Fundberichte aus Hessen, Beihefte
Die Schriftenreihe „Fundberichte aus Hessen, Beihefte“ (FbHeB) wird von der hessenARCHÄOLOGIE des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen herausgegeben. Sie präsentiert in Form von Monografien – hauptsächlich ausgewählte universitäre Examensarbeiten und Dissertationen – und Sammelbänden Forschungen zur Archäologie und Paläontologie in Hessen. Eingeführt im Jahr 1969 und nach einer Unterbrechung im Jahr 2006 wiederaufgenommen, sind bis 2018 insgesamt elf Bände als Druckexemplare erschienen.
Die Beihefte verfolgen das Ziel, unter systematischer Einbindung der Autorinnen und Autoren in die Publikationsvorbereitung Forschungsergebnisse zeitnah und als kostengünstiges Druckerzeugnis zu veröffentlichen. Ab Band 12 ist eine Veränderung des Publikationsmodus wirksam: Die betreffenden Bände erscheinen in Erstveröffentlichung digital und Open Access (frei zugänglich und kostenfrei); eine Zweitveröffentlichung im Print-On-Demand-Verfahren (Digitaldruck) erfolgt nur auf ausdrücklichen Wunsch der Autorinnen und Autoren oder bei Sammelbänden von Herausgeberinnen und Herausgebern. Im Falle der Erteilung aller jeweils erforderlichen Nutzungsrechte durch Urheber und Urheberinnen werden auch ältere Bände sukzessive online gestellt.
Herausgeber
Landesamt für Denkmalpflege Hessen,
Abteilung hessenARCHÄOLOGIE
Schloss Biebrich (Ostflügel)
Rheingaustr. 140
65203 Wiesbaden
E-Mail: poststelle.archaeologie@lfd-hessen.de
Internet: https://lfd.hessen.de/hessenARCHAEOLOGIE
Bisher erschienen
„Keltische Räume“ – Kern- und Kontaktzonen in Europa: Internationale Tagung im Rahmen des Keltenjahres „Kelten Land Hessen“ im Archäologischen Museum Frankfurt, 29.06.2022 – 01.07.2022
Als Teil des 2022 in Hessen veranstalteten „Keltenjahres“ fand im Archäologischen Museum Frankfurt eine dreitägige Tagung statt, deren 25 Vorträge aktuelle Forschungen über Gemeinsamkeiten und Unterschiede eisenzeitlicher Kulturen in diversen Regionen Europas präsentierten. Hierbei wurden jeweils regionaltypische archäologische Merkmale benannt und mit denen der Nachbarregionen verglichen, um eine Basis zur Erkennung kultureller Kern-, Peripher- und Kontakträume während der Eisenzeit zu erhalten. Der vorliegende Sammelband zur Frankfurter Tagung umfasst 15 Beiträge, die chronologisch die Hallstatt- und Latènezeit abdecken und einen geeigneten Überblick zur Thematik vermitteln.
Die Kirche der Wüstung Baumkirchen (Laubach-Freienseen, Landkreis Gießen): Befunde und Funde der Grabungen 2004–2006
Im Zuge eines Forschungsprojektes zu mittelalterlichen Be- und Entsiedlungsvorgängen im Vorderen Vogelsberg wurden von 2004 bis 2006 Ausgrabungen an der Wüstungskirche des im Spätmittelalter aufgelassenen Dorfes Baumkirchen bei Laubach-Freienseen (Landkreis Gießen) in Hessen vorgenommen. Das vorliegende Beiheft behandelt Funde und Befunde aus dem Bereich des Kirchenareals. Bei der Kirche handelt es sich um einen aus Stein errichteten Saalbau, in dessen ummauertem Kirchhof u. a. auch Strukturen von Gebäuden erfasst wurden, die man den zugehörigen Funden zufolge profan genutzt hatte. Die Nutzung des Kirchenareals endete wohl mit dem Wüstfallen des Ortes Baumkirchen.
Die prähistorischen Auensiedlungen des Lahntals um die Gemeinde Weimar, Landkreis Marburg-Biedenkopf (Hessen): Archäobotanische und geoarchäologische Forschungen zum Wandel von Landwirtschaft und Umwelt zwischen Frühneolithikum und Mittelalter
30 Jahre Grabungen der hessischen Landesarchäologie haben im Marburger Lahntal eine geraume vor- und frühgeschichtliche Siedlungslandschaft freigelegt. Damit hat sich das ehemalige Bild von einer unzugänglichen, nicht dauerhaft besiedelbaren Auenlandschaft grundlegend verändert. Diese Studie liefert einen geoarchäologischen Beitrag zum Verständnis lokaler Besiedlungsprozesse sowie archäobotanische Einblicke in Entwicklungen von Landwirtschaft und Umwelt zwischen Frühneolithikum und Mittelalter. Das Beispiel zeigt, dass die Auen der Mittelgebirgsflüsse keine reinen Naturlandschaften waren, sondern weit in prähistorische Zeit zurückreichende, schützenswerte Kulturlandschaften verbergen.
Archäologie und Recht II.: Wohin mit dem Bodendenkmal?
Der Sammelband beleuchtet aktuelle Themen an den Schnittstellen von Archäologie und Recht, insbesondere den Umgang mit dem archäologischen Erbe (z. B. Umfang und Grenzen privater Nachforschungen, Finanzierung archäologischer Rettungsgrabungen, den Verkehr archäologischer Funde, Formen des Verwaltungshandelns in der Bodendenkmalpflege).
Neben Aufsätzen zur Rechtslage in Deutschland behandeln mehrere Beiträge die Rechtssituation in anderen Ländern Europas. Den Leserinnen und Lesern soll dadurch ermöglicht werden, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Lösung von typischen Interessenskonflikten im Bereich der Erhaltung des archäologischen Erbes in Europa zu erkennen.