Bücher

311 Titel
Autoren
Lisa Dieckmann (Hrsg.), Bettina Pfleging (Hrsg.), Georg Schelbert (Hrsg.), Thorsten Wübbena (Hrsg.)

4D: Dimensionen | Disziplinen | Digitalität | Daten

Vor 20 Jahren wurde prometheus als verteiltes digitales Bildarchiv für Kunstgeschichte und bildbasierte Disziplinen ins Leben gerufen und damit ein grundlegender Schritt für den digitalen Wandel in den jeweiligen Fächern vollzogen. Seitdem bilden sich die Konturen einer zukünftigen digital gestützten Wissenschaft deutlicher heraus. Die Digital Humanities erweitern das Methodenfeld der Geisteswissenschaften, interdisziplinäre Zusammenarbeit zur Beantwortung von Forschungsfragen setzt sich zunehmend durch und mit dem Aufbau einer Nationalen Forschungsdateninfrastruktur werden die Fundamente für ein sich im Wandel befindendes Wissenschaftssystem geschaffen.
Die Jubiläumstagung 2021 hat den Wandel der Wissenschaften unter vier Perspektiven (4D) diskutiert und ist bewusst über die Fachgrenzen der Kunstgeschichte hinausgegangen.

Bei dieser Publikation erscheinen die Beiträge sukzessive. Sie sind redigiert, im finalen Layout und werden unverändert in den Gesamtband übernommen. Jeder Early-View-Artikel erhält einen persistenten DOI und ist damit voll zitierfähig, es können lediglich noch keine Seiten angegeben werden. Erst wenn alle Beiträge vorliegen, werden sie mit Seitenzahlen versehen. Bitte verwenden Sie die im PDF angegebene Zitierempfehlung für den Early View. Neben dem E-Book (PDF) wird auch eine Printausgabe erscheinen.

Lucy Wasensteiner (Hrsg.), Meike Hopp (Hrsg.), Alice Cazzola (Hrsg.)

Wenn Bilder sprechen: Provenienzforschung zu Max Liebermann und seinem Netzwerk

Dank einer Förderung des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste führt die Liebermann-Villa am Wannsee seit 2020 ein Provenienzforschungsprojekt zur Überprüfung der Objekte in der Sammlung der Max-Liebermann-Gesellschaft Berlin e.V. auf NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut durch. Der vorliegende Band geht aus einer 2021 stattgefundenen Konferenz „Provenienzforschung zu Max Liebermann und seinem Netzwerk. Berichte aus der Praxis“ in Kooperation mit der Technischen Universität Berlin hervor und erscheint anlässlich der Ausstellung „Wenn Bilder sprechen. Provenienzforschung zur Sammlung der Liebermann-Villa“ (Liebermann-Villa am Wannsee, Oktober 2022 bis März 2023). Im Vordergrund stehen die Provenienzforschung zu Max Liebermann und seinem Netzwerk im Archiv, im Kunsthandel, im Museum und in der Universität.

Roger Fayet (Hrsg.), Regula Krähenbühl (Hrsg.)

Kunst und Material. Konzepte, Prozesse, Arbeitsteilungen

Outlines, Band 12

Medienvielfalt, ein erweiterter Werkbegriff und ein gewandeltes Verständnis von Kreativität prägen die Kunst seit der Moderne. Daraus erwachsen neue, für die Rezeption und die Erhaltung eines Werks sowie für den Begriff der Autorschaft und die Idee des Authentischen folgenreiche Herausforderungen. Durch das Auseinandertreten von Entwurf und Herstellung im aktuellen Kunstschaffen etabliert sich zudem eine neue Form arbeitsteiliger Produktion mit vielfältigen Implikationen. Die Beiträge im vorliegenden Band zeigen, dass solche Entwicklungen innovative, interdisziplinär abgestützte Herangehensweisen an der Schnittstelle von Technikgeschichte, Konservierungswissenschaft und Kunstgeschichte verlangen.

Ismene Wyss

Social Media Performance: YouTube und Instagram als Ort künstlerischer Aufführungen

Digitale Prozesse haben in Bezug auf die Produktion, Präsentation und Rezeption von Kunst seit der digitalen Revolution substantiell an Bedeutung gewonnen. Die Allgegenwärtigkeit der sozialen Medien in unserem Alltag hat zur Folge, dass auch die Praktiken von zeitgenössischen Künstler:innen durch die online präsentierten Lebensstile und Kommunikationsformen wie auch deren spezifische Ästhetik geprägt werden und diese selbst mitprägen. Ismene Wyss fokussiert auf Kunstwerke mit einem dezidierten Einbezug von Social Media in den künstlerischen Entstehungsprozess. Dabei werden (insbesondere solche) gegenwärtigen Positionen analysiert, die soziale Medien auf performative Art und Weise einsetzen: die «Social Media Performance». Diesem Buch liegt die These zugrunde, dass die spezifische performative Nutzung von Social Media eine künstlerische Strategie der Gegenwart ist, die digitalisierte Gesellschaften reflektiert und hinterfragt. Anhand der künstlerischen Positionen von Amalia Ulman, Molly Soda, Arvida Bytröm und Leah Schrager wird analysiert, wie soziale Medien in die künstlerische Praxis seit 2010 Eingang finden und diskutiert Konsequenzen einer solchen Kunstproduktion für die Kunstgeschichte der Gegenwart.

Gefördert durch den SNF (Schweizerischer Nationalfonds)

Anneli Kraft

Das gute Glas. Design digital sammeln und erforschen: Eine designhistorische Betrachtung und Entwicklung einer digitalen Infrastruktur zur Analyse von Trinkgläsern

Unter der Prämisse der guten Form wurden in der Nachkriegszeit Alltagsgegenstände mit verschiedenen Designpreisen ausgezeichnet oder in Ausstellungen gezeigt, um für gute Gestaltung zu sensibilisieren. Die Trinkgläser aus dieser Zeit stehen hier im Fokus. Was ist ein gutes Glas? Dieser Frage geht die Autorin anhand von damals verfassten Richtlinien und prämierten Gläsern nach. Zusätzlich legt sie die Entwicklung des digitalen Instrumentariums dar, das für die Forschung und den Vergleich der Objekte zum Einsatz kam. Dazu gehört die Typisierung von Trinkgläsern sowie eine genaue Formzuschreibung.
Diese designhistorische Betrachtung zeigt auf, wie zeitgemäße Forschung zu einem spezifischen Fachgebiet in Museen aussehen könnte.

Barbara Preisig

Mobil, autonom, vernetzt: Kritik und ökonomische lnnovation in Ephemera der Konzeptkunst, 1966-1975

Jan Dibbets, Adrian Piper, Daniel Buren und Eleanor Antin schufen zwischen 1966 und 1975 in hoher Auflage gedruckte Anzeigen und Ausstellungsankündigungen. Diese Ephemera – gleichzeitig Kunstwerke, Werbeinstrumente und Dokumentationen für künstlerische Aktionen – stehen exemplarisch für die kommunikationsbasierte, flexible und mobile Praxis der Konzeptkunst.
Das Buch zeigt mit Blick auf die ökonomische Entwicklung der Zeit, wie die KünstlerInnen Formen immaterieller Arbeit exemplarisch vorwegnahmen. Die Ephemera zeugen von einem komplexen Verhältnis zwischen der Kritik an hierarchischen Organisationsstrukturen und der Forderung nach Authentizität und Individualität. Autonomiebestreben und Institutionskritik bilden hierbei keinen Gegensatz zu ökonomischer Innovation. Sie sind Bedingung einer postfordistischen Gegenwart.

Gefördert durch den SNF (Schweizerischer Nationalfonds)

David Nelting (Hrsg.), Valeska von Rosen (Hrsg.)

Gattungsmischungen – Hybridisierungen – Amalgamierungen: Perspektiven auf das Verhältnis von Traditionen und Novationen in Bild, Text und Musik des Barock

Wie inszenieren Texte, Bilder und musikalische Kompositionen das Verhältnis von ›Altem‹ und ›Neuem‹ in Zeiten, in denen sich mit den Gattungsordnungen auch die ästhetischen Sicherheiten auflösen? Wie setzen sie ›Novationen‹ in anderen diskursiven Ordnungen, etwa religiösen oder gesellschaftlich-politischen, ins Werk und machen damit auch epistemischen Wandel sichtbar? Und wie lassen sich diese Prozesse historisch angemessen beschreiben, ohne auf moderne Fortschritts-teleologien zurückzugreifen?
Diesen Grundfragen der historisch ausgerichteten Literatur-, Kunst- und Musikwissenschaft geht der vorliegende Sammelband nach. Er untersucht mit Schwerpunkt auf dem italienischen 17. Jahrhundert mit Ausblicken auf Shakespeares Sommernachtstraum sowie den englischen Antiquarismus systematische Verschränkungen von Traditionen und Novationen und deren mediale Modellierungen. Im Fokus steht die ›neue‹ Bildsprache der sich naturalistisch inszenierenden, emphatisch mit der Tradition brechenden, de facto aber neue ausbildenden Malweise der Caravaggio-Nachfolge. Im Bereich der Literatur entsteht eine ›neue‹ Dichtungstheorie und -praxis, welche mit einem Autor wie Giovan Battista Marino zwar einerseits ausdrücklich an Regel- und Wertesysteme des Humanismus anschließt, diese aber andererseits im spielerischen Rückbezug auf die Tradition gleichsam in die Leere laufen lässt und durch einen barocken ›Subjektivismus‹ ersetzt. Für die Musik ist die unerhörte Experimentierfreude von Claudio Monteverdi beispielhaft, der in seinen Madrigalen alte und neue Kompositions- und Musizierpraktiken hybridisiert und Third Spaces barocker Polyvalenz eröffnet.
Als überwölbendes Merkmal der barocken Neuerungsphänomene erweist sich das Prinzip der Gattungsmischung. Die Möglichkeiten reichen dabei von Hybridisierungen, in denen das Spannungspotential des Verschiedenen sichtbar ausgestellt wird, bis zu Amalgamierungen, in denen die Differenzqualität der unterschiedlichen Bezugssysteme zugunsten neuer ästhetischer Harmonie bis zur Unkenntlichkeit überspielt wird.

Andreas Beyer (Hrsg.), Godehard Janzing (Hrsg.), Andrea Pinotti (Hrsg.), Céline Trautmann-Waller (Hrsg.)

Le monument en débat: Théories et pratiques de la monumentalisation en Allemagne et en Autriche après 1945

Zweifelsohne wird das Denkmal als erinnerungskulturelles Medium in wenigen europäischen Ländern so akut und virulent verhandelt wie in Deutschland und Österreich nach 1945. Die Debatten reichen von der unabdingbaren Erinnerung an die Shoah über Fragen nach der Nutzung nationalsozialistischer und stalinistischer Überreste bis hin zu jüngsten Wiederaufbauprojekten und sind Ausdruck unseres ethischen wie politischen Verhältnisses zur Geschichte. Was also sagen Denkmäler, ihre Gestaltung, Wiedererrichtung oder Zerstörung aus und wie gestalten sie unsere Zukunft? Anhand diverser Fallstudien sucht dieser Tagungsband nach einem gegenwärtigen Denkmalbegriff jenseits seiner nationalen Wurzeln.

Il existe peu de pays en Europe où la question du monument comme medium de la mémoire historique se soit posée de manière aussi aiguë et virulente qu’en Allemagne et en Autriche après 1945. Expressions de notre rapport éthique et politique à l’histoire, les débats interrogent la nécessité de la mémoire de la Shoah, l’usage possible des résidus encombrants du national-socialisme et du stalinisme ou encore de récents projets de reconstruction. Qu’est-ce qu’un monument « dit » ou « ne dit pas », et en quoi sa création, sa modification ou sa destruction engagent-elles notre avenir ? Les études de cas allemands et autrichiens rassemblées ici tentent une définition actuelle du monument, au-delà de son enracinement national.

Isabelle Dolezalek (Hrsg.), Tobias Mörike (Hrsg.), Wibke Schrape (Hrsg.), Tulga Beyerle (Hrsg.)

Sammlungsgeschichten: Islamische Kunst im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (1873–1915)

Der Band Sammlungsgeschichten. Islamische Kunst im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (1873–1915) blickt auf die Wege der Werke aus West- und Zentralasien ins Museum. Elf Einzelstudien beleuchten die Interessen des MK&G Gründungsdirektors Justus Brinckmann, sie spüren seinen Ankäufen nach und betrachten die Biografien einzelner Objekte – darunter ein Prachtkoran oder Fliesen eines Mausoleums aus Buchara. Im Mittelpunkt stehen die Verbindungen lokaler und globaler Netzwerke mit der Geschichte des Kunsthandels.

Juliane Wenzl

Facettierungen: Bewegung, Raum, Zeit und Erzählung in David Hockneys Joiner Photographs

David Hockneys joiner photographs sind Bilder zwischen Einzelbild und Sequenz, die im Zusammenspiel einen räumlichen und zeitlichen Eindruck des zu Sehenden entstehen lassen. Die Bildensembles sind zugleich monoszenisch und polychron, sie zeigen raumzeitliche Brüche und lassen Relationen instabil werden. Einzelfotografien werden so zu komplexen Bildstrukturen zusammengefügt, die neue semantische Felder eröffnen und zur Narrativierung auffordern. Die Autorin liest die joiners mit Deleuzes Theorien des Bewegungs- und Zeitbildes und erörtert, inwiefern ihnen Erzählung inhärent ist.

Christina Leber (Hrsg.), Katrin Thomschke (Hrsg.)

Licht ins Dunkel: Wohin entwickelt sich die künstlerische Fotografie?

Der vorliegende Band versammelt die Beiträge des gleichnamigen Symposiums am 8. und 9. Oktober 2020, veranstaltet von der DZ BANK Kunstsammlung, der heutigen Kunststiftung DZ BANK. Künstlerinnen und Künstler, Kuratorinnen und Wissenschaftler aus dem Bereich der Kunst- und Kulturwissenschaften sowie der Philosophie haben sich der Frage nach der Zukunft fotografischer Ausdrucksformen gestellt. In ihren Aufsätzen beleuchten sie aus unterschiedlichen Perspektiven aktuelle Tendenzen, die in einem Spannungsverhältnis zwischen der Immaterialität des digitalen Bildes und einer wiederkehrenden Betonung von Materialität/Stofflichkeit angesiedelt sind. Dabei werden ebenso Begrifflichkeiten wie die Auflösung tradierter Gattungsgrenzen thematisiert.

Karoline Beltinger

Hans Emmenegger. «Maltechnik-Notizbuch» und Werkprozess 1901–1905

Mit dem Ziel, seine Maltechnik weiterzuentwickeln und die Haltbarkeit seiner Gemälde zu verbessern, dokumentierte der Schweizer Maler Hans Emmenegger (1866–1940) zwischen 1901 und 1905 akribisch seine Arbeitsprozesse, Materialien und Techniken. Sein «Maltechnik-Notizbuch» wurde am Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft in Zürich ausgewertet und mit den Ergebnissen technologischer Gemäldeanalysen verknüpft. Der vorliegende Band präsentiert die Ergebnisse dieser Forschungen. Erläutert werden Emmeneggers Suche nach Sujets, die Funktion von Studien, der Malvorgang, sein Ringen um das Bildkolorit, seine technischen Versuchsreihen und vieles mehr.

Leonie Häsler

Textiles Entwerfen in Serie: Nahtlosigkeit als Gestaltungsprinzip bei der Hanro AG 1884–1991

Die ehemalige Schweizer Textilfabrik „Hanro“ produzierte im 20. Jahrhundert Strickstoffe, Unterwäsche und Oberbekleidung. Dabei bildete Nahtlosigkeit als konkrete textile Technik sowie als Gestaltungsideal eine wichtige Größe innerhalb der internen Produktionsabläufe. Auf einem Rundgang durch die Fabrik untersucht die Autorin den textilen Entwurfsprozess im Kontext wechselnder Modezyklen und der Serienproduktion. Sie liefert neue Erkenntnisse über die Entstehungsbedingungen einer heute globalisierten Industrie.

Gefördert durch den SNF (Schweizerischer Nationalfonds)

Interdisziplinäre Provenienzforschung zu menschlichen Überresten aus kolonialen Kontexten: Eine methodische Arbeitshilfe des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste, des Berliner Medizinhistorischen Museums der Charité und von ICOM Deutschland

Die Arbeitshilfe bietet eine praktische Einführung in die Provenienzforschung zu menschlichen Überresten aus kolonialen Kontexten. Sie fokussiert auf deutsche Institutionen mit einem Appendix zur Situation in Österreich. Die Arbeitshilfe bezieht sich auf biologisch-anthropologische, anatomische und medizinhistorische Sammlungen menschlicher Überreste vor allem an Universitäten und Museen. Die Interdisziplinarität und das Zusammenspiel der Methoden stehen im Vordergrund. Sie enthält ausführliche Hinweise zu historischen und anthropologisch-naturwissenschaftlichen Methoden der Provenienzforschung, sowie zur Dokumentation der Rechercheergebnisse. Erörtert werden ebenso die transkulturellen und transnationalen Dimensionen von Provenienzforschung.

Nino Nanobashvili

Die Ausbildung von Künstlern und Dilettanti: Das ABC des Zeichnens

Die Zeichenkunst gehörte in der Frühen Neuzeit zu einer grundlegenden künstlerischen Arbeitspraxis. Seit dem 16. Jahrhundert begannen in Italien zunehmend auch Kunstliebhaber damit, sich das Zeichnen anzueignen. Nanobashvili stellt erstmals in der Studie die Lerntechniken von Künstlern und Dilettanti gegenüber. Auf diesem Weg werden entscheidende Erkenntnisse zur Kunsttheorie und Zeichenpraxis in den Jahren von 1560 bis 1630 erlangt. Dies erlaubt eine Neubewertung von Alessandro Alloris Ragionamenti delle regole del disegno, der Carracci-Akademie in Bologna sowie der Praxis des Aktzeichnens, ausgehend von den Werkstattbeständen des venezianischen Künstlers Filippo Esengren.

Gudrun Knaus, Angela Kailus, Regine Stein, Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg (Hrsg.), Christian Bracht (Hrsg.)

LIDO-Handbuch für die Erfassung und Publikation von Metadaten zu kulturellen Objekten: Band 2: Malerei und Skulptur

Band 2 des LIDO-Handbuchs widmet sich Objekten der Gattungen Malerei und Skulptur. Es handelt sich dabei um ein Anwendungsprofil des international etablierten Metadatenstandards LIDO (Lightweight Information Describing Objects), das als Anleitung für die schlüssige Strukturierung von Informationen in lokalen Sammlungsmanagement-Systemen dient. Jedes Datenfeld enthält eine Definition, Tipps für die Erfassung, Beispiele sowie Hinweise, die beim Datenexport gemäß des LIDO-XML-Schemas zu beachten sind. Sämtliche Empfehlungen dienen dem Ziel, Daten aus unterschiedlichen Quellen so aufzubereiten, dass möglichst umfassende und präzise Suchergebnisse erzielt und Wege zur weiteren Informationsvernetzung eröffnet werden können.

Andreas Diener (Hrsg.), Marlene Kleiner (Hrsg.), Charlotte Lagemann (Hrsg.), Christa Syrer (Hrsg.)

Entwerfen und Verwerfen: Planwechsel in Kunst und Architektur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Festschrift für Matthias Untermann zum 65. Geburtstag

Matthias Untermann hat sich im Laufe seiner vielseitigen Tätigkeit als Kunsthistoriker, Mittelalterarchäologe und Bauforscher insbesondere um die Erforschung mittelalterlicher Architektur und deren Semantik verdient gemacht. Dabei sind nicht nur die Objekte seiner Forschung häufig von Planwechseln gekennzeichnet, sondern auch seine eigene Karriere: Im Jahr 2000 wechselte Matthias Untermann nach 15 Jahren in der Denkmalpflege an die Universität Heidelberg. Zu seinem 65. Geburtstag ehren ihn Freund:innen, Kolleg:innen und Weggefährt:innen mit der vorliegenden Sammlung von 55 Aufsätzen, die von diesem Planwechsel zeugen und dabei ganz im Zeichen der interdisziplinären Zusammenarbeit stehen.

Christopher Manuel Galler (Hrsg.), Jochen Meiners (Hrsg.)

Regionaler Kunsthandel: Eine Herausforderung für die Provenienzforschung?!

Der Band versammelt die Beiträge der gleichnamigen Online-Tagung am 1. März 2021, veranstaltet vom Bomann-Museum Celle. Die Quellenlage für die Provenienzforschung zum regionalen Kunsthandel ist oft schwierig, weil Geschäftsunterlagen oder Auktions- und Verkaufskataloge meistens nicht erhalten sind. Daher stand im Zentrum der Tagung die Frage, wie dennoch eine bestmögliche Provenienzforschung gelingen kann. Die einzelnen Beiträge gehen dem anhand von Beispielen aus verschiedenen Museen und Forschungsprojekten in Norddeutschland nach.

Julia Drost (Hrsg.), Hélène Ivanoff (Hrsg.), Denise Vernerey-Laplace (Hrsg.)

Arts et politiques: Le marché de l'art entre France et Allemagne de l'Entre-deux-guerres à la Libération

Kunst und Politik zwischen Deutschland und Frankreich vom Beginn der Zwischenkriegszeit bis 1945. Eine Serie von sechzehn Fallstudien über die Akteure des Kunstmarkts. Ein zur Zeit noch nie erforschter Blick über Handelsnetzwerke, Künstlerlaufbahnen und -sammlungen, über die transnationalen Verhältnisse zwischen Kunst und Politik.

Qui sont les acteurs du marché de l’art entre la France et l’Allemagne ? Quelle lecture politique peut-on faire de l’histoire des collections ? Alors que le début des années 1920 témoigne, après la rupture de la guerre, d’une reprise dynamique des échanges entre les deux États, ces derniers furent modifiés par l’instauration du nazisme à partir de 1933, puis l’Occupation de la France. À partir d’études de cas concernant des institutions culturelles, des réseaux marchands, ainsi que des parcours et collections d’artistes, les 15 contributions de cet ouvrage se consacrent aux réseaux transnationaux du marché de l’art de l’Entre-deux-guerres aux années suivant la Libération. Elles donnent à voir les enjeux et les implications politiques des transactions commerciales relatives aux œuvres d’art, mettant en lumière la complexité des rapports, encore largement inédits à ce jour, entre arts et politiques.

Florian Dölle

Paris und Versailles in Reisebeschreibungen deutscher Architekten um 1700: Pitzler, Corfey und Sturm

Die vorliegende Arbeit untersucht die Architekturrezeption in Reisebeschreibungen von drei deutschsprachigen Architekten zu Paris und Versailles um 1700: Christoph Pitzler, Lambert Friedrich Corfey und Leonhard Christoph Sturm. Dafür wurde eine in der kunsthistorischen Quellenanalyse neuartige quantitativ-qualitative Methode angewandt, bei der die Ermittlung der erwähnten Inhalte, das Vorgehen der Architekten bei der Beschreibung und die dafür verwendeten Quellen im Fokus stehen. Die umfangreichen Datenerhebungen und -interpretationen liefern zahlreiche neue Ergebnisse zur Architekturrezeption in den bislang kaum bearbeiteten Frankreichteilen sowie zur Genese der Reiseberichte.

Cette étude examine la réception de l'architecture dans les descriptions de voyage de trois architectes germanophones sur Paris et Versailles autour de 1700 : Christoph Pitzler, Lambert Friedrich Corfey et Leonhard Christoph Sturm. À cette fin, une méthode quantitative-qualitative, nouvelle dans l'analyse des sources de l'histoire de l'art, a été appliquée, qui se concentre sur la détermination des contenus mentionnés, l'approche des architectes à la description et les sources utilisées pour celle-ci. La collecte et l'interprétation approfondies des données fournissent de nombreux résultats nouveaux sur la réception de l'architecture dans les sections françaises qui n'ont guère été abordées jusqu'à présent, ainsi que sur la genèse des carnets de voyage.

Zugehörige Forschungsdaten auf arthistoricum.net@heiDATA

Amalia Barboza (Hrsg.), Markus Dauss (Hrsg.)

Konzept Campus: Transformationen des universitären Feldes

Die Räume, in denen Forschung und Lehre stattfinden, gelten häufig als Nebensache. Zumeist erfahren sie erst bei einschneidenden Veränderungen Aufmerksamkeit. Dabei wird dann deutlich, dass der Campus stets Raum für ganz unterschiedliche Entwürfe geboten hat.
Die Beiträge dieses Bandes thematisieren historische und gegenwärtige Transformationen des Konzepts Campus. Diskutiert werden markante architektonische Beispiele aus Deutschland, aber auch aus dem angelsächsischen und französischen Kontext. Sichtbar gemacht werden politische Programme, ideologische Aufladungen und kritische Wahrnehmungen von modernen Hochschulräumen. Untersucht wird auch die mediale Dimension des Gebauten. Was vermag die Rolle künstlerischer Forschungen und Interventionen dabei zu sein? Können Sie die dominanten Logiken des Konzepts Campus aufdecken, unterlaufen oder gar brechen und es damit für neue Aneignungen öffnen?

Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg (Hrsg.), Christian Bracht, Klaus Bulle, Ellen Euler, Paul Klimpel

Open Access Policy: Ein Leitfaden für Kulturerbe-Einrichtungen in Hessen

Kultureinrichtungen verfügen über umfangreiche Kulturgüter, die einen universellen und überzeitlichen Wert haben. Die Digitalisierung vereinfacht den Zugang und erweitert und vervielfacht die Nutzbarkeit des von diesen Einrichtungen verwalteten Kulturschatzes. Der offene Zugang wird jedoch häufig durch rechtliche, technische oder finanzielle Beschränkungen stark behindert.
Daher haben sich im Jahr 2021 die wichtigsten Kulturerbe-Einrichtungen des Landes Hessen zu einer gemeinsamen Open Access Policy verpflichtet. Der vorliegende Leitfaden erläutert diese Policy und gibt Mitarbeitenden in Kulturerbe-Einrichtungen – nicht nur in Hessen – praktische Hinweise, wie sie umgesetzt werden kann.

Arnulf von Ulmann

Der Prager Georg im Germanischen Nationalmuseum: Virtuelle 3D-Rekonstruktion – kunsttechnologische Untersuchung – kulturhistorische Einordnung

Seit der Diskussion zum hl. Georg auf dem Kunsthistorikertreffen zur Ausstellung der Kunst der Luxemburger 1979 in Köln hat diese Skulptur keine grundlegende Betrachtung gefunden, durch die die Singularität der Fassung kulturhistorisch und kunsttechnisch hätte eingeordnet werden können. Die Rekonstruktion der Polychromie und die kunsttechnische Untersuchung mündet in eine kulturhistorische Betrachtung, in der, in Verbindung zur Geschichte von Applikationen auf Skulpturen bis 1400, starke Einflüsse aus der Schatzkunst und der norditalienischen Tafelmalerei aufgezeigt werden.

Rami Alafandi, Eva Al-Habib Nmeir (Hrsg.)

Timeline of Selected Historical Building Facades in Aleppo: Syrian Heritage Archive Project (SHAP) – Aleppo Built Heritage Documentation

Diese „Zeitleiste ausgewählter historischer Gebäudefassaden in Aleppo“ zeigt vor allem Außenfassaden mit besonderem Schwerpunkt auf Türen und Fenstern von der Seldschukenzeit bis zur Neuzeit. Die Elemente wurden aus 60 historischen Gebäuden ausgewählt, darunter religiöse Bauten, Geschäfts- und Wohngebäude. Der Schwerpunkt liegt auf der Darstellung einer allgemeinen chronologischen Abfolge. Alle Bilder sind aus den Sammlungen des Syrian Heritage Archive Project (SHAP) ausgewählt. Viele dieser Denkmäler wurden durch den Konflikt in Syrien, dessen Kämpfe in Aleppo von 2012 bis 2016 andauerten, beschädigt oder zerstört; die Wiederaufbauarbeiten sind im Gange. Daher erscheint es besonders wichtig, die Vielfalt und den Detailreichtum des baulichen Erbes von Aleppo in Erinnerung zu rufen und zu dokumentieren, die von den traditionellen, handwerklichen Fertigkeiten und der Kompetenz der Baumeister, Architekten und Handwerker zeugen. Sie tragen maßgeblich zur lokalen Identität Aleppos und seiner Stellung als bedeutende und schöne Stadt bei.

Stefania Girometti

In Italien Karriere machen: Der flämische Maler Michele Desubleo zwischen Rom, Bologna und Venedig (ca. 1624-1664)

Der flämische Maler Michele Desubleo (* 1601, Maubeuge; † 1676, Parma) machte in Italien Karriere. In Rom, Bologna und Venedig knüpfte er Kontakte zu einigen der renommiertesten Maler sowie Kunstsammler seiner Zeit und sicherte sich ehrenvolle Aufträge. Er stellt damit einen besonderen Fall eines immigrierten Malers („immigrant painter“) dar. Die künstlerische Anerkennung zu seinen Lebzeiten verhinderte jedoch nicht, dass Desubleos Name nach seinem Tod aus der kunsthistorischen Literatur rasch verschwand.

Diese Monografie erforscht zum ersten Mal die komplexen Mechanismen, die zu Erfolg und Vergessen eines ausländischen Malers im Italien des 17. Jahrhunderts führten. Die Studie enthüllt das facettenreiche Bild eines begabten Künstlers und verfolgt seinen ungewöhnlichen Aufstieg fernab der offiziellen Karrierewege.

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