Computing in Art and Architecture
Die Buchreihe Computing in Art and Architecture widmet sich dem Einsatz und den Potenzialen digitaler Forschungswerkzeuge und den Fragestellungen an eine digital orientierte Methodik und Datenkultur in den objektbezogenen Fächern Archäologie, Architektur- und Kunstgeschichte.
Die fortschreitende Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien in den Wissenschaften und der damit einhergehende digitale Wandel eröffnet auch den Geisteswissenschaften bisher ungeahnte Möglichkeiten. Zugleich konfrontiert dieser Wandel die akademischen Fächer mit bisher unbekannten technischen und methodologischen Herausforderungen. Gerade die objektorientierten Fachdisziplinen wie die Archäologie, die Architektur- und die Kunstgeschichte erkennen durchaus das große Potenzial vernetzter Arbeitsumgebungen, semantischer Modellierung von Forschungsdaten, der Analyse und Auswertung kontextualisierter Datensätze und der neuartigen Simulation und Visualisierung ihrer Forschungsergebnisse. Gleichzeitig stellen sich viele essenzielle Fragen im Hinblick auf eine digital orientierte Methodik und neue Datenkultur wie auch auf in Bezug auf die zukünftige wissenschaftliche Dokumentation und Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse, Lizenz- und Urheberrechte, Langzeitarchivierung und Verfügbarkeit des Wissens.
Vor diesem Hintergrund gründete sich 2012 der Arbeitskreis Digitale Kunstgeschichte, der sich als Interessenverband kunsthistorischer Themen vor allem im Bereich der deutschsprachigen Digital Humanities versteht. Der Arbeitskreis wurde 2014 durch die Gründung der Arbeitsgruppe Digitale Rekonstruktion im Verband Digital Humanities im deutschsprachigen Raum e.V. (DHd) erweitert, die eine Plattform für einen engeren Austausch und für die Etablierung der wissenschaftlichen Werkzeuge und der Methodologie der digitalen 3D-Rekonstruktion innerhalb der Digital Humanities bieten will.
Mit der neuen Buchreihe sollen die Ergebnisse aus diesen Themenfeldern auch als Publikationen gebündelt werden. Die Bände der Reihe befassen sich mit dem Einsatz digitaler Techniken und Verfahren in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit geisteswissenschaftlichen objektbezogenen Themen. Dabei liegt der Fokus zum einem auf dem Werkzeug Computer, seinen Möglichkeiten und Grenzen, zum anderen auf einer methodologischen Anwendung der Rechenmaschine in der Lehre, Forschung und im Wissenstransfer.
Herausgeber
Prof. Dr.-Ing. Piotr Kuroczyński (Chefredakteur), Architekturinstitut, Hochschule Mainz – University of Applied Sciences
Prof. Dr. Peter Bell, Kunstgeschichtliches Institut, Philipps-Universität Marburg
Dr. Lisa Dieckmann, Kunsthistorisches Institut der Universität zu Köln
Prof. Dr. Stephan Hoppe, Institut für Kunstgeschichte, Ludwig-Maximilians-Universität München
Jun.-Prof. Dr. Sander Münster, Digital Humanities, Friedrich-Schiller-Universität Jena
Erscheint demnächst
Bisher erschienen
4D: Dimensionen | Disziplinen | Digitalität | Daten
Vor 20 Jahren wurde prometheus als verteiltes digitales Bildarchiv für Kunstgeschichte und bildbasierte Disziplinen ins Leben gerufen und damit ein grundlegender Schritt für den digitalen Wandel in den jeweiligen Fächern vollzogen. Seitdem bilden sich die Konturen einer zukünftigen digital gestützten Wissenschaft deutlicher heraus. Die Digital Humanities erweitern das Methodenfeld der Geisteswissenschaften, interdisziplinäre Zusammenarbeit zur Beantwortung von Forschungsfragen setzt sich zunehmend durch und mit dem Aufbau einer Nationalen Forschungsdateninfrastruktur werden die Fundamente für ein sich im Wandel befindendes Wissenschaftssystem geschaffen.
Die Jubiläumstagung 2021 hat den Wandel der Wissenschaften unter vier Perspektiven (4D) diskutiert und ist bewusst über die Fachgrenzen der Kunstgeschichte hinausgegangen.
Bei dieser Publikation erscheinen die Beiträge sukzessive. Sie sind redigiert, im finalen Layout und werden unverändert in den Gesamtband übernommen. Jeder Early-View-Artikel erhält einen persistenten DOI und ist damit voll zitierfähig, es können lediglich noch keine Seiten angegeben werden. Erst wenn alle Beiträge vorliegen, werden sie mit Seitenzahlen versehen. Bitte verwenden Sie die im PDF angegebene Zitierempfehlung für den Early View. Neben dem E-Book (PDF) wird auch eine Printausgabe erscheinen.
Digital Scholarly Editions Beyond Text: Modelling Art, Film, and Everything in Between
Wissenschaftliche Editionen kontextualisieren unser kulturelles Erbe. Traditionell werden Methoden aus der Editionswissenschaft auf literarische Werke angewandt, um etwa deren Genese nachzuvollziehen oder ihre Überlieferungsgeschichte abzubilden. Wie steht es um die Varianz anderer Arten von kulturellem Erbe? Wie können wir diese systematisch erschließen und wiedergeben? Vom Mittelalter bis zur Neuzeit, vom Bild bis hin zu audiovisuellen Medien führt das Buch Diskurse verschiedener Disziplinen zusammen, um ein übergreifendes konzeptionelles Modell zu entwickeln. Dies geht mit einer grundlegenden Erörterung der Theorie der (digitalen) Geisteswissenschaften einher.
Digitale Raumdarstellung: Barocke Deckenmalerei und Virtual Reality
Barocke Deckenmalerei als architekturgebundene Malerei läßt sich in digitalen Raumdarstellungen dokumentieren und erforschen. Datengetriebene digitale Raumdarstellungen sind ein recht neues Medium, das seine spezifischen Darstellungsqualitäten zwar erst entwickelt, dabei aber in vielen Bereichen bereits längst seinen Einzug in den Alltag gehalten hat. Digitale Rekonstruktionen von herrschaftlichen Innenräumen sind in Schlössern und Museen bereits vielfach anzutreffen. Der Band gibt einen umfassenden Einblick in Techniken und Praktiken der digitalen Rekonstruktion aus der Perspektive des Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland und diskutiert aktuelle und zukünftige Herausforderungen des Forschungsfeldes. Neben praktischen Zugängen bietet er reflektierende und bildwissenschaftliche Zugänge zu Thema. Mithilfe von digitalen Raumdarstellungen lassen sich neue, bisher eher randständige Forschungsfragen beantworten. Für Forschung, Forschungskommunikation, Vermittlung und Citizen Science bieten sich noch ungehobene Möglichkeiten, die im Band immer wieder aufgeworfen werden. Anstelle eines allgemeinen Überblicks bietet der Band einen konkreten, forschungsgeleiteten und kunsthistorischen Zugang zum Thema Virtual Reality.
Digitale 3D-Modelle historischer Architektur: Entwicklung, Potentiale und Analyse eines neuen Bildmediums aus kunsthistorischer Perspektive
Digitale 3D-Modelle historischer Architektur ➔ Entwicklung, Potentiale und Analyse eines neuen Bildmediums aus kunsthistorischer Perspektive bietet erstmals einen umfassenden historischen Überblick über die Entstehungsgeschichte digitaler Architekturrekonstruktionen aus kunsthistorischer Perspektive. Zentrales Anliegen des Buchs ist es, anhand der kunsthistorischen Analyse digitaler 3D-Modelle Potentiale dieses neuen Bildmediums und Forschungswerkzeugs in den Geistes- und Kulturwissenschaften aufzuzeigen. Wesentliche Diskurse, Desiderate und Handlungsbedarfe in den Bereichen der Hypothesendarstellung, Dokumentation des Erstellungsprozesses und Langzeitarchivierung werden diskutiert. Der Wissenschaftscommunity bietet das Buch eine fundierte Grundlage für die Verortung digitaler 3D-Modelle historischer Architektur im Kontext von möglichen Forschungsfragen, wesentlichen Handlungsbedarfen und für die Initiierung von Impulsen für zukünftige Projekte.
Der Modelle Tugend 2.0: Digitale 3D-Rekonstruktion als virtueller Raum der architekturhistorischen Forschung
Der Modelle Tugend 2.0 – Digitale 3D-Rekonstruktion als virtueller Raum der architekturhistorischen Forschung fasst die digitale 3D-Rekonstruktion als Bestandteil einer interdisziplinären objektbezogenen Forschung auf. Handbuchartig werden übergreifende Methoden an der Schnittstelle zwischen Archäologie, Kunst- und Architekturgeschichte einerseits sowie Computergrafik und Kulturinformatik andererseits präsentiert und diskutiert. Zentrales Anliegen des Buches ist es, die Bandbreite des aktuellen wissenschaftlichen Diskurses zu digitalen 3D-Rekonstruktionen abzubilden und dabei sowohl bisherige Traditionen und Entwicklungslinien, den aktuellen Forschungs- und Praxisstand als auch künftige Herausforderungen und Desiderate darzustellen. Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wie auch interessierte Laien erhalten einen fundierten Überblick zum Themenfeld der digitalen 3D-Rekonstruktion im Feld der Architekturgeschichte. Der Fachcommunity bietet das Werk eine umfassende aktuelle Verortung und damit die Grundlage für die Identifizierung von zukünftigen Handlungsfeldern und Anregungen zu weiterführenden Diskursen.
Computing Art Reader: Einführung in die digitale Kunstgeschichte
Der Arbeitskreis Digitale Kunstgeschichte versteht sich als Netzwerk, das digitale Methoden im Fach Kunstgeschichte stärkt und gleichsam bildwissenschaftliche Forschung weitreichender in den Digital Humanities etabliert. Dazu richtet sich das Engagement des Arbeitskreises und seiner Mitglieder nicht nur auf die Weiterentwicklung digitaler Infrastrukturen und Werkzeuge, sondern auch auf die methodenkritische Vermittlung vielfältiger Ansätze digitaler Kunstgeschichte in der Lehre.
Der Computing Art Reader — Einführung in die digitale Kunstgeschichte stellt einen Schritt zur Umsetzung dieser Aufgaben dar. Studierende und Lehrende der Kunstgeschichte und der Digital Humanities erhalten einen ersten Überblick über die verschiedenen Inhalte und Institutionen der digitalen Kunstgeschichte; festgehalten durch einige der Akteurinnen und Akteure selbst. Die Texte bilden ein Mosaik aus theoretischen Essays, praxisnahen Projektbeschreibungen, Überblicken über Forschungszweige und kontroversen Positionstexten, in denen konkrete Technologien, aktuelle Diskurse und zukünftige Ziele des Teilgebiets ersichtlich werden.