Ruperto Carola in die Katastrophe des Dritten Reiches beispielhaft dargestellt werden.
Deutschland und die USA 1871–2021
Deutschland und die USA 1871–2021 ist die erste Gesamtdarstellung zu 150 Jahren transatlantischer Beziehungen zwischen dem 1871 gegründeten deutschen Nationalstaat und den USA. Das Buch ist eine Sammlung von Aufsätzen, Artikeln und Vorträgen, die der Autor zum 19. Jahrhundert, zum Ersten Weltkrieg und zum Zweiten Weltkrieg sowie zum Kalten Weltkrieg veröffentlicht hat, ergänzt um einen neuen Essay, der bis an die unmittelbare Gegenwart und das Ende der Präsidentschaft Donald Trumps führt.
José Rizals Kampf um Leben und Tod: Facetten einer kolonialismuskritischen Biografie
José Rizal (1861–1896) studierte Medizin in Manila und Madrid, absolvierte eine Fachausbildung als Augenarzt in Paris, Heidelberg und Berlin, schrieb Gedichte und sozialkritische Romane, attackierte mit spitzer Feder die kolonialistische Willkürherrschaft der Spanier über seine philippinisch-tagalische Heimat und wurde – obwohl er ein Partisan der gewaltlosen Dekolonisierung war – von einem spanischen Militärgericht wegen Anstiftung zum Aufruhr zum Tode verurteilt und hingerichtet. Die Biografie des Kulturwissenschaftlers Dietrich Harth nähert sich Leben und Werk des philippinischen Intellektuellen in vier Schritten. In einem ersten Teil resümiert sie die wichtigsten Phasen der mehr als 300 Jahre währenden Kolonialherrschaft der spanischen Krone und skizziert die vom unmittelbar anschließenden amerikanischen Regime ausgehenden Veränderungen, die auch zu Rizals Idolisierung beigetragen haben. Der zweite Teil erzählt, der Chronik folgend, die Herkunfts-, Bildungs- und Verfolgungsgeschichte Rizals, während ein darauf folgender dritter Teil sich seinen vielseitigen, wissenschaftlich inspirierten, in zahlreichen Essays behandelten Forschungsinteressen und nicht zuletzt seiner damit eng verbundenen kolonialismuskritischen Polemik widmet. Der letzte Teil gilt der Analyse des sowohl politisch als auch literarisch bemerkenswerten Romandyptichons (Noli me tángere und El Filibusterismo), das Rizals Ruhm in der südostasiatischen Welt begründet hat und zur staatlich verordneten Lektüre in allen Bildungseinrichtungen der Philippinen gehört. Die vorliegende Biografie ist die erste umfassende Darstellung in deutscher Sprache, die sich auf direktem Weg, nämlich aus dem philippinischen Spanisch übersetzend, Rizals Denkart zu nähern sucht.
Die Arbeit von Dietrich Harth wurde 2023 mit der Ferdinand-Blumentritt-Medaille für hervorragende Leistungen und persönliches Engagement im Bereich der Philippinen- und Südostasienforschung ausgezeichnet.
Jenseits des Patriarchats: Ansätze feministischer Theologie
„Wenn Gott männlich ist, muß das Männliche Gott sein“ – so formulierte die amerikanische feministische Theologin Mary Daly 1973. Seitdem ist viel geschehen: Unterschiedliche Konzepte feministischer Theologie haben zentrale Zusammenhänge christlicher Theologie neu gedacht und von einer gerechteren Welt für Männer und Frauen geträumt.
Dieses Buch stellt die zentralen Entwicklungslinien feministischer Theologien von ihren Anfängen bis in die Gegenwart dar. Zugleich skizziert es einen eigenen Ansatz, der die Möglichkeiten einer gegenwärtigen queeren geschlechterbewussten Theologie auslotet.
The Silence of Organizations: How Organizations Cover up Wrongdoings
Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche, Manipulationen von Transplantationslisten oder die aktuelle Dieselgate-Affäre: Immer wieder erschüttern Skandale unser Vertrauen in Organisationen. Vor dem Hintergrund der verheerenden Folgen, die Regelverstöße in und durch Organisationen in unserer Gesellschaft hinterlassen, ist es notwendig, sich damit auseinanderzusetzen, wie und warum Regelverletzungen und Verbrechen regelmäßig unter den organisationalen Teppich gekehrt werden. Zu diesem Zweck führt der vorliegende Sammelband Beiträge internationaler Forscher aus unterschiedlichen Disziplinen zusammen, um zu erklären, wie organisationales Fehlverhalten trotz verschärfter Vorschriften, verstärkter Compliance-Bemühungen und Strafverfolgung im Schatten organisationalen Schweigens gedeihen kann.
Von der Forschung gezeichnet: Instrumente und Apparaturen in Heidelberger Laboratorien, skizziert von Friedrich Veith (1817–1907)
In der Blütezeit der Universität Heidelberg im 19. Jahrhundert wirkten hier Forscher wie der Chemiker Robert Bunsen, der Physiker Gustav Kirchhoff und der Physiologe Hermann Helmholtz. Sie alle ließen ihre wissenschaftlichen Instrumente und Versuchsaufbauten vom Universitätszeichenlehrer Friedrich Veith (1817–1907) im Bild festhalten. Eine gut 50 Blätter umfassende Mappe seiner Zeichnungen aus den Jahren 1856 bis 1891 ist eine einzigartige Quelle für die Experimentalkultur jener Zeit. Sie verdeutlicht zugleich die Bedeutung der visuellen Kommunikation in den Wissenschaften und die Rolle der vielen ‚unsichtbaren Hände‘, auf die Forschung angewiesen ist.
Vergessene Welten und blinde Flecken: Die mediale Vernachlässigung des Globalen Südens. Quantitative geografische Mediendiskursanalyse über die Berichterstattung der "Tagesschau" und ausgewählter Leitmedien
"Wie realistisch bilden Medien die Welt ab?“ ist eine der Kernfragen der Medienwissenschaften und auch eine Frage, die sich wohl jeder Zuschauer oder Leser irgendwann einmal gestellt hat. Die Langzeitstudie Vergessene Welten und blinde Flecken hat unter anderem etwa 5.100 Sendungen der Hauptausgabe der Tagesschau aus den Jahren 1996 und 2007 bis 2019 sowie Berichte ausgewählter Leitmedien (Deutschlandfunk, Süddeutsche Zeitung, Der Spiegel, Brennpunkt, Anne Will, Hart aber Fair, Maischberger, Maybrit Illner, CBS Evening News, The Washington Post, Time, The Guardian und Le Monde) ausgewertet und gelangt zu dem Schluss, dass die Länder des Globalen Südens (die sogenannten Entwicklungsländer bzw. Staaten der sogenannten Dritten Welt) in der Berichterstattung massiv vernachlässigt werden.
Minor Planet Names with Ties to Heidelberg
Dieser Auszug aus der Datenbank Dictionary of Minor Planet Names (DMPN) mit Stand August 2020 listet 169 Namen kleiner Planeten mit einem gewissen Bezug zu Heidelberg aus der Gesamtzahl von 22.129 Namen. Es ist eine Aktualisierung des Wissenschaftsatlas der Universität Heidelberg, der anlässlich der 625-Jahr-Feier der Universität im Jahre 2011 erschien und in dem 97 Namen kleiner Planeten aufgeführt sind.
Haut: Kultur und Geschichte
Die Geschichte und die Kultur unserer Haut sind, getrieben vom wachsenden Interesse, bedeutsam, viel diskutiert und gelegentlich auch missbraucht worden. Haut und Hautpflege wandelten sich mit der Zeit. Schönheit und Hässlichkeit ergänzen sich zur neuen Qualität der Attraktivität. Unsere Haut spielt eine große Rolle bei der Selbstdarstellung und sie gestaltet unsere Außenwirkung mit. Eine facettenreiche Entwicklung, welche aus der frühen Epoche der Mythen bis in die Gegenwart reicht. Und historische Reminiszenzen bereichern das Geschehen und belegen, unsere Haut ist lebensnotwendig, hochinteressant und wahrlich von besonderer Bedeutung.
FAKE - Fälschungen, wie sie im Buche stehen: Eine Ausstellung der Universitätsbibliothek Heidelberg und des Instituts für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg
Fälschungen und Bücher haben mehr miteinander zu tun, als man gemeinhin denken könnte. Naheliegend und nicht weiter erstaunlich ist, dass Fälscher Bücher konsultieren, um daraus Vorlagen für ihre Fälschungen zu gewinnen und sich das notwendige Wissen zu deren Herstellung anzueignen.
Doch es gibt noch mehr Bezüge zwischen Fälschungen und Büchern: Denn die Fälschungen werden sodann oftmals mit Hilfe von Büchern lanciert (z.B. mittels Werkkatalogen), in denen sie von getäuschten Autoren unwissentlich als vermeintliche Originale veröffentlicht werden. Im schlimmsten Fall manipulieren Fälscher zu Täuschungszwecken sogar gleich direkt Kataloge, in denen die Fälschungen dann plötzlich als echte Werke erscheinen. Und am Ende können, wie der spektakuläre 'Galileo'-Fall kürzlich zeigte, sogar ganze historische Bücher gefälscht und als vermeintliche Preziosen verkauft werden. Bücher sind für Fälscher jedoch nicht immer nur von Vorteil, sie können ihnen auch zum Verhängnis werden: Wissenschaftliche Bücher enttarnen Fälschungen und lassen deren Schöpfer auffliegen. Entlarvt, aber dafür nun eventuell populär, vermarkten Fälscher nicht selten ihre eigene Geschichte im Rahmen von Autobiografien bzw. werden in Romanen zu literarischen Figuren.
Die Ausstellung 'FAKE: Fälschungen, wie sie im Buche stehen' thematisiert und dokumentiert diese und weitere Aspekte anhand einer Gegenüberstellung von echten Büchern und gefälschten Kunstwerken.
Corona als Riss: Perspektiven für Kirche, Politik und Ökonomie
In kaum vorstellbarer Weise hat die Corona-Pandemie unseren Alltag, die Politik und die Wirtschaft verändert. Selbstverständliches ist ausgesetzt – die lebensweltliche Kontinuität hat Risse bekommen. Manche wirken entlarvend, andere führen zu Brüchen oder werden nur mühsam zusammengehalten. Persönliche Möglichkeiten sind eingeschränkt, in der Hoffnung, die Pandemie zu beherrschen. Alternativen – nicht selten Notlösungen – entwickeln sich zu neuen ‚Normalitäten‘. Wie können wir auf die Pandemie und die mit ihr verbundenen Probleme und Dilemmata reagieren, wie sich auftuende Chancen nutzen? Die Autorinnen und Autoren entwickeln Perspektiven für die Zeit mit und nach Corona.
„Rezessive“ Information in Sprache: Ein probabilistisches Informationsmodell als Grundlage informationslinguistischer und systemlinguistischer Ansätze
Die Arbeit stellt ein Sprachmodell vor, das auf informations- und systemtheoretischen Analysen fußt. Sprache wird als informationsverarbeitendes System begriffen, dessen Elemente in gewichteter Relation zueinander stehen. Die Relationen sind, insbesondere im Austausch des Systems mit seiner Umwelt, veränderlich und erlauben es, sprachliche Äußerungen wahrscheinlichkeitstheoretisch zu bestimmen bzw. vorherzusagen. Insofern lässt sich auf Grundlage des Modells Sprache darstellen und neue Sprachtechnologie entwickeln, wobei eine Unterscheidung wahrgenommener Information („sprachlicher Phänotyp“) und nicht wahrgenommener Information („rezessive Information“) Flexibilität und Erfolg verspricht.
Der "Kalendrier la Royne" des Wilhelm von Saint-Cloud: Edition und lexikalische Analyse
Das Kalendarium Regine, den der Pariser Astronom Wilhelm von Saint-Cloud im Jahr 1296 im Auftrag der Königin Marie von Brabant erstellte und wenige Jahre später als Kalendrier la Royne ins Altfranzösische übersetzte, dokumentiert auf eindrückliche Weise die Öffnung der mittelalterlichen Wissenschaft von einer reinen Klerikalkultur hin zu einer Laienkultur. Indem der Kalendrier einerseits den Wissensstand der Astronomie und Komputistik um 1300 reflektiert, andererseits aber auch von einem ausführlichen didaktischen, als Gebrauchsanleitung fungierenden Kommentar begleitet wird, offenbart er den Naturwissenschaft und Alltagspraxis verbindenden Stellenwert des mittelalterlichen Kalenderwesens.
E-Science-Tage 2019: Data to Knowledge
Die Digitalisierung bietet ein neues, effizientes Hilfsmittel, den wissenschaftlichen Fortschritt zu unterstützen. In nahezu allen Bereichen lassen sich mit Hilfe moderner Informationssysteme Forschungsdaten digital archivieren und bei Bedarf leichter wiederverwenden. In der heutigen Zeit, in der das kollektive Wissen ein enormes Ausmaß angenommen hat, ist die Systematisierung von Forschungsdaten zwingender denn je erforderlich. Die E-Science-Tage 2019, aus denen dieser Tagungsband hervorgegangen ist, haben neue Wege der Verarbeitung von Forschungsdaten aufgezeigt und durch den regen Austausch von Erfahrungen und Innovationen die digitale Wissenschaft weiter vorangetrieben.
Oper – Südwest: Beiträge zur Geschichte der Oper an den südwestdeutschen Höfen des 18. Jahrhunderts
Für Silke Leopold zum 70. Geburtstag vorgelegt von den Mitarbeitern der Forschungsstelle »Geschichte der Südwestdeutschen Hofmusik« der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.
»Oper – Südwest« beleuchtet Aspekte des Musiktheaters vor allem an den südwestdeutschen Höfen des 18. Jahrhunderts. So werden neue Möglichkeiten zur Rekonstruktion des Opernrepertoires in Rastatt, Baron Sigismund von Rumlings Musiktheater für Zweibrücken und die besondere Finalgestaltung von Niccolò Jommellis Didone abbandonata am württembergischen Hof, aber auch der Kompositionsprozess von Johann Adolph Hasses Dresdner Opern thematisiert. Daneben widmen sich drei Beiträge Franz Danzi und dessen Auseinandersetzung mit Wolfgang Amadeus Mozart.
Über die Fürstenherrschaft (ca. 1277-1279): Nach der Handschrift Rom, Biblioteca Apostolica Vaticana, cod. borgh. 360 und unter Benutzung der Drucke Rom 1556 und Rom 1607
Der Fürstenspiegel De regimine principum des Aegidius Romanus (gest. 1316) war im späten Mittelalter nicht nur das am weitesten verbreitete Werk seiner Gattung, sondern auch eine der am meisten gelesenen weltlichen Schriften überhaupt. Er wurde in fast alle Volkssprachen der westlichen Christenheit übersetzt. Der Text erscheint hier erstmals in einer modernen zweisprachigen Ausgabe, basierend auf einer zeitgenössischen Handschrift, dem Cod. Borgh. 360 der Vatikanischen Bibliothek, und mit sämtlichen Lesarten der bisher von der Forschung meist herangezogenen Drucke Rom 1556 und 1607. Ein kurzer Kommentar informiert vor allem über die Fundstellen der von Aegidius angeführten Zitate.
Dirty Skirts: Body Politics and Coming-of-Age in Feminist Fiction of the Caribbean Diaspora
Der karibisch-diasporische Coming of age-Roman setzt sich kritisch mit dem Verhältnis von Körper, Subjekt und Gesellschaft auseinander. Die literaturwissenschaftliche Studie untersucht Form und Funktion dieser Gattung als post- und dekoloniale Neuperspektivierung des Bildungsromans. Sie analysiert Repräsentationen hegemonialer und subversiver Körperpolitiken und -diskurse unter kolonialen, postkolonialen und migrantischen Bedingungen in den Romanen von Angie Cruz, Edwidge Danticat, Ramabai Espinet und Makeda Silvera. Ihre Werke erzählen von adoleszenten, mütterlichen, homoerotischen, widerspenstigen, verletzlichen oder rebellischen Körpern. Das vorliegende Buch zeigt auf, wie feministisches, politisches Schreiben marginalisierten Körpern, Identitäten und Geschichten Sichtbarkeit verschafft.
Der Gegenstand dieses Buches, Körper in migrantischen Kontexten, ist von aktueller und höchst politischer Relevanz. Sich bewegende Körper sind gewiss kein neues Phänomen. In Anbetracht des Widerspruchs zwischen grenzfreien globalen Märkten und frei beweglichem Kapital einerseits und gleichzeitig steigender Kontrolle ganz bestimmter Körper an sehr realen Grenzen andererseits haben sich die Bedeutungszuschreibungen dieser Köper stark verändert. Die in den Romanen beschriebenen Körper erfüllen eine soziale, kulturelle und historische Funktion. Sie imaginieren und dokumentieren politische Diskurse unserer Zeit.
Minderheiten und Arbeit im 19. und 20. Jahrhundert: Aspekte einer vielschichtigen Beziehungsgeschichte
Nur wenige Themen polarisieren in sozialen Zusammenhängen so stark wie „Minderheiten“ und „Arbeit“. Der interdisziplinär angelegte Sammelband nähert sich dieser vielschichtigen Beziehungsgeschichte an und fragt nach Inklusions- wie Exklusionsentwicklungen für Minderheiten in der Geschichte der Arbeit im 19. und 20. Jahrhundert. Die unterschiedlichen methodischen Zugänge der Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler machen die Perspektive der Minderheitenforschung für arbeitshistorische Untersuchungen fruchtbar.