Bücher

Ausgehoben!

„Uf falsch papir erhecht“

Kunst der Fotografie
Als Forum internationalen Austausches spielte die 1922 in Luzern gegründete Fotozeitschrift Camera eine zentrale Rolle bei der Mitgestaltung der piktorialistischen Nachgeschichte. Durch zahlreiche Bild- und Textanalysen und eingehende Untersuchung der Zeitschrift als Medium arbeitet diese Studie heraus, wie Camera durch medienspezifische Mittel selbst aktiv an den Verhandlungen teilnahm, was gute künstlerische Fotografie sei. Das Buch beleuchtet die dynamischen Entwicklungen der bisher wenig erforschten Spätgeschichte der bildmäßigen Fotografie in den 1920er- und 1930er-Jahren und stellt schließlich die Vorstellung vom Piktorialismus als starrer Gegenpol der ‚Moderne‘ infrage.

LIDO-Handbuch für die Erfassung und Publikation von Metadaten zu kulturellen Objekten
Band 3 des LIDO-Handbuchs hat den Schwerpunkt Architektur und andere ortsfeste Werke. Um Daten aus verschiedenen Fachinformationssystemen auf institutionenübergreifenden Plattformen wie der Deutschen Digitalen Bibliothek zusammenführen zu können, müssen gemeinsame Standards für Dateninhalt und Datenstruktur verwendet werden. Das vorliegende Handbuch ist ein Anwendungsprofil des Metadatenstandards LIDO, das alle relevanten Datenfelder für die Beschreibung von ortsfesten Werken, z. B. der Architektur, enthält. Es erläutert jedes Datenfeld, und enthält Tipps für die Erfassung, inhaltliche Beispiele sowie Hinweise für den Datenexport in das LIDO-XML-Format. Sämtliche Empfehlungen zielen darauf ab, Daten aus unterschiedlichen Quellen so aufzubereiten, dass möglichst umfassende und präzise Suchergebnisse erzielt werden können und Wege zur weiteren Informationsvernetzung eröffnet werden.

Trost der Philosophie

Color Charts in 18th-century Europe
Dieses Buch untersucht das Phänomen der Farbkarten, die im Europa des 18. Jahrhunderts kreiert, entwickelt und zuweilen veröffentlicht wurden. In dieser Arbeit werden zum ersten Mal Farbordnungsysteme, Musterbücher der Maler und Färber sowie die Farbtabellen von Naturhistorikern als color charts betrachtet. Das Buch bietet eine historiographische Kategorisierung der Tafeln in natural, pigmentary und trichromatic color charts und sodann erforscht und erklärt worauf ihre Unterschiede beruhen und auf welche Faktoren sind ihre Übereinstimmungen zurückzuführen. Zahlreiche Primärquellen und bunte Abbildungen werden in dieser Arbeit ans Licht geholt, einander gegenübergestellt und ausgewertet.

Das Frontispiz in der Kunstliteratur

The EU's European Capital of Culture format between local and international cultural policies
Die „Kulturhauptstadt Europas“ gilt als kulturpolitische Flagship-Initiative der Europäischen Union. Insgesamt acht deutsche Städte hatten sich in einem Auswahlverfahren um diesen Titel für das Jahr 2025 beworben, welcher schließlich Chemnitz zugesprochen wurde. Kulturelle und kulturpolitische Veranstaltungen und zum Beispiel öffentliche Diskussionen in den Städten gingen der Abgabe der Bewerbungsbücher voraus. Der Beitrag gibt einen Einblick in das Auswahlverfahren, die städtischen Bewerbungsaktivitäten und die lokalen stadt-, kultur- und europapolitischen Debatten. Er zeigt auf, wie verschiedene Lesarten des EU-Formats ineinandergreifen und dessen Erfolg begünstigen.

Digital 3D reconstruction as a research environment in art and architecture history
Die quellenbasierte 3D-Rekonstruktion in der Archäologie, Kunst- und Architekturgeschichte ist mit vielen ungelösten Herausforderungen verbunden. In diesem Zusammenhang konzentrieren wir uns hier auf die Bewertung quellenbasierter 3D-Rekonstruktionen, wobei der Schwerpunkt auf der Unsicherheitsbewertung zerstörter oder nie gebauter Artefakte liegt. Zentrale Fragen betreffen den Ausdruck und die gemeinsame Nutzung von Unsicherheiten in Datenmodellen, wobei die Bemühungen um die Definition von Standards für 3D-Modelle zur Gewährleistung von Authentizität, Transparenz und Zugänglichkeit untersucht werden. Es werden verschiedene Strategien zur Visualisierung von Unsicherheiten diskutiert, die auf eine Vereinheitlichung abzielen. Die Studie plädiert auch für die gemeinsame Nutzung von Modellen über virtuelle Forschungsumgebungen, die Förderung des offenen Zugangs und die Einhaltung der Grundsätze von Linked Open Data.

Arte flotante. Mobilität und Mobilisierung in der Kunst Argentiniens der Nachkriegszeit
1956 umrundet die erste schwimmende Ausstellung argentinischer Kunst die Welt. Die Wanderausstellung auf einem Schiff ist zugleich die erste Aktivität des in Buenos Aires neu gegründeten Museums für Moderne Kunst. Diese Publikation beleuchtet die argentinische Präsenz in der globalen Kunstwelt der Nachkriegszeit und diskutiert die Faktoren hinter der Realisierung dieses mobilen Ausstellungsformats. Auf der Grundlage von bis anhin unveröffentlichtem Archivmaterial wird gezeigt, dass das Meer von jenen Akteur*innen als Ausstellungsort genutzt wird, die kaum in den Kanon der Kunstgeschichte der Moderne eingegangen sind. Damit leistet Arte flotante einen Beitrag zur globalen Kunst- und Ausstellungsgeschichte.

Economic Modelling of Smellscape
Dieses Buch untersucht die kognitiven Prozesse, die Geruchserlebnissen und geruchsvermittelten Kunstwerken zugrunde liegen, mit einem interdisziplinären Ansatz, der Perspektiven aus der Kunstgeschichte, den Neurowissenschaften, der Ökonomie, der Mathematik und der Physik einbezieht. Die Studie entwickelt einen ökonomischen Rahmen für die Quantifizierung geruchsbezogener Risiken und Vorteile und untersucht gleichzeitig, wie Vorwissen und zeitliche Faktoren unsere Geruchswahrnehmungen prägen. Durch die Analyse zeitgenössischer geruchsbezogener Kunstpraktiken wird untersucht, wie Künstler Düfte nutzen, um ökologische Krisen, kulturelles Gedächtnis und soziale Dynamik zu thematisieren. Die Forschung untersucht darüber hinaus die Rolle der Zeit in Geruchserlebnissen und zeigt, wie Gerüche Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft durch individuelle und kollektive Erinnerungen miteinander verbinden. Durch die Integration wissenschaftlicher Methoden mit künstlerischen Untersuchungen eröffnet diese Arbeit neue Perspektiven auf die Bedeutung des Geruchsinns in der menschlichen Wahrnehmung und sein Potenzial zur Bewältigung ökologischer und sozialer Herausforderungen.

Under Shelling: Art Historical Revisions in the Light of the War in Ukraine

Le chevet de l’église romane

The Académie Royale Art Collection

Dionysos des lumières – Aux sources de la modernité artistique
Folgt!

Les Plafonds peints en France et en Allemagne

Vision durch Sinnlichkeit
Durch ihre Sinnlichkeit sprengen die Visionsgemälde von Giulio Cesare Procaccini (1574–1625) die etablierten Darstellungskonventionen seiner Zeit. Die Studie beleuchtet Procaccinis sinnliche Bildsprache vor dem Hintergrund einer medienübergreifenden Erotisierung mystischer Spiritualität zu Beginn des 17. Jahrhunderts und leistet auf diese Weise einen Beitrag zur Erforschung der figurativen Herausforderung der Darstellung des Übernatürlichen in der italienischen Malerei um 1600.
Anhand prägnanter Beispiele wird erstmals aufgezeigt, welche Wirkungsabsicht Procaccini mit seinem spezifischen visionären Darstellungsmodus verfolgt. Hierfür werden exemplarische Visionsgemälde in bestehende Diskurse zu Fragen der Wirkungsästhetik und Sinnlichkeit in der posttridentinischen Kunstproduktion eingebettet. Kontextkonditionen wie Raumerfahrung, Blicklenkung und Rezeptionsvorgaben sowie Fragen der Ortsgebundenheit und der liturgischen Einbindung werden ebenso in die Interpretation miteinbezogen, wie zeitgenössische Quellen aus der theologischen und mystischen Literatur der Zeit

Le fragment en archipel
Das Fragment ist mit seiner widersprüchlichen Wahrheit ein Überbleibsel eines Kunstwerks, das verschwunden ist oder unvollendet blieb, das war oder nie existierte. Als Spur eines verlorenen Wunders ist es von entscheidender Bedeutung, den paradigmatischen Charakter des Fragments und die bemerkenswerten Veränderungen, denen es unterworfen wurde, nachzuzeichnen. Als Urgrund phantasievoller Werke von großer Vielfalt gestaltet das Fragment die Beziehungen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft neu trägt damit zum Verständnis ferner Welten in Raum und Zeit bei. Unabhängig von seinem Aussehen und seinem Zweck liegt die Bedeutung des Fragments in einer nur scheinbar einfachen Tatsache. Es bespielt eine gewisse Komplexität, denn es wird an der Kreuzung von Intrigen und Sehnsüchten ausgegraben.
Dans sa vérité contradictoire, le fragment est l’unique trace d’une œuvre disparue ou inachevée qui ne fut jamais qu’absente. Vestige d’une merveille perdue, il devient à une époque charnière de son histoire exemplaire et idéal. Il s’agit ici de restituer ses usages, ses paradigmes et ses transformations. Les multiples diversités selon lesquelles le fragment informe l’œuvre d’imagination et les savoirs fondent la manière dont il modifie le rapport au passé et contribue à l’appropriation des mondes lointains. Sa pertinence tient à ce qu’il ne va jamais de soi, quelles que soient ses apparences et raisons d’être et semble toujours surgir et se dérober à la croisée d’autres intrigues et désirs.

Instant Public Art

Albrecht Altdorfer

Diving into artworks interpretations through the lenses of semantic data: an application on Panofsky’s iconological studies

Rhythms and Resonances. Sounding Objects in the Middle Ages
folgt

Anatolian Rugs from Bistritz/Bistriţa
folgt

The Paris World Fairs – (Re-)Productions of Art and Fashion
folgt

Intérieur Numérique

Jean-Luc Godard INFRASTRUCTURE(S) GRAND(S) ENSEMBLE(S) DÉ/MONTAGE(S)
Die vorliegende Studie zu Jean-Luc Godard (1930–2022) verbindet das Interesse für die Geschichte der gestalteten Umwelt (frz. décor) mit jenem für filmische décors. Die Wechselwirkungen zwischen décor, Filmcharakteren und, bei Filminstallationen, Betrachter:innen werden am jeweiligen Werk und durch historische Kontextualisierungen der Film- und Bauprojekte untersucht. Die drei thematischen Schwerpunkte der Arbeit fokussieren auf Godards Debütfilm Opération «Béton» (CH 1955), das Scharnierwerk Deux ou trois choses que je sais d’elle (FR 1967), das den Übergang zu seiner politischen Phase markiert, und sein Spätwerk Le Livre d’image (CH/FR 2018–), das sich installativ im Raum entfaltet.

1874-2024. 150 Jahre Stadtmuseum

Hello Nature

Matrice et Signum – La Croix dans la Culture Médiévale occidentale Histoire de l'Art et Anthropologie
folgt

Signum and Simulacrum – The Marble in 18th Century and Photography

Le mythe Le Brun, entre attaqueset critiques

Beruf, Blick und Bild
Frauen kommen in der tradierten Fotografiegeschichte selten vor. Ihre Spuren verlieren sich in der Rezeptionsgeschichte, sie werden quasi ‚ausgeblendet‘ oder bekommen den Status einer Ausnahme zugewiesen. Anhand von Biografien rekonstruiert die Autorin die Entwicklung des Berufs der Fotografin. Beleuchtet werden auch die sozialen, bildungspolitischen und medientechnischen Bedingungen, die Frauen ab Ende des 19. Jahrhunderts vorfanden. Das junge und offene Berufsfeld Fotografie ermöglichte solide ausgebildeten Frauen schöpferisches Arbeiten und ökonomische Unabhängigkeit. Nathalie Dimic leistet mit der Studie Pionierarbeit, indem sie die Sozialfigur der Fotografin erstmals inter- und multidisziplinär konturiert.

Das Altarretabel des Monogrammisten H.L. in St. Michael in Niederrotweil am Kaiserstuhl
Gegenstand der Studie ist das vom Monogrammisten H.L. geschaffene Retabel des Hochaltares in Kirche St. Michael in Niederrotweil am Kaiserstuhl. Es zählt zu den Höhepunkten der Holzskulptur im Oberrheingebiet am Ende der Spätgotik. Ausgehend von den materialen und technischen Befunden sowie unter Einbezug der langen Forschungsgeschichte werden das originäre Erscheinungsbild und die später vorgenommenen Veränderungen geklärt. Einen weiteren inhaltlichen Schwerpunkt bildet die eingehende Analyse der Darstellungen. Diese sind - bislang unerkannt - als äußerst kritische künstlerische Auseinandersetzungen H.L.s mit Werken von Hans Baldung und Albrecht Dürer zu werten. Erörtert werden zudem u.a. die Eigenheiten der künstlerischen Gestaltung sowie die Frage der Datierung.

NEO Collections
Im Projekt NEO Collections haben sich drei Museen, das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G), das Übersee-Museum Bremen und das Nationalmuseum Stockholm, auf den Weg gemacht, den Zugang zu ihren Sammlungen neu zu denken und dabei neue Formen des Arbeitens erprobt - untereinander, in den Museen und mit externen Communities.
Die Publikation stellt die unterschiedlichen Formate und ihre Umsetzung im MK&G dar.