Jacqueline Klusik-Eckert
Transfer von Bildideen
Zur Kultur des Kopierens in der rudolfinischen Malerei und der Rezeption von Bartholomäus Spranger (1546–1611)
Im Zentrum der Arbeit steht die Rezeption der rudolfinischen Malerei, vorrangig Bartholomäus Sprangers (1546–1611). Mit Hilfe einer neuen, von Warburgs Bildreihen inspirierten Methode werden anonyme Kopien zu neuen Quellen. Geprägt durch die Ästhetik um 1600, allem voran durch das Aemulatio-Prinzip als ein der Kunst eigenes agonales Konzept, dürfen diese Kunstobjekte keinesfalls als bloße Vervielfältigungen geringschätzt werden. Kopien mit Gattungstransfer sind als kreative, teils fantasievolle Übersetzungsleistungen zu verstehen. Schätzt man die Kopien als originäre Objekte mit eigenen Überlieferungsgeschichten, werden sie zu Belegen für eine frühneuzeitliche Kultur des innovativen Kopierens.
Jacqueline Klusik-Eckert studierte Kunstgeschichte und Neuere deutsche Literaturwissenschaft in Erlangen und Bern, Schweiz. Nach ihrem Magisterabschluss war sie neben der Promotion am Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg und später als Koordinatorin der Digital Humanities an der FAU Erlangen-Nürnberg tätig. Ihre Forschungsgebiete sind neben der Kunst um 1600 die Methodengeschichte der digitalen Kunstgeschichte, Zeichnungsforschung und die deutsche Romantik.
https://orcid.org/0000-0002-0969-2520