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Martin Schönfelder

Das spätkeltische Wagengrab von Boé (Dép. Lot-et-Garonne): Studien zu Wagen und Wagengräbern der jüngeren Latènezeit

1959 wurde in Aquitanien beim Oppidum Agen ein Komplex entdeckt, der als reiches Grab identifiziert werden konnte; eine Nachgrabung von R. Boudet bestätigte dies 1990. Das Grab kann wohl einem rex der Nitiobrogen zugewiesen werden, der ca. 50-35 v. Chr beigesetzt wurde. Die Keramik umfasst Amphoren (Dressel 1B, Lamboglia 2), italische (u.a. Campana B) und einheimische Formen. Die Metallfunde sind außergewöhnlich reich. Ein vierrädriger Prunkwagen, dessen Konstruktion der von Dejbjerg ähnelt, konnte rekonstruiert werden. Wagen stellen seit der Bronzezeit wichtige Bestandteile reicher Gräber dar. Wagenfunde aus Latène C/D wurden für Mitteleuropa gesammelt und methodisch analysiert; die Gräber wurden in ihren Kontext eingeordnet.

Harald Meller (Hrsg.), Johannes Krause (Hrsg.), Wolfgang Haak (Hrsg.), Roberto Risch (Hrsg.)

Kinship, Sex, and Biological Relatedness : The contribution of archaeogenetics to the understanding of social and biological relations. 15. Mitteldeutscher Archäologentag vom 6. bis 8. Oktober 2022 in Halle (Saale)

Zwischenmenschliche Beziehungen sind seit jeher die Grundlage gesellschaftlichen Zusammenlebens. Der Verwandtschaft – ob biologisch oder sozial – kommt dabei eine ganz besondere Bedeutung zu. In der Archäologie konnten diese immateriellen Verbindungen bisher nur selten zweifelsfrei nachgewiesen werden. Die Archäogenetik hat jedoch in den letzten Jahren Methoden und Verfahren entwickelt, die es bei guter DNA-Erhaltung erlauben, den Grad genetischer Nähe zwischen zwei Menschen zu bestimmen, die in der Vergangenheit gelebt haben.
Die hier gesammelten Beiträge schöpfen ihr Wissen zum Thema Verwandtschaft aus Anthropologie, Archäologie, Genetik sowie der Geschichts- und Sozialwissenschaft. Sie verdeutlichen anhand von aktuellen oder bereits bekannten Fundplätzen, welche Rückschlüsse die neuen naturwissenschaftlichen Erkenntnisse einerseits ermöglichen, zeigen andererseits aber auch deren Grenzen bei der Interpretation von (prä-)historischen Gesellschaften auf.

Imma Kilian-Dirlmeier

Kleinfunde aus dem Itonia-Heilgtum bei Philia (Thessalien)

Steinstelen mit Inschriften des thessalischen Koinon sichern die Lokalisierung des Itonia-Heilgtums, des Stammenheiligtums der Thessaler, beim Dorf Philia, Nomos Karditsa (Thessalien). Ab 1960 wurde das Areal des Heiligtums durch Tiefpflügen bis zum gewachsenen Boden aufgerissen und von Raubgräbern intensiv geplündert. Teile der Ausbeute sind in europäische und amerikanische Museen gelangt. Bei den systematischen Rettungsgrabungen 1963-67 konnte D. Theocharis nur noch geringe Reste von Stratigraphie und ungestörten Befunden dokumentieren. Die Bearbeitung der Kleinfunde konzentriert sich deshalb auf die chrono-typologische Bestimmung. Weiter werden die Funktionen – Votiv, Kultgerät, Werkzeug u.ä. – behandelt sowie die Frage nach dem Personenkreis der Besucher gestellt. Aussagen zum diachronen Verlauf des Kultbetriebs können sich auf die Funde und auf die literarische Überlieferung stützen.

Jörg Biel (Hrsg.), Erwin Keefer (Hrsg.)

Hochdorf X: Das bronzene Sitzmöbel aus dem Fürstengrab von Eberdingen-Hochdorf (Kr. Ludwigsburg)

Mehr als vier Jahrzehnte nach der Ausgrabung vollendet die Vorlage der in letzter Funktion als Totenliege genutzten Sitzbank die grundlegenden Publikationen zum Inventar des späthallstattzeitlichen Kammergrabes von Hochdorf (um 530 v. Chr.). Den Kern des vorliegenden Sammelbands bildet ein Katalog zum Gesamtbild des einzigartigen Möbelstücks, der auf digitalen bildgebenden Verfahren fußt. Um ihn gruppieren sich detaillierte Beschreibungen zu Befund, Bergung, Restaurierung und Fertigungstechnik, die in der Darstellung eines Nachbaus des Stückes schließen. Vertiefend treten textilarchäologische Analysen der reichen Anhaftungen auf der Totenliege hinzu. Einen weiteren Schwerpunkt stellen archäometallurgische Untersuchungen der Möbelteile sowie der eisernen Substruktion dar. Fragen nach der Herkunft des Objektes werden in einer kulturgeschichtlichen Studie zu seinen südalpinen und italischen Vorbildern und zur Interpretation des Bildprogramms diskutiert. Den Band beschließen bioarchäologische Beiträge zu dem Toten aus dem Zentralgrab sowie weiteren Bestattungen aus dem Hügelbereich.

 

Sait Can Kutsal (Hrsg.), Fedor Schlimbach (Hrsg.)

Preguntando se llega a Roma: Festschrift für Achim Arbeiter zum 65. Geburtstag

Der Band enthält fünfzehn Aufsätze von Schülern und (ehemaligen) Mitarbeitern Achim Arbeiters, der 2023 seinen 65. Geburtstag und zugleich auch sein 25-jähriges Jubiläum als Professor für ‚Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte‘ an der Georg-August-Universität Göttingen feiert. Die Beiträge befassen sich mit ikonographischen und ikonologischen Aspekten von Bildwerken, mit stilistischen, typologischen und ikonographischen Aspekten von Architektur, mit Siedlungsarchäologie, Musik, antiken Traditionen in christlichen Heiligenkulten und der mehrfachen Belegung von Gräbern. Chronologisch reichen die Studien von der Spätantike bis ins Mittelalter, geographisch führen sie von der Levante über Nordafrika, den Balkan und Italien bis auf die Iberische Halbinsel.

Giacomo Bardelli

I tripodi a verghette in Etruria e in Italia centrale: Origini, tipologia e caratteristiche

Die Etrusker waren hervorragende Bronzehandwerker: Das beweisen sowohl zahlreiche archäologische Funde als auch antike Schriftquellen. Vor allem zwischen dem 6. und dem 5. Jahrhundert v. Chr. erreichten die etruskischen Bronzewerkstätten ein sehr hohes handwerkliches Niveau und spezialisierten sich auf die Herstellung von Hausrat und Bankettzubehör, die in allen Ecken des Mittelmeerraumes und nördlich der Alpen exportiert wurden.

Zu den wertvollsten Schöpfungen der etruskischen Bronzehandwerker gehörten die Stabdreifüße, eine Art Ständer, die aus mehreren gegossenen Teilen zusammengebaut und mit kleinen figürlichen Dekorationen verziert wurden. Als eines der wichtigsten und bedeutungsvollsten Elemente des Bankettzubehörs waren sie oft Teil von üppigen Grabausstattungen innerhalb und außerhalb Etruriens und aufgrund ihres symbolischen Werts wurden sie sogar in Heiligtümern geweiht. Ihre Eigenart geht vor allem aus den figürlichen Darstellungen hervor, die sie zierten und gleichzeitig als Träger von mythologischen Geschichten kennzeichneten.

Eine detaillierte Studie klärt die typologischen Zusammenhänge dieser etruskischen Kunstwerke mit ihren Vorbildern aus dem Nahen Osten und aus Griechenland auf, indem alle ihre technologischen und stilistischen Aspekte sorgfältig untersucht werden. Somit wird die Bedeutung der Stabdreifüße und ihre Natur von Prestigeobjekten für die etruskischen und nicht-etruskischen Eliten vollständig enthüllt.

Carola Jäggi (Hrsg.), Andrea Rumo (Hrsg.), Sabine Sommerer (Hrsg.)

Platz Da! Genese und Materialität des öffentlichen Platzes in der mittelalterlichen Stadt

In der Forschung sind mittelalterliche Platzanlagen als Orte von Öffentlichkeit und Herrschaftsrepräsentation, als «Schauplätze» von Ritualen und sozialen Interaktionen in jüngster Zeit vielfach thematisiert worden. Im vorliegenden Band sind zu diesem Thema 16 Beiträge einer Tagung von 2017 in Zürich zusammengetragen worden.
Bisweilen wurde die Genese und Materialität der konkreten Plätze aus dem Blick verloren. Nur selten wurde danach gefragt, wann, wo und durch wen Plätze angelegt wurden, durch welche physischen Elemente sie begrenzt wurden, woher sie zugänglich waren, wie die Platzfläche befestigt war und wie sich ihr physisches Erscheinungsbild durch die Jahrhunderte hindurch veränderte.
In der Tagung ging es um Plätze als physische Elemente im Gefüge mittelalterlicher Städte. Ganz bewusst werden einzelne Städte als Untersuchungseinheiten in den Blick genommen und die jeweiligen städtischen Freiflächen in ihrem Werden und Funktionieren im konkreten urbanistischen Kontext verglichen. Dass dafür archäologische Befunde genauso wie historische Quellen herangezogen werden, versteht sich von selbst.

Silvia Diani

La decorazione pittorica e in stucco della Necropoli Laurentina di Ostia

Der Schwerpunkt des Buches liegt auf den Stuckarbeiten und der bemalten Dekoration der Nekropole Laurentina in Ostia. Die Nekropole wurde fast ausschließlich von Sklaven, Liberti (Freigelassenen) und ihren Familien genutzt und ist aufgrund ihrer langen Nutzungsdauer (1. Jh. v. Chr. - 3. Jh. n. Chr.) von besonderem Interesse. Die ikonographischen und ikonologischen Analysen der Ausschmückungen werden durch einen Katalog der verschiedenen Bestattungen unterstützt, in dem sie ausführlich beschrieben werden und der auch eine archivarische Dokumentation der verlorenen Belege enthält. Darüber hinaus bereichern die Ergebnisse der multispektralen Bildgebung und der 3D-Rekonstruktion ausgewählter Gräber die Beschreibung und Untersuchung der Nekropole und ergänzen sie. Letztendlich wirft das Buch nicht nur ein neues Licht auf die Geschichte und die Entwicklung der Nekropole Laurentina, sondern ermöglicht auch die Untersuchung der bestehenden wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Abhängigkeiten zwischen Freigelassenen und Aristokraten.

Szilvia Bíró

Die zivilen Vici in Pannonien

Die zivilen Vici zeigen in Bauformen und Siedlungsstrukturen in den Westprovinzen andere Charakteristika als die in den Ostprovinzen. Als Bindeglied musste Pannonien eine besondere Bedeutung zukommen. Hier findet man eher dörfliche Siedlungen mit starken vorrömischen Wurzeln neben den »traditionellen« kleinstädtischen Siedlungen.
Aufgrund der Ergebnisse der zahlreichen Ausgrabungen jüngerer Zeit beleuchtet diese Studie die Rolle der Zivilvici im wirtschaftlichen Leben der Provinz, die Charakteristika von Bauwesen und Siedlungsstruktur bzw. ihre gesellschaftliche Zusammensetzung. Hinsichtlich des Romanisierungsprozesses wurden auch das Weiterleben verschiedener vorrömischer Elemente in den Vici und die Veränderung vorrömischer Siedlungs­strukturen untersucht.

Imma Kilian-Dirlmeier

Die bronzezeitlichen Gräber bei Nidri auf Leukas: Ausgrabungen von W. Dörpfeld 1903-1913

Diese Monographie ist eine Neubearbeitung der von W. Dörpfeld ausgegrabenen und publizierten bronzezeitlichen Gräber in der Nidri-Ebene auf der Insel Leukas (Levkada). Dazu wurde zusätzlich Dörpfelds Dokumentation in Tagebüchern, Notizheften und mit Photographien ausgewertet. Damit ergeben sich neue Einsichten in die Grabarchitektur, die Grabinventare, die Belegungsabfolge und soziale Strukturen nicht nur der Rundgräber der R-Nekropole, sondern auch des Grabhügels S und des Gräberbezirks F. Die Provenienz der Grabbeigaben ist Evidenz für weitreichende Kontakte mit den Kykladen, der Schwarzmeerregion, dem griechischen Festland und Gebieten an der Ostküste der Adria. Es stellt sich die Frage, welches die entscheidenden Faktoren waren, auf denen Macht und Reichtum der Elitte auf einer kleinen Insel an der Peripherie der ägäischen FH II-Kultur beruhten.

Martin A. Guggisberg (Hrsg.), Marta Billo-Imbach (Hrsg.)

Burial Taphonomy and Post-Funeral Practices in Pre-Roman Italy: Problems and Perspectives. Papers of the International Workshop held at the University of Basel, January 12th, 2021

Der Band umfasst Aufsätze mit Einzelbeiträgen der Autoren, die sich mit taphonomischen Prozessen sowie mit post-funeralen Praktiken und der Wiederbenutzung von Gräbern befassen. Es wird gezeigt, dass neben dem Erhaltungszustand auch die Untersuchungsmethoden von enormer Bedeutung sind, um z.B. Mehrfachbestattungen erkennen zu können. Auch das Phänomen eines geschlossenen Kontextes, wie es bei der Entdeckung eines Grabes schnell angenommen wird, ist bei den vorgestellten Beispielen nicht gegeben. Die wissenschaftlichen Analysen und Auswertungen helfen, sowohl die biologischen als auch die kulturellen Prozesse zu verstehen, die nach dem Tod eines Individuums geschehen oder durchgeführt werden.

Martin Renger (Hrsg.), Stefan Schreiber (Hrsg.), Alexander Veling (Hrsg.)

Theorie | Archäologie | Reflexion 1: Kontroversen und Ansätze im deutschsprachigen Diskurs

Der Doppelband „Theorie | Archäologie | Reflexion. Kontroversen und Ansätze im deutschsprachigen Diskurs“ widmet sich der Diversität an Zugängen, die den archäologischen Theoriediskurs heute und in naher Zukunft prägen. Dazu versammelt er wegweisende Beiträge, spannende Gedankenexperimente und erste theoretische Annäherungen quer durch das archäologische Fächerspektrum. Dabei kommen sowohl etablierte als auch Nachwuchswissenschaftler*innen zu Wort, um neue Impulse und Ansätze in den Diskurs einzuspeisen oder bestehende Zugänge zu diskutieren. Die Beiträge in Band 1 fokussieren auf die Fachbestimmungen und disziplinären Verortungen, auf die Standpunkte und Positionierungen sowie auf Fragen der Ethik und Verantwortung der Archäologien.

Markus Egg

Italische Helme

Am Beispiel der italischen Helme lassen sich das Einflussgebiet der Etrusker im Picenum, in Oberitalien und im Alpenraum sowie die Interaktionen zwischen den unterschiedlichen Kulturgruppen nachzeichnen.
Die Etrusker entwickelten im 7. Jh. v.Chr. den Helmtyp mit umlaufender Krempe; im Lauf des 6. Jhs. kam eine Kehle zur Befestigung des Kamms hinzu. Typisch für die archaische Stufe war der Negauer Helm. Er verschwand in Mittelitalien im 4. Jh., blieb aber im Alpenraum bis ins 1. Jh. v.Chr. in Gebrauch. Im Tiroler Raum und in der Ostschweiz fanden sich die Helme nicht wie sonst üblich als Prestigegüter in Gräbern, sondern in Opferplätzen, oft durch Feuer stark beschädigt. Ähnlich wie in Griechenland waren solche im Krieg erbeuteten Helme eine hochwertige Weihegabe.

Band 1, siehe.

Markus Egg

Italische Helme

Am Beispiel der italischen Helme lassen sich das Einflussgebiet der Etrusker im Picenum, in Oberitalien und im Alpenraum sowie die Interaktionen zwischen den unterschiedlichen Kulturgruppen nachzeichnen.
Die Etrusker entwickelten im 7. Jh. v.Chr. den Helmtyp mit umlaufender Krempe; im Lauf des 6. Jhs. kam eine Kehle zur Befestigung des Kamms hinzu. Typisch für die archaische Stufe war der Negauer Helm. Er verschwand in Mittelitalien im 4. Jh., blieb aber im Alpenraum bis ins 1. Jh. v.Chr. in Gebrauch. Im Tiroler Raum und in der Ostschweiz fanden sich die Helme nicht wie sonst üblich als Prestigegüter in Gräbern, sondern in Opferplätzen, oft durch Feuer stark beschädigt. Ähnlich wie in Griechenland waren solche im Krieg erbeuteten Helme eine hochwertige Weihegabe.

Band 2, siehe.

Andreas Thiedmann

Die eisenzeitliche bis hochmittelalterliche Siedlung bei Fritzlar-Geismar, Schwalm-Eder-Kreis: Die Siedlungsbefunde aus den Grabungen der Jahre 1973–1980

Von 1973–1980 wurde von der hessischen Landesarchäologie in der Region um die nordhessische Stadt Fritzlar das Areal des mehr als eineinhalb Jahrtausende kontinuierlich genutzten, wohl 6 bis 7 Hektar umfassenden Siedlungsplatzes „Alt-Geismar“ ausgegraben. Andreas Thiedmann legt im Rahmen der wissenschaftlichen Studie die Dokumentation und Auswertung der Befunde dieses für die Siedlungsarchäologie in Hessen so wichtigen Komplexes vor. Die umfangreiche Abhandlung gewährt detaillierte Einblicke in verschiedenste Aspekte einer dörflichen Siedlung und liefert viele neue Erkenntnisse zu deren überregionaler Einbindung und kontinuierlicher Entwicklung von der Eisenzeit bis in die Regierungszeit der Salier.

Lothar Sperber

Studien zur spätbronzezeitlichen Chronologie im westlichen Mitteleuropa und in Westeuropa

Die Studien entstanden als Vorarbeit zu einer Untersuchung der bronzezeitlichen Flussfunde vom nördlichen Oberrhein. Ausgehend von der seit 1987 vom Autor vertretenen Spätbronzezeitchronologie, von der (auf die Schweiz und ihr engstes Umland begrenzten) Ha B-Chronologie der schweizerischen Forschung und von Dendrodaten auch für Bz D, wurden die Möglichkeiten der Stufengliederung, die Zeitansätze der Stufengrenzen und die überregionale Gültigkeit dieser Stufen und Stufengrenzen nochmals ausgelotet. Es geht nicht um eine systematische Umschreibung der Stufeninhalte, sondern um den prinzipiellen Nachweis, dass die an Rhein, Mosel und in der Schweiz greifbare engmaschige Stufenfolge in Stufentakten von meist 60 Jahren weiträumig auf die Urnenfelderkultur übertragbar ist, und im Weiteren auch der Chronologie der Atlantischen Bronzezeit als Maßstab dienen kann.

Maria-Letizia Boscardin, Werner Meyer

Burgenforschung in Graubünden: Berichte über die Forschungen auf den Burgruinen Fracstein und Schiedberg

Dieser Band enthält die Berichte über die Ausgrabungen und Bauuntersuchungen in der Grottenburg Fracstein in Seewis/ Prättigau bei Landquart und der Burgruine Schiedberg in Sagogn/ Sagens. Illustriert durch zahlreiche Fotografien und Zeichnungen.

 

Giacomo Fenzi

The Diachronic Frequency of Latin Words: A Computational Dictionary : (B-C)

The Diachronic Frequency of Latin Words ist eine neue Form eines Nachschlagewerkes, in dem statistische Informationen über die chronologische Entwicklung der Verwendung lateinischer Wörter in der Geschichte der Sprache vom vierten Jahrhundert v. Chr. bis zum frühen sechsten Jahrhundert n. Chr. geliefert werden. Als Grundlage dient die computergestützte Analyse der Werke von 309 lateinischen Autoren, fragmentarischen und anonymen Texten und über 520.000 Inschriften. So ist das Nachschlagewerk eine Unterstützung für Wissenschaftler:innen, den Gebrauch lateinischer Wörter in verschiedenen Zeiträumen und Sprachebenen zu untersuchen. Zusätzlich bietet es statistische Erkenntnisse zur Unterstützung philologischer, linguistischer und literarischer Analysen.

Band 6.1., siehe

 

Rimtautas Dapschauskas

Der evolutionäre Ursprung von Ritualen: Eine disziplinübergreifende Synthese des aktuellen Forschungsstandes aus archäologischer Perspektive

Was sind Rituale, wie funktionieren sie, wann und warum sind sie im Lauf der Evolution des Menschen entstanden? Diese Fragen werden im vorliegenden Werk mithilfe einer umfangreichen, disziplinübergreifenden Synthese beantwortet. Ansätze aus den Evolutions-, Kognitions- und Kulturwissenschaften werden miteinander kombiniert und auf die archäologische Überlieferung des Paläolithikums bezogen. Das gemeinschaftliche Ritual wird als eine mächtige psychosoziale Vergemeinschaftungstechnik mit einer vielschichtigen Evolutionsgeschichte herausgearbeit. Die Arbeit zeigt, dass das Ritual zu den zentralen biokulturellen Adaptionen unserer ultrasozialen Spezies gehört, der es als einzige Art der Gattung Homo gelang, sich über den gesamten Planeten auszubreiten. 

Burgruine Hünenberg im Kanton Zug: Archäologie, Geschichte und vom «Geräusch rollender Steine»

Die seit 1962 unter eidgenössischen Denkmalschutz gestellte Burgruine Hünenberg zählt zu den bedeutendsten mittelalterlichen Kulturdenkmälern des Kantons Zug. Die Anlage wurde bereits in der Zeit um 1100 errichtet. Aufwändig bearbeitete Bausteine, farbig bemalter Aussenverputz und kostbare Funde lassen eine Bauherrschaft des hochadligen Milieus erahnen. Später gehörte die Burg in den Besitz der Herren von Hünenberg, die im Laufe des 13. und 14. Jahrhunderts zur führenden Kleinadelsfamilie der Region avancierten. Bei den jüngsten archäologischen Untersuchungen, die in mehreren, kurzen Kampagnen von 2005 bis 2010 dauerten, wurden erstmals moderne, naturwissenschaftliche Methoden auf einer mittelalterlichen Burgstelle angewendet. Die Resultate dieser Analysen erlauben neue und überraschende Erkenntnisse zur Baugeschichte der Burg und geben Einblick in das Leben der einstigen Burgbewohner.

Esther Lehnemann, Ralf Urz, Christa Meiborg

Die latènezeitliche Brücke mit Siedlung bei Kirchhain-Niederwald, Landkreis Marburg-Biedenkopf: Interdisziplinäre Forschungen zur eisenzeitlichen Siedlungslandschaft des Amöneburger Beckens

Zwischen 2008 und 2012 legte die hessenARCHÄOLOGIE im nördlichen Amöneburger Becken bei Niederwald einen spektakulären Fundplatz der jüngeren Eisenzeit frei – die Reste einer 21 m langen hölzernen Jochpfahlbrücke, die etwa von etwa der Mitte des 3. bis um die Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. als Flussübergang gedient hatte. Als Glücksfall erwies sich, dass ab 2011 400 m westlich der Brückenrelikte die Hinterlassenschaften einer gleichzeitigen Siedlung zutage kamen, deren früheste Spuren in die Hallstattzeit zurückreichen. Das Resultat der eingehenden, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten interdisziplinären Forschungen stellt eine zweibändige Studie dar, die sich nicht allein mit der sorgfältigen Behandlung der lokalen eisenzeitlichen Hinterlassenschaften zufrieden gibt, sondern ein landschafts- und besiedlungsgeschichtliches Bild vom Amöneburger Becken während des 1. Jahrtausends v. Chr. entwirft.

Band 1, s. hier.

Die latènezeitliche Brücke mit Siedlung bei Kirchhain-Niederwald, Landkreis Marburg-Biedenkopf: Interdisziplinäre Forschungen zur eisenzeitlichen Siedlungslandschaft des Amöneburger Beckens

Zwischen 2008 und 2012 legte die hessenARCHÄOLOGIE im nördlichen Amöneburger Becken bei Niederwald einen spektakulären Fundplatz der jüngeren Eisenzeit frei – die Reste einer 21 m langen hölzernen Jochpfahlbrücke, die etwa von etwa der Mitte des 3. bis um die Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. als Flussübergang gedient hatte. Als Glücksfall erwies sich, dass ab 2011 400 m westlich der Brückenrelikte die Hinterlassenschaften einer gleichzeitigen Siedlung zutage kamen, deren früheste Spuren in die Hallstattzeit zurückreichen. Das Resultat der eingehenden, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten interdisziplinären Forschungen stellt eine zweibändige Studie dar, die sich nicht allein mit der sorgfältigen Behandlung der lokalen eisenzeitlichen Hinterlassenschaften zufrieden gibt, sondern ein landschafts- und besiedlungsgeschichtliches Bild vom Amöneburger Becken während des 1. Jahrtausends v. Chr. entwirft.

Band 2, s. hier.

Ralph Röber (Hrsg.)

Konstanz, Obere Augustinergasse: Ein Hinterhofquartier und sein historisch-bauhistorisches Umfeld

Die Konstanzer Altstadt ist mit ihrer historischen Bausubstanz und ihren hervorragend erhaltenen archäologischen Überresten seit den 1980er-Jahren einer der Schwerpunkte der archäologischen Denkmalpflege des Landes Baden-Württemberg. Im Hinterhofbereich der wichtigsten Nord-Süd-Verbindung in der Stadt, der Hussenstraße, wurden 1986–1987 großflächige Ausgrabungen durchgeführt. Nach der Aufsiedlung in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts hatte sich hier bis ins 14. Jahrhundert ein sozial gehobenes Quartier entwickelt. Die Auswertung der archäologischen Untersuchungen erfolgte in einem interdisziplinären Ansatz, ausgehend von der städtebaulichen und historischen Einbettung des Quartiers und der Auswertung der Befunde über die Vorlage des Fundmaterials aus Leder, Glas, Keramik und Metall bis hin zu naturwissenschaftlichen Untersuchungen der Tierknochen und Überreste von Insekten, die unter anderem Rückschlüsse auf die Ernährung der Bewohner und die hygienischen Verhältnisse erlauben.

Birthe Hemeier

Multiscapes: Eine Methodensuche zur Annäherung an hethitisches Ritualgeschehen im ‚offenen Raum‘

Die Untersuchung antiker Kultaktivitäten konzentrierte sich zumeist auf architektonisch gestaltete Heiligtümer in den Städten. Um sich Ritualgeschehen abseits von Siedlungen anzunähern, entwickelt diese Dissertation ein multisensorisches Analysemodell namens Multiscapes.
Dieses besteht aus kulturspezifischen Narrativen (Mindscape) und den menschlichen Wahrnehmungspotentialen Sehen (Visionscape), Hören (Soundscape), Riechen (Smellscape), Schmecken (Tastescape) und Fühlen (Touchscape).
Die praktische Anwendbarkeit wird bei einem beispielhaften Vergleich von konzeptionellen hethitischen Schriftquellen mit Umsetzungspotentialen an Befunden im ‚offenen Raum‘ des spätbronzezeitlichen Anatolien getestet.

Bendeguz Tobias

Frühmittelalterliche Gräber mit Beigabe von Werkzeugen zur Metallbearbeitung

Die Sitte, Werkzeuge zur Metallbearbeitung einem Verstorbenen mit ins Grab zu geben, ist bereits seit der Kupferzeit bekannt und in Europa, Asien und Afrika weitverbreitet. Der vorliegende Band versucht, diese Praktik nachzuzeichnen und dabei die geistige Kultur der jeweiligen Epoche mitzuberücksichtigen. Das Bild der archäologischen Hinterlassenschaft wird durch Schrift- und Bildquellen vervollständigt.
Die Arbeit gibt einen Überblick von der Kupferzeit bis ins Mittelalter zu allen Gräbern, in denen Schmiedewerkzeuge gefunden wurden. Einige ausgewählte Beispiele aus dem frühen Mittelalter werden in Einzelstudien eingehender behandelt.
Neben den archäologischen Befunden bieten epigraphische, ikonographische, urkundliche und historische Quellen die Grundlagen für eine neue Interpretation.

Band 1, s. hier.

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