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Bronzeschalen mit flachem horizontalem Griff (»Kasserollen«): Archäologische und metrologische Studien an Funden aus den römischen Vesuvsiedlungen
Dokumentiert werden 656 Bronzekasserollen aus 79 n.Chr. vom Vesuvausbruch verschütteten Siedlungen, die sich heute in den Sammlungen und Museen von Neapel, Pompeji und Herculaneum befinden. Bei der bislang umfangreichsten Reihenuntersuchung an einer einzelnen römischen Metallgefäßform gelingt es, die Funktion (Trinkgeschirr) und die antike Bezeichnung (trulla) zu bestimmen und zugleich eine offene Typologie zu entwerfen, die auch künftigem Fundzuwachs Rechnung trägt. Die metrische Analyse und metallanalytische Untersuchungen, die für einen Teil des untersuchten Materials vorliegen, sind methodisch verpflichtend. Herstellersignaturen erlauben den unmittelbarsten Zugang zu den Werkstätten.
Tibble – Fullerö – Lilla Jore – Sætrang: Skandinavische Prunkgräber des 4. Jahrhunderts n. Chr.
Die vier Prunkbestattungen gelten als Leitfunde der späten Römischen Kaiserzeit. Der Fokus liegt hier auf ihrem landschaftsarchäologischen Kontext. Ihre Entstehung ist immer an zentrale Regionen mit vielfältigen Ressourcen und Arbeitskraft geknüpft: Die Körperbestattungen in Grabkammern unter Hügeln an markanten Geländepunkten oder in verkehrskontrollierender Lage stellen Monumente ihrer Zeit dar. Edelmetallverzierte Kleidungsbestandteile und Waffen werden als Insignien einer lokalen Elite gedeutet. Importe knüpfen ein Netzwerk in den römischen Kulturraum und bis nach Südosteuropa. Die verwendeten Formen und Ideen zeigen ein Verständnis gemeinsamer Identität der skandinavischen Eliten an.
Religious Exchange and Identities in Europe: Byzantium, the Latin West and the Slavic World
Der vorliegende Band geht aus der gemeinsamen Arbeit der Forschungsgruppe Contact and Discourse within Christianity. Byzantium, the Katin West and the Slavic World hervor, die von 2015 bis 2019 Teil des Leibniz-WissenschaftsCampus Mainz / Frankfurt Byzanz zwischen Orient und Okzident war. Das Projekt endete mit einer Tagung im Mai 2019, auf der die meisten der in diesem Band enthaltenen Beiträge vorgestellt wurden. Ziel der Forschergruppe war es, religiöse Kontakte, Transfers und Debatten zwischen den verschiedenen Ausprägungen des Christentums in Europa zu untersuchen und die Rolle zu erforschen, die das oft vergessene byzantinische Reich und seine Versionen des christlichen Glaubens in diesen Prozessen spielten. Die Konferenz 2019 und folglich auch dieser Band befassen sich speziell mit dem Zusammenhang zwischen religiösem Austausch und Identitätskonstruktion in christlichen Gemeinschaften in Europa. Wir fragen, auf welche Weise verschiedene Gruppen miteinander in Kontakt kamen, wie das Wissen über den religiös Anderen entstand und wie es im Diskurs genutzt wurde.
Glaswerk: Beiträge zur Erforschung von Glas und Glashütten
Die Vielfalt an Formen und Farben von historischem Glas führten uns in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche archäologische Ausgrabungen vor Augen. Auch Prospektionen in den Glashütten des Schwarzwaldes und anderen Herstellungsgebieten brachten neue Erkenntnisse. Der vorliegende Band deckt die Themenbereiche Glashütten und -werkstätten, Technik der Glasherstellung, frühmittelalterliches Glas sowie mittelalterliches / frühneuzeitliches Hohlglas und Flachglas ab. In der Zusammenstellung ist eine Werkschau entstanden, die den Forschungsstand im Vergleich mit anderen Regionen nachzeichnet. Das „Glaswerk“ bietet für alle an mittelalterlichem Glas Interessierten ein facettenreiches Bild zu diesem faszinierenden Werkstoff.
Sylloge Nummorum Graecorum (SNG) Tübingen: Taurische Chersones — Korkyra. Nr. 731-1542
Mit dem 2. Band der Tübinger SNG (Sylloge Nummorum Graecorum Deutschland) Reihe werden die griechischen Münzen von der Taurischen Chersones bis Korkyra in der Tübinger Sammlung des Instituts für Klassische Archäologie veröffentlicht. Der Katalog umfasst 812 Münzen.
Forschungen zu Haus Horst in Gelsenkirchen: Befunde und Fundmaterialien
Im Laufe der mehrere Hundert Jahre währenden Geschichte war die Wohnstatt des Geschlechtes von der Horst im Emscherbruch etlichen Widrigkeiten ausgesetzt, angefangen bei wechselnden Herrschaftsinteressen bis hin zu mehrfachen Zerstörungen durch Brände, die in architektonischer Hinsicht jeweils einen völligen Neuanfang initiierten. Dank der archäologischen Untersuchungen dieses ungewöhnlichen Platzes bietet sich die einmalige Gelegenheit, die Entwicklung von einer Hofstelle aus dem 12. Jahrhundert über eine Motte und eine Wasserburg bis zu einem Renaissanceschloss nachzuvollziehen. Im ersten Band der fünfbändigen Reihe werden die Befunde und das Fundmaterial vorgestellt.
Forschungen zu Haus Horst in Gelsenkirchen: Kirche und Kirchhof
Im zweiten Band der fünfbändigen Reihe zu diesem ungewöhnlichen Platz stehen der Kirchhof und die Burgkapelle im Fokus, zu der weder bildliche noch kartografische Quellen überliefert sind. Anhand der Ausgrabungsergebnisse konnte jedoch ihre Entwicklung von einer Holzkirche im 12. Jahrhundert bis zu ihrem Abriss 1753/1754 rekonstruiert werden. Demnach stand sie inmitten der Vorburg als freistehender Solitär – ein Bautyp, der in Westfalen ebenso selten vorkommt wie das Patrozinium des heiligen Hippolytus. Material für einen direkten Vergleich bietet ein Katalog mit allen mittelalterlichen Burgkirchen, Burgkapellen und Pfalzkapellen in Westfalen.
Die 460 Individuen aus mehr als 18 Generationen, die auf dem Friedhof rund um die Burgkapelle bestattet wurden, wurden anthropologisch untersucht. Die in diesem Umfang und in dieser Vollständigkeit keineswegs alltäglichen Untersuchungen runden den Band ab.
Die Gräberfelder vor der Südmauer der Befestigung von Keszthely-Fenékpuszta
Keszthely-Fenékpuszta zählt zu den wichtigsten Fundorten des spätantiken Pannonien, wo das Weiterleben römisch-frühchristlichen Traditionen seit dem 19. Jahrhundert historisch-archäologisch erforscht wird. Im Fokus der Untersuchungen stand dabei vor allem das südlich der spätrömischen Befestigung sich befindliche Bestattungsareal. In der vorliegenden Arbeit werden Funde und Befunde dieser sog. Südmauernekropole katalogisch erfasst und ausgewertet, die chronologisch vom 4. bis zum 9. Jahrhundert n. Chr. sich erstrecken. Die Studie trägt damit grundlegend der Diskurs über Kontinuitäten und Migrationen im westlichen Pannonien während der langen Spätantike bei.
Die Burgruine Wulp bei Küsnacht ZH
Die Ruine Wulp ist die Ruine einer Höhenburg im Küsnachter Tobel und befindet sich auf einem Geländesporn oberhalb von Küsnacht am Zürichsee. Die Überreste der einstigen Burg Wulp stammen in ihrer jetzigen Form aus dem Hochmittelalter. Die jüngsten Untersuchungen der Jahre 1980–82 haben dank ihrer verfeinerten Grabungstechnik und Befunddokumentation sowie der flächenweisen und – so weit als möglich – stratigraphischen Bergung der Funde zur Klärung offener Fragen beigetragen. Der Band von Christian Bader legt die Funde und Befunde systematisch vor. In der Auswertung wurden überdies Material der Grabungen von 1920–23 und 1961/62 sowie die anlässlich der Konservierungsarbeiten 1977/78 geborgenen Funde berücksichtigt.
Sylloge Nummorum Graecorum Deutschland. Münzsammlung der Universität Tübingen: Hispania — Sikelia, Nr. 1-730
Mit dem 1. Band der Tübinger SNG (Sylloge Nummorum Graecorum Deutschland) Reihe werden die griechischen Münzen aus Spanien bis Italien in der Tübinger Sammlung des Instituts für Klassische Archäologie veröffentlicht. Der Katalog umfasst 730 Münzen sowie eine Einleitung zum Tübinger SNG-Projekt und der Sammlung.
Sylloge Nummorum Graecorum Deutschland. Münzsammlung der Universität Tübingen: Karien und Lydien, Nr. 3307 - 3886
Mit dem 5. Band der Tübinger SNG (Sylloge Nummorum Graecorum Deutschland) Reihe werden die griechischen Münzen von Karien bis Lydien in der Tübinger Sammlung des Instituts für Klassische Archäologie veröffentlicht. Der Katalog umfasst 579 Münzen.
Ofenkeramik und Kachelofen: Typologie, Terminologie und Rekonstruktion im deutschsprachigen Raum (CH, D, A, FL)
Der Kachelofen mit seinen attraktiv gestalteten Ofenkacheln ist für die Erforschung spätmittelalterlicher und neuzeitlicher Wohnkultur in Mitteleuropa von grosser Bedeutung. Die vorliegende Publikation behandelt sowohl den Kachelofen als «Heizung des Mittelalters» als auch seine Bestandteile, die Ofenkacheln. Basis bildet eine umfassende Systematisierung der Ofenkeramik im deutschsprachigen Raum, bei der die Vielfalt der existierenden Kacheltypen aus der Schweiz, Deutschland, Österreich und Liechtenstein in Text und Bild sowie mit einem Glossar in 17 Sprachen behandelt werden.
Das Buch präsentiert zudem den aktuellen Stand der Kachelofenforschung in der Schweiz und den Nachbarländern, die Herstellungstechnik von Ofenkacheln und das kulturgeschichtlich wichtige Thema der «Rekonstruktion». Daneben wird der Wert von Bildquellen und von Ofenmodellen diskutiert und die grösste Sammlung von Ofenmodellen in der Schweiz vorgestellt. Die umfangreiche Bebilderung macht das Buch auch für archäologisch und kulturhistorisch interessierte Laien im In- und Ausland sehr attraktiv. Im Gegensatz zur Keramik fehlte für die Ofenkeramik bisher eine überregionale Bearbeitung, ein «Leitfaden». Die vorliegende Publikation schliesst diese Lücke für den deutschsprachigen Raum.
«von starken und grossen flüejen»: Eine Untersuchung zu Megalith- und Buckelquader-Mauerwerk an Burgtürmen im Gebiet zwischen Alpen und Rhein
Der Band beginnt mit einer knappen Darstellung seiner Zielsetzung und des behandelten Untersuchungsraumes. Dem schließen sich die notwendigen Begriffsdefinitionen an, denen eine kurze Übersicht der verschiedenen Datierungsmethoden folgt. Ein zweiter Abschnitt beschäftigt sich mit der Definition der Begriffe Bergfried-Wohnturm-Donjon als den Hauptverwendungsorten der behandelten Mauerverbände. Es folgen kurze Exkurse zur Frage nach Bedeutung, Ausdruck und Mythologie von Mauerwerkstypen sowie zu Bautechnik und Bauorganisation.
Der erste Hauptteil der Studie analysiert dann zunächst die angetroffenen Mauerwerksarten und stellt eine gewisse regionale Differenzierung fest, die sich nicht allein aus der Verfügbarkeit des eventuell benötigten Steinmaterials erklären lässt. Die dem folgende Betrachtung zur Entwicklung der verschiedenen Mauerwerkstypen stützt sich in ihrem chronologischen Teil auf eine Reihe von Bauten, die durch historische Daten und vor allem durch dendrochronologische Datierungen als einigermaßen sicher belegt gelten können.
Als zweiten Hauptteil enthält das Werk Reickes einen umfangreichen Katalog, der die einzelnen Objekte seiner Untersuchung darstellt. Hier werden Bestand, Baugeschichte und Datierung der einzelnen Buckelquader- und Megalithmauerteile eingehend gewürdigt.
Jenseits von Pharsalos: Untersuchungen zu Heterotopie und Dialogizität in Lucans Bellum Civile
Lucans Bellum Civile ist ein widersprüchliches und bisweilen frustrierendes Epos. Dominiert von einer prominenten und lautstarken Erzählstimme, die fortwährend mögliche Positionen zum Text vorwegnimmt und ad absurdum führt, scheint es darin nur wenig Platz für Sinn und Bedeutung zu geben.
Dieses Buch macht es sich zur Aufgabe, einen möglichen Ausweg aus dieser Ratlosigkeit zu weisen: Mit den Konzepten der Heterotopie nach Michel Foucault und der Dialogizität nach Michail Bachtin wird aufgezeigt, wie alternative Stimmen andere Räume im Epos eröffnen – und damit auch für die Leser:innen neue Möglichkeiten zum Umgang mit dem Text schaffen.
Die Konstanzer Marktstätte im Mittelalter und in der Neuzeit
Konstanz am Bodensee zählt zu den Städten Baden-Württembergs, die den Zweiten Weltkrieg weitgehend unversehrt überstanden haben. Die umfangreichen und besonders unter den Aufschüttungen am ehemaligen Seeufer hervorragend erhaltenen archäologischen Überreste führten dazu, dass die Konstanzer Altstadt sich seit den 1980er-Jahren zu einem der Schwerpunkte der archäologischen Denkmalpflege des Landes entwickelte. 1989 bis 1992 fanden im Bereich der Marktstätte groß angelegte Grabungen statt, die sich durch eine außergewöhnliche Befunddichte und große Mengen an Fundmaterial auszeichneten. Die detaillierte Auswertung der Befunde und Funde, die in diesem Band vorgelegt wird, erlaubt neue Einblicke in die Stadtentwicklung des Mittelalters und der frühen Neuzeit. Im Mittelpunkt stehen dabei neben der Bebauung insbesondere die mittelalterliche Landgewinnung, der Hafenbau und die neuzeitliche Marktplatznutzung.
Zugehörige Forschungsdaten finden Sie hier.
Ancient Egypt in the Museums of Mallawi and Hildesheim: Understanding, Communicating and Preserving Material Culture. Training Students of Conservation and Archaeology
Seit mehr als zwanzig Jahren besteht eine enge und freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Universität Minia, der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim / Holzminden / Göttingen (HAWK) und dem Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim (RPM). Der vorliegende Katalog entstand im Rahmen der Ausbildung von Studierenden. Eine Auswahl ägyptischer Altertümer des Mallawi Museums, das im Gouvernorat Minia liegt, wird darin vergleichbaren Aegyptiaca des Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim gegenübergestellt. Ägyptische und deutsche Studierende, unterstützt durch Forscher*innen beider Universitäten und Mitarbeitende beider Museen haben daran gearbeitet.
Sylloge Nummorum Graecorum Deutschland. Münzsammlung der Universität Tübingen: Ägypten: Alexandria und Gaumünzen, Augustus - Diocletianus. Nr. 1–1154
Mit dem 7. Band der Tübinger SNG (Sylloge Nummorum Graecorum Deutschland) Reihe werden die römischen Provinzmünzen aus Ägypten in der Tübinger Sammlung des Instituts für Klassische Archäologie veröffentlicht. Der Katalog umfasst 1170 Münzen – Prägungen von Augustus bis Diokletian aus Alexandria sowie Gaumünzen –, welche nach neuesten wissenschaftlichen Standards vorgelegt werden.
Die Rolle von Raubtieren bei der Einnischung und Subsistenz jungpleistozäner Neandertaler: Archäozoologie und Taphonomie der mittelpaläolithischen Fauna aus der Balver Höhle (Westfalen)
Die Balver Höhle ist eine der größten und bekanntesten Fundstellen aus der Zeit der Neandertaler in Deutschland. Das Buch präsentiert erstmalig die Ergebnisse einer intensiven archäozoologischen und taphonomischen Studie der Tierreste der letzten großflächigen Ausgrabungen im Jahre 1939.
Im Zentrum steht das Verhältnis zwischen Neandertalern und ihren Konkurrenten, den großen Raubtieren. Die Fauna erschließt das intensive Erbeuten von Höhlenbären in ihrem Winterversteck. Neandertaler hatten sich aber auch mit anderen Raubtieren um den Zugang zur Höhle zu streiten. Das Einbringen von Jagdwild in die Höhle und die Verwendung von Knochen zur Herstellung von Werkzeugen erlauben nähere Einblicke in die Landschaftsnutzung der Neandertaler.
Siedlungsmuster der allerødzeitlichen Federmessergruppen in Niederbieber, Stadt Neuwied
Der Ausbruch des Laacher See-Vulkans um 11000 v. Chr. hat mit einer mächtigen Bimsdecke die Landschaft am Mittelrhein versiegelt. In einer unvergleichlichen Momentaufnahme blieben so das Geländerelief, die Reste von Vegetation und Fauna erhalten, dazu viele Hinweise auf die Nutzung der Region durch den Menschen.
Der Fundplatz Niederbieber ist dabei für archäologische Untersuchungen von herausragender Bedeutung. Hier konnte auf einer ca. 1000 m2 großen Fläche eine beträchtliche Zahl von Fundkonzentrationen freigelegt werden, die Einblick in die sonst kaum zu fassenden Siedlungsprozesse der späteiszeitlichen Federmesser-Gruppen ermöglichen.
Der Autor hat in seinem Buch die Funde und Befunde des zentralen Flächenteils von Niederbieber analysiert. Die Ergebnisse seiner Untersuchungen liefern neue Erkenntnisse über die vor Ort ausgeführten Tätigkeiten, die Belegungsdauer der Fundkonzentration sowie die Lebensweise der Menschen am Ende der Eiszeit.
Die Ausgrabungen im Jahr 2022 an der St. Andreas Kirche in Cloppenburg-Krapendorf (Niedersachsen)
In der niedersächsischen Stadt Cloppenburg wurden an der ältesten Kirche der Stadt, der St. Andreas Kirche im Ortsteil Krapendorf, umfangreiche archäologische Ausgrabungen durchgeführt. Hierbei wurden über 200 vorwiegend neuzeitliche Gräber aus dem Randbereich des ehemaligen Kirchhofs erforscht. Daneben wurden diverse Gebäudestrukturen entdeckt, die zu Wohngebäuden direkt an der Kirche gehörten. Eines dieser Gebäude war das Dienstgebäude des Kaplans von St. Andreas. Zudem wurde um die Kirche ein komplexes Wegenetz verschiedener Zeitstellungen dokumentiert.
Schöner Wohnen: Standesgemäss Wohnen zwischen 900 und 1600 anhand der Anlagen Altenburg, Burg Klingen und Schloss Altenklingen
Der Thurgau ist reich an Burg- und Schlossanlagen auf Grund der kleinteiligen und wiederholt wechselnden Herrschaftsverhältnisse in der Region. Diese Burgendichte ermöglicht weiterführende Forschungsfragen zu Wohnsituationen der privilegierten Elite, dem sogenannten Adel. Dazu archäologisch und bauarchäologisch untersucht und ausgewertet wurden die drei Anlagen Ruine Altenburg, Burg Klingen und Schloss Altenklingen, die sich nahe beieinander in der Region Märstetten befinden. Sie geben Einblicke in die Wohnbedürfnisse und Baumöglichkeiten ihrer Besitzerinnen und Besitzer in ihren unterschiedlichen Erbauungszeiten. Besonderes Augenmerk lag auf den Aspekten Repräsentation, bemerkenswerte Baulösungen, Wehrhaftigkeit und religiöse Selbstdarstellung. Es ist zudem gelungen, die Burg Klingen zu lokalisieren und die drei Anlagen erstmals in einem Forschungskontext einzubinden.
Burgen im Fels: Eine Untersuchung der mittelalterlichen Höhlen-, Grotten- und Balmburgen der Schweiz
Das Buch umfasst drei Teile. Der erste ist ein Katalog der Höhlungsburgen der Schweiz. Die meisten davon befinden sich in den Alpenkantonen Tessin und Wallis, vereinzelte Felsburgen sind auf die Kantone Graubünden, Solothurn, Bern, St. Gallen, Baselland, Nidwalden und Waadt verteilt. Ein Blick ins benachbarte Ausland (Frankreich, Italien, Österreich) erfasst vier Objekte. In dieser Materialsammlung, zu der auch Kleinfunde und der Publikation beigelegte Aufnahmepläne gehören, werden die Burgen nach formalen Gesichtspunkten beschrieben. Bei den «Burgen im Fels» unterscheidet man definitorisch 1. die Höhlenburg, wenn die Naturform so beschaffen ist, dass eine einfache gerade Abschlussmauer genügt, um den Bau zu schliessen, 2. die Grottenburg, wenn die Naturform im Grundriss markant zurückweicht und ein oder zwei Seitenwände nötig sind, 3. die Balmburg, wenn die Naturform neben dem oberen Abschluss wesentlich nur eine Wandfläche zur Verfügung stellt. Im französischsprachigen Wallis zirkulieren für Höhlungen im Berge die Bezeichnungen grotte, caverne, scex (lat. saxum= Fels) sowie keltischen Ursprungs balma (Balmen) oder barma.
Im zweiten Teil werden die Bauten eingehend besprochen und analysierende Baubeschreibungen vorgelegt.
Im dritten Abschnitt werden die Burgen in ihren kulturgeschichtlichen, politischen wie geografischen Kontext gestellt. Peter Kaiser zeigt anhand der Walliser Felsenburgen überzeugend auf, dass volkskundliche Fragestellungen wie mündliche Überlieferungen die archäologischen Kenntnisse sinnvoll ergänzen.
Die Erforschung von Höhlenburgen in unzugänglichem alpinem Gelände stellt die Forscher vor sportliche Herausforderungen und erfordert Kenntnis des Bergsteigens und solider Klettertechnik.
Antiquity in Progress: Intermedial Presences of Ancient Mediterranean Cultures in the Modern World
Ziel des vorliegenden interdisziplinären Sammelbandes ist es, der Gegenwart antiker Mythen und Ideen in der Kultur des 20. und 21. Jahrhunderts nachzuspüren. Zehn Fallstudien, die sich mit so unterschiedlichen Genres wie Theater-Produktionen, Pop-Musik oder Fotografie beschäftigen, werden umrahmt von zwei theoretischen Betrachtungen.
Der soziale Wert prähistorischer Beile: neue archäologische und archäometrische Ansätze /The social value of prehistoric axes –new archaeological and archaeometric approaches: 16. Mitteldeutscher Archäologentagvom 5. bis 7. Oktober 2023 in Halle (Saale) / 16th Archaeological Conference of Central German October 5–7, 2023 in Halle (Saale)
Welchen Wert hatten Beile und Äxte in prähistorischen Gesellschaften – waren sie Werkzeug, Waffe, Tauschmittel oder Statussymbol? Der vorliegende Band umfasst neben Untersuchungen zu Rohstoffvorkommen und Materialanalysen auch die wirtschaftlichen und sozialen Fragen, die mit Ressourcenmanagement, Produktions- und Distributionsprozessen einhergehen. Wo wurden und wer hat die Rohmaterialien abgebaut und die Produkte hergestellt und wie waren die Handelsnetzwerke organisiert? Die Beiträge stellen europaweite Studien verschiedener Mikro- und Makroregionen vom Neolithikum bis zum Ende der Bronzezeit vor und widmen sich jeweils einem oder mehreren Aspekten dieses umfangreichen Themas.
Cursus studiorum: Festschrift für Günther Schörner zum 65. Geburtstag
Diese Festschrift umfasst Beiträge zu den primären Forschungsschwerpunkten des Klassischen Archäologen Günther Schörner: Siedlungs- und Landschaftsarchäologie, Skulptur, Bauornamentik und Ikonographie, Religion und materielle Kultur. Dabei reicht der chronologische Rahmen von der geometrischen Zeit bis zur Gegenwart, der geographische von Spanien bis in den Nahen Osten. Damit wird Bezug genommen auf das umfangreiche wissenschaftliche Schaffen des Jubilars, welches ihn einem lebenslangen Cursus studiorum gleich an verschiedene Universitäten und in zahlreiche Länder mit archäologischen Hinterlassenschaften der griechisch-römischen Antike führte.



