Studien zur Kunst- und Kulturgeschichte am Oberrhein

Studien zur Kunst- und Kulturgeschichte am Oberrhein

Die Reihe behandelt kunst- und kulturhistorisch relevante Einzelobjekte sowie ganze Ensembles vornehmlich der Zeit des Mittelalters und der frühen Neuzeit im Oberrheingebiet inklusive der angrenzenden Landschaften. Gattungsübergreifend finden dabei sowohl kunsthandwerkliche Stücke, wie Goldschmiedearbeiten und Schatzkammerobjekte, aber auch Bildwerke, Altarretabel, Graphiken sowie anderes mehr Berücksichtigung.

Ausgehend von den materialen und technischen Befunden, der Objekt-, Provenienz- und Forschungsgeschichte werden dabei die Untersuchungsgegenstände hinsichtlich verschiedener Aspekte (Verwendung, Ikonographie, künstlerische Gestaltung, Hersteller, Datierung, Lokalisierung) in durchaus unterschiedlicher Gewichtung eingehender erörtert. Ziel der Studien ist, die behandelten Stücke bzw. Komplexe wissenschaftlich tiefer zu erschließen und sie konkreter in ihrem kulturellen bzw. kunsthistorischen Kontext zu verorten.

Bibliographische Angaben

Kontakt
PD Dr. Sebastian Bock
Schwabentorring 8
79098 Freiburg 

ISSN
ISSN (online): 2940-2107

Bisher erschienen

Sebastian Bock

Das Adelheidkreuz aus der Benediktinerabtei St. Blasien im Schwarzwald

Gegenstand der Studie ist das sog. Adelheidkreuz aus der Benediktinerabtei St. Blasien im Schwarzwald, eines der bedeutendsten Gemmenkreuze des Hochmittelalters mit einer Kreuzreliquie. Behandelt werden das originäre Erscheinungsbild dieser Zimelie und seine Umgestaltung in der Zeit um 1140/1150. Die zeitgenössische schriftliche Überlieferung zur Herkunft der Kreuzreliquie erfährt eine neue Bewertung. Weitere inhaltliche Schwerpunkte bilden die Frage nach dem Auftraggeber, das Verzeichnis der weiteren im Kreuz bewahrten Reliquien sowie dessen liturgische Funktion. Erörtert wird auch die Zusammengehörigkeit des Gemmenkreuzes mit einer ebenfalls aus St. Blasien stammenden Kasel des 12. Jahrhunderts.

Sebastian Bock

Das Markusgrab im Münster von Reichenau-Mittelzell

Gegenstand der Studie ist der im späten 15. Jahrhundert errichtete Grab-Altar für die Gebeine des Heiligen Evangelisten Markus in der ehemaligen Benediktiner-Abteikirche von Reichenau-Mittelzell. Behandelt werden neben dem Standort, der Herstellung und der Datierung dieses spätgotischen Monumentes auch seine ungewöhnliche Gestaltung und die Nutzung seiner Altarkammer. Weitere inhaltliche Schwerpunkte bilden das Aufkommen und die Verwendung von Markusreliquien im Mittelalter nördlich der Alpen sowie die damit verbundenen Auswirkungen. Erörtert wird darüber hinaus die Verehrung des Hl. Markus und die Ausbildung seines Kultes auf der Reichenau sowie die Errichtung des Markusaltares im historischen Kontext.

Sebastian Bock

Der „Smaragd“ im Münster von Reichenau-Mittelzell

Schon im späten Mittelalter gehörte der „Reichenauer Smaragd“ in der Benediktinerabtei von Reichenau-Mittelzell zu den bekannten Sehenswürdigkeiten der Bodenseeinsel. Neben dem berühmten Sacro Catino in Genua zählte man ihn lange Zeit zu den größten Smaragden weltweit. Die Studie behandelt die Berichte über das Stück sowie seine Aufbewahrung und Präsentation ab dem 15. Jahrhundert. Weitere inhaltliche Schwerpunkte bilden die langanhaltende Propagierung des Stückes als außergewöhnliche Naturalie, überaus große Kostbarkeit sowie als wichtiges Zeugnis der Abteigeschichte. Dargelegt wird darüber hinaus, wie der „Smaragd“ im Zeitalter der Aufklärung endgültig als „bloßer“ Glasfluss erkannt worden ist.

Sebastian Bock

Das Faldistorium des Kardinals Raimund Peraudi

Gegenstand der Studie ist das Faldistorium von Kardinal Raimund Peraudi (1435–1506), welches dieser als legatus a latere bei seiner Legationsreise durch Deutschland 1501-1504 zur Verkündung des Plenarablasses mit sich geführt hat. Behandelt werden neben den materialen und technischen Befunden auch die Inschriften des Stückes. Weitere inhaltliche Schwerpunkte bilden die bislang unbekannte Provenienz und die Verwendungszwecke des Sitzes sowie seine Bedeutung als Amtssitz eines Kardinallegaten. Erörtert werden zudem die kunsthistorische Stellung des Objektes, die Frage seines Produktionssortes sowie die Möglichkeiten, welche zur Verbringung des Stuhles in den Konstanzer Münsterschatz führten.