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483 Titel
Autoren
Eszter Istvánovits, Valéria Kulcsár

Sarmatians – History and Archaeology of a Forgotten People

Ziel dieses Buches ist es, eine umfassende Einführung in die Sarmaten zu geben, das Volk von entscheidender Bedeutung in der Welt der iranischsprachigen Nomaden.
Der erste Teil des Bandes behandelt die Geschichte und Archäologie dieser Stämme von ihrer Entstehung bis zur Invasion der Hunnen, nach der die iranische Vorherrschaft im Steppengürtel durch die Macht der türkischen Nomaden abgelöst wurde. Auf der Grundlage literarischer Quellen und archäologischer Funde wird im zweiten Teil die Geschichte der Sarmaten im Karpatenbecken vom 1. bis 5. nachchristlichen Jahrhundert zusammengefasst. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf den Steppenbeziehungen der Alföld-Sarmaten, den Neuerungen durch neue Migrationswellen und deren Auswirkungen auf die einheimische Bevölkerung. Der dritte Teil gibt einen Ausblick auf das Nachleben der Sarmaten, deren Spuren sich von Britannien bis nach China erstrecken.

Aiman Ashmawy (Hrsg.), Dietrich Raue (Hrsg.)

Helіopolіs Reports 1

Seit 2012 arbeitet eine ägyptisch-deutsche Forschungsunternehmung im Tempelbezirk von Heliopolis im Kairener Stadtteil von Matariya. Unter den Umständen fortschreitender städtischer Bebauung wurden hier in mehreren Arealen Befunde der Tempelbauten und ihrer zugehörigen Infrastruktur untersucht. Die Publikation gibt einen ersten Überblick zu den Ergebnissen und stellt eine Auswahl wichtiger Funde vor.
Die Ausgrabung ist eine Gemeinschaftsunternehmung des ägyptischen Ministeriums für Tourismus und Antiken, der Universität Leipzig, der Hochschule Mainz und des Deutschen Archäologischen Instituts Abt. Kairo. Die Arbeiten wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Gerda Henkel Stiftung sowie weitere Stiftungen und individuelle Förderer ermöglicht.

Pierre Fröhlich (Hrsg.), Matthias Pichler (Hrsg.), Christof Schuler (Hrsg.)

Mehr als nur Sport: GymnAsia in der Antike

Das zweisprachige Begleitbuch zur Ausstellung „Mehr als nur Sport: GymnAsia in der Antike“ ist im Rahmen eines deutsch-französischen Forschungsprojekts entstanden, das sich mit der Geschichte des griechischen Gymnasions im antiken Kleinasien, einem Teil der heutigen Türkei, befasst.
Der Band gibt einen Überblick über die Verbreitung und Entwicklung des Gymnasions und seine Rolle in Gesellschaft, Politik und Religion von den Anfängen im archaischen Griechenland bis in die Spätantike. Ein besonderes Augenmerk liegt zudem auf der Verbindung zwischen dem Gymnasion und der für die griechische Antike so prägenden Wettkampfkultur.

Arne Reinhardt (Hrsg.)

Campana-Reliefs: Neue Forschungen zu römischem Architekturdekor aus Terrakotta: Akten der Internationalen Tagung in Heidelberg, 8.–10. April 2021

Bauschmuck aus gebranntem Ton stellt ein Charakteristikum der römischen Architektur zur Zeit der Republik und der frühen Kaiserzeit dar. Figurenreich und farbenprächtig schmückte er private und öffentliche Bauten der Eliten.
Obwohl eigentlich ein anschlussfähiges Phänomen, steht die Erforschung dieses Zweigs der römischen Architektur- und Kulturgeschichte doch in mehrerlei Hinsicht hinter anderen Gattungen zurück; die Fachliteratur zum Thema ist verstreut und auf bestimmte Aspekte festgelegt. Der vorliegende Band versammelt erstmals aktuelle internationale und interdisziplinäre Forschungen zum Terrakotta-Schmuck römischer Architektur, bildet den gegenwärtigen Wissensstand ab und zeigt Perspektiven für die weitere Erforschung auf. Die 16 Beiträge umfassen ein breites Spektrum von der Entstehung der Gattung und ihrem Formenspektrum über die reiche Bilderwelt und ihre Farbigkeit bis hin zu Fragen der Sammlungs- und Rezeptionsgeschichte.

Yannis Chatzikonstantinou (Hrsg.)

ARCHAEOZOOMS: Aspects and potentials of modern archaeological research

„ARCHAEOZOOMS“ ist das Ergebnis einer gemeinsamen Forschungsarbeit von Nachwuchsforschern*innen. Wissenschaftler*innen aus Griechenland stellen ihr Forschungsgebiet vor und erläutern einige ihrer wichtigsten archäologischen Forschungsfragen. Traditionelle Methoden und interdisziplinäre Ansätze werden kombiniert, um einen offenen Dialog zu schaffen und gleichzeitig einige aktuelle archäologische Forschungstrends und -perspektiven in Griechenland und im Ausland zu skizzieren. Das Hauptziel der Publikation besteht darin, die methodischen Instrumente zu vermitteln, die derzeit in bestimmten archäologischen Forschungsbereichen eingesetzt werden. Die Vielfalt der behandelten Themen verdeutlicht die vielseitigen Kompetenzen, die junge Archäolog*innen auf ihrem beruflichen Weg erwerben müssen.

Christine Strube

Al Andarin, das antike Androna: Oberflächenbefunde und Grabungsergebnisse: die Umfassungsmauer und das Kastron, Teil 2

Al Andarin, das antike Androna, überdeckt mit seinen zwei Umfassungsmauern, zehn Kirchen, einem öffentlichen Bad und einem großen Militärbau (Kastron) ein Areal von 155 ha und ist damit einer der größten Ruinenorte der wasserarmen Steppengebiete Zentralsyriens. Als erste von ca. 300 Siedlungen dieser Gebiete wurde Androna 1997-2007 durch Grabungen und Surveys erforscht.
Die vorliegenden Ergebnisse zu den Oberflächenbefunden, zum Kastron (559 n. Chr.) und zu den Mauerringen machen nicht nur die Geschichte Andronas im 5.-7. Jahrhundert n. Chr. greifbar, sie zeichnen darüber hinaus ein überaus lebendiges Bild von der Beziehung zwischen Land und Stadt in spätantik-frühbyzantinischer Zeit.

s. Band 1

Hajnalka Herold

Zillingtal (Burgenland) – Die awarenzeitliche Siedlung und die Keramikfunde des Gräberfeldes: Teil 2

Die Bearbeitung der frühmittelalterlichen Siedlung (7.-8. Jahrhundert n. Chr.) sowie der Keramikfunde des zugehörigen Gräberfeldes konzentriert sich auf drei Schwerpunkte: awarenzeitliche Siedlungsbefunde und Siedlungsstrukturen im Karpatenbecken, Keramikproduktion und Keramikgebrauch in der Awarenzeit sowie awarenzeitliche Traditionen in Zillingtal bei der Beigabe von Keramikgefäßen ins Grab.
Bei den Siedlungsbefunden interessiert vor allem die frühmittelalterliche Wiederverwendung der römischen Ruinen. Die Auswertung des Fundmaterials konzentriert sich auf die Keramikfunde, mit denen zusammen auch die Keramikgefäße des awarenzeitlichen Gräberfeldes untersucht werden. Dazu dienen archäologische und archäometrische Analysen sowie Methoden der experimentellen Archäologie. Die gewonnene Chronologie der Grabgefäße und die anthropologischen Daten der Bestatteten bilden die Basis für die Analyse der awarenzeitlichen Traditionen bei der Beigabe von Keramikgefäßen in die Gräber.

Teil 1 hier.

Hajnalka Herold

Zillingtal (Burgenland) – Die awarenzeitliche Siedlung und die Keramikfunde des Gräberfeldes: Teil 1

Die Bearbeitung der frühmittelalterlichen Siedlung (7.-8. Jahrhundert n. Chr.) sowie der Keramikfunde des zugehörigen Gräberfeldes konzentriert sich auf drei Schwerpunkte: awarenzeitliche Siedlungsbefunde und Siedlungsstrukturen im Karpatenbecken, Keramikproduktion und Keramikgebrauch in der Awarenzeit sowie awarenzeitliche Traditionen in Zillingtal bei der Beigabe von Keramikgefäßen ins Grab.
Bei den Siedlungsbefunden interessiert vor allem die frühmittelalterliche Wiederverwendung der römischen Ruinen. Die Auswertung des Fundmaterials konzentriert sich auf die Keramikfunde, mit denen zusammen auch die Keramikgefäße des awarenzeitlichen Gräberfeldes untersucht werden. Dazu dienen archäologische und archäometrische Analysen sowie Methoden der experimentellen Archäologie. Die gewonnene Chronologie der Grabgefäße und die anthropologischen Daten der Bestatteten bilden die Basis für die Analyse der awarenzeitlichen Traditionen bei der Beigabe von Keramikgefäßen in die Gräber.

Teil 2 hier.

Pascal Hoffmann (Hrsg.), Annika Stöger (Hrsg.)

TOPIARIA ACADEMICA: Beiträge zu aktuellen Trends und Problemen in der Klassischen Archäologie

Wie ein Baum mit vielen Ästen, kann die Klassische Archäologie im Angesicht der Herausforderungen dieses Jahrhunderts nur florieren, wenn alle ihre verschiedenen Aspekte gleichermaßen gepflegt und gefördert werden. Dieser Band versammelt eine Reihe junger NachwuchswissenschaftlerInnen der Klassischen Archäologie, die über Europa verteilt, doch über ihre gemeinsame Mentorin Caterina Maderna vereint sind. Darin werden aktuelle Forschungen und Projekte zu einigen gegenwärtigen Trends in den Altertumswissenschaften vorgestellt. Diese reichen von der Rolle von Museen und sozialen Medien über neue Blicke auf antike Skulptur und Numismatik hin zur Anwendung zeitgemäßer Methoden in Ausgrabung und Analyse.

Katharina Wesselmann

Die abgetrennte Zunge: Sex und Macht in der Antike neu lesen

Die griechisch-römische Antike hat die westlichen Kulturen stark beeinflusst – auch im Hinblick auf Frauen- und Männerbilder. Wer kennt sie nicht, die Sagen von Göttern, die schöne Nymphen verführen? Die Begeisterung eines Apoll für seine Daphne oder die Verzweiflung der verlassenen Dido finden sich ähnlich auch heute in Filmen oder Songs wieder: can’t live, if living is without you!
Doch sind die Texte von Homer, Ovid & Co. noch zeitgemäß – ja, sind sie überhaupt noch salonfähig? Ist Apoll eigentlich ein Vergewaltiger, Dido das Opfer einer ›toxischen Männlichkeit‹? Katharina Wesselmann liest klassische antike Texte neu und findet überraschende Parallelen zu unserer Gegenwart.

Francesca Paola Porten Palange

Die Werkstätten der arretinischen Reliefkeramik: Teil 2

Dem »Katalog der Punzenmotive in der arretinischen Reliefkeramik« (RGZM Kataloge Vor- und Früh geschichtlicher Altertümer 38, 1-2 [2004]) folgen nun diese beiden Bände über die Werkstätten, die von ca. 30 v.Chr. an in Arezzo und Umgebung Reliefkeramik produziert haben.
Im ersten Band werden insgesamt 22 Werkstätten analysiert, ergänzt durch ein Kapitel über den Töpfer Anteros, von dem wir noch nicht wissen, für welche Manufaktur er gearbeitet hat. Die Werkstätten sind völlig neu bearbeitet, und ihr Repertoire ist umfassender beschrieben. Hinzu kommen viele bis dato unbekannte Punzenmotive sowie gegenüber der bisherigen Forschung notwendige Neuzuweisungen, wodurch wir – obwohl das Material des Museums in Arezzo immer noch so spärlich veröffentlicht bleibt – von der Gattung ein deutlich klareres und genaueres Bild erhalten und das Repertoire der einzelnen Offizinen an Reichhaltigkeit gewinnt.
Der zweite Band enthält für jede Werkstatt in zeichnerischer Darstellung die Namensstempel und die bislang bekannten Profile, außerdem die wichtigsten Randmotive und die häufigsten vegetabilischen Ornamente, die für die korrekte und sichere Zuschreibung eine so entscheidende Rolle spielen. Ebenso sind – um die im ersten Band beschriebenen Figurenreihen besser nachvollziehen zu können – auch die bedeutungsvollen Zyklen anhand zahlreicher Bildkombinationen sowie bislang singulär überlieferte Zusammensetzungen figürlicher und ornamentaler Motive dargestellt.

Zu Band 1

Francesca Paola Porten Palange

Die Werkstätten der arretinischen Reliefkeramik: Teil 1

Dem »Katalog der Punzenmotive in der arretinischen Reliefkeramik« (RGZM Kataloge Vor- und Früh geschichtlicher Altertümer 38, 1-2 [2004]) folgen nun diese beiden Bände über die Werkstätten, die von ca. 30 v.Chr. an in Arezzo und Umgebung Reliefkeramik produziert haben.
Im ersten Band werden insgesamt 22 Werkstätten analysiert, ergänzt durch ein Kapitel über den Töpfer Anteros, von dem wir noch nicht wissen, für welche Manufaktur er gearbeitet hat. Die Werkstätten sind völlig neu bearbeitet, und ihr Repertoire ist umfassender beschrieben. Hinzu kommen viele bis dato unbekannte Punzenmotive sowie gegenüber der bisherigen Forschung notwendige Neuzuweisungen, wodurch wir – obwohl das Material des Museums in Arezzo immer noch so spärlich veröffentlicht bleibt – von der Gattung ein deutlich klareres und genaueres Bild erhalten und das Repertoire der einzelnen Offizinen an Reichhaltigkeit gewinnt.
Der zweite Band enthält für jede Werkstatt in zeichnerischer Darstellung die Namensstempel und die bislang bekannten Profile, außerdem die wichtigsten Randmotive und die häufigsten vegetabilischen Ornamente, die für die korrekte und sichere Zuschreibung eine so entscheidende Rolle spielen. Ebenso sind – um die im ersten Band beschriebenen Figurenreihen besser nachvollziehen zu können – auch die bedeutungsvollen Zyklen anhand zahlreicher Bildkombinationen sowie bislang singulär überlieferte Zusammensetzungen figürlicher und ornamentaler Motive dargestellt.

Zu Band 2

Ricarda Giljohann

Die römische Besiedlung im Umland der antiken Tuffbergwerke am Laacher See-Vulkan

Am Rhein nördlich der Mosel trafen Caesars Truppen auf eine mit Gutshöfen besiedelte, fruchtbare Beckenlandschaft und einen florierenden Mühlsteinhandel. Die germanische Okkupations- und Urbanisierungspolitik des Kaisers Augustus bedeutete u.a. den Beginn der Steinbauweise in Deutschland. Vor allem die Tuffvorkommen um den Laacher See-Vulkan traten ab diesem Zeitpunkt in den Fokus der römischen Bau-meister. Bereits in früheströmischer Zeit entstand hier eine antike Industrielandschaft, für deren Entwicklung die Voraussetzungen – qualitative, vulkanische Gesteine und der nur 5 km weit entfernte Rheinhafen von Andernach – besonders günstig waren.
In diesem Buch werden mehr als 200 römische Siedlungsfundstellen und die gut 450 Jahre andauernde Entwicklung der Gesellschaft in diesem Teil von Obergermanien behandelt. Die Einführung der Tuffsteinindustrie und die Stationierung römischer Truppenverbände ließen rasch eine wohlhabende, provinzialrömische Mischkultur entstehen. Selbst nach gravierenden Zerstörungen im 3. Jahrhundert entwickelte sich im fortgeschrittenen 4. Jahrhundert erneut eine prosperierende Gesellschaft bis in die erste Hälfte des 5. Jahrhunderts, unter zunehmender Zuwanderung von Germanen. Bereits bekannte herausragende Funde, wie das Nickenicher Nischengrabmal oder die Krufter Säule, werden im Gesamtkontext betrachtet. Neu vorgelegt wird archäologisches Fundmaterial aus dem 1.-5. Jahrhundert, vor allem aus Gräbern der frühen Kaiserzeit und der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts. Über 20 Wasserleitungsfunde, meist in Qanatbauweise, sowie eine mutmaßlich zivile Bergmannssiedlung beleuchten Besonderheiten der ländlichen Besiedlung im Umland der römischen Tuffbergwerke.

Lukas Werther

Komplexe Systeme im diachronen Vergleich: Ausgewählte Aspekte der Entwicklung von drei süddeutschen Kleinräumen zwischen Früh- und Hochmittelalter

Gesellschaft und Umwelt sind komplexe Systeme in dauerndem Wandel. Diese Studie analysiert die Strukturentwicklung von drei süddeutschen Klein­räumen zwischen dem 6. und 13. Jahr­hundert. Ausgehend von archäologischen, schriftlichen und geowissenschaftlichen Quellen werden durch einen systematischen diachronen Vergleich individuelle Besonderheiten und überregionale Gemeinsamkeiten herausgearbeitet. Ein spezielles Augenmerk liegt auf dem Wandel um das Jahr 1000. In dieser Zeit zeigt sich in den drei Mikrostudien eine besonders ausgeprägte Individualität. Als Ursachen dieser regionalen Sonderwege werden ökonomische, ökologische soziale und politische Prozesse diskutiert.

Zu Band 2

Lukas Werther

Komplexe Systeme im diachronen Vergleich: Ausgewählte Aspekte der Entwicklung von drei süddeutschen Kleinräumen zwischen Früh- und Hochmittelalter

Gesellschaft und Umwelt sind komplexe Systeme, die auch im Früh- und Hochmittelalter einem dauernden Wandel unterworfen waren. Dieser Veränderungsprozess zeigt jedoch in verschiedenen zeitlichen Phasen und Regionen eine jeweils spezifische Dynamik. Die vorliegende Studie analysiert die Strukturentwicklung von drei süddeutschen Klein­räumen in Mittelfranken, Unterfranken und Schwaben zwischen dem 6. und 13. Jahr­hundert auf unterschiedlichen Ebenen. Ausgehend von archäologischen Quellen, schriftlichen Zeugnissen und Geoarchiven werden durch einen systematischen diachronen Vergleich individuelle Besonderheiten und überregionale Gemeinsamkeiten herausgearbeitet. Ein spezielles Augenmerk liegt dabei auf dem Wandel um das Jahr 1000 und den Ungarneinfällen als möglicher auslösender Faktor. Gerade um die Jahrtausendwende zeigt sich in den drei Mikrostudien allerdings eine besonders ausgeprägte Individualität. Als Ursachen dieser regionsspezifischen Sonderwege werden ökonomische Prozesse, ökologische Krisen sowie politisch-besitzrechtliche und soziale Umbrüche diskutiert.

Zu Band 1

Hugo Schneider

Die Burgruine Alt-Regensberg im Kanton Zurich: Bericht über die Forschungen 1955-57

Die Ausgrabung und Sanierung der in der Nähe der Stadt Zürich gelegenen Burgruine «Altburg», Stammsitz der Freiherren von Regensberg, erfolgte im Auftrag des Kantonalen Hochbauamtes Zürich und in enger Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Landesmuseum. Sie bot die Gelegenheit, eine historisch bedeutende frühe Burganlage exemplarisch zu erforschen und zu dokumentieren. Die Burg selbst liegt auf einem Moränenhügel, der im ausgehenden 11. Jh. von den Regensbergern befestigt worden war und um 1200 unter den Regensbergern wie auch im 14. Jh. unter den Herren von Landenberg einen Ausbau erlebte. Ein zeitgemässer Umbau um 1460 durch Rudolf Mötteli stiess auf den Widerstand der Stadt Zürich, welche die Anlage schliesslich übernahm und zerfallen liess.
Die Publikation verbindet Besitzer- und Baugeschichte und widmet insbesondere den Freiherren von Regensberg breiten Platz, gefolgt von einer detailreichen Präsentation der Grabungsbefunde. Einzeln vorgestellt werden die vier Hauptetappen vom hohen bis ins ausgehende Mittelalter sowie – mit einem bebilderten Katalog – die mehrere Hundert Objekte umfassenden Funde, aufgegliedert nach Ofenkeramik, Topf- und Geschirrkeramik, Eisen, Münzen, Buntmetall und Knochen.

Francesca Paola Porten Palange

Katalog der Punzenmotive in der arretinischen Reliefkeramik: Teil 2

Der Katalog erschließt umfassend die Punzenmotive der seit etwa 30 v.u.Z in Arezzo und Umgebung produzierten Reliefkeramik. 

Zu Band 1

Francesca Paola Porten Palange

Katalog der Punzenmotive in der arretinischen Reliefkeramik: Teil 1

Der Katalog erschließt umfassend die Punzenmotive der seit etwa 30 v.u.Z in Arezzo und Umgebung produzierten Reliefkeramik. 

Zu Band 2

Mechthild Schulze-Dörrlamm

Byzantinische Gürtelschnallen und Gürtelbeschläge im Römisch-Germanischen Zentralmuseum: Die Schnallen ohne Beschläg, mit Laschenbeschläg und mit festem Beschläg des 5. bis 7. Jahrhunderts

Das Römisch-Germanische Zentralmuseum in Mainz besitzt derzeit 363 byzantinische Gürtelschnallen und -beschläge des 7. bis frühen 11. Jahrhunderts. Sie stammen überwiegend aus dem Zentrum des Byzantinischen Reiches, in dem es kaum Gräberfelder mit Grabbeigaben und deshalb nur wenige Funde gibt. Daher schließen diese Schnallen eine große Lücke in unserer Kenntnis über dieses Kleidungszubehör – obwohl es sich ausnahmslos um Einzelstücke ohne Fundzusammenhang handelt.

Auch in Teil 2 des Kataloges werden Merkmale, Zeitstellung sowie Verbreitungsgebiete der verschiedenen Schnallentypen aufgezeigt, und eine Chronologietabelle erleichtert dem Leser die Datierung von Neufunden. Die Auswertung geht u.a. auf Fragen der Handwerks-, Handels- und Trachtgeschichte ein, sucht aber auch nach den einstigen Besitzern. Dies waren überwiegend Männer, die Schnallen nicht nur zum Verschluss ihres Leibgurtes benutzten, sondern zugleich auch als Abzeichen ihres Ranges, der an Metall und Dekor ablesbar war. Erstmals fanden sich darüber hinaus Indizien dafür, dass Frauen spätestens im 9. Jahrhundert begonnen haben, Gürtelschnallen auf geschlechtsspezifische Weise zu tragen.
In einem eigenen Beitrag schildert die Restauratorin M. Fecht ihre Untersuchungsergebnisse zur Herstellungstechnik und zur – meist verloren gegangenen – Farbigkeit byzantinischer Gürtelschnallen des 8. Jahrhunderts.
Als Ergänzung zu Teil 1 wurde außerdem in diesen Band ein Katalog von 33 nachträglich erworbenen Fundstücken aufgenommen.

Zu Band 1

 

Susanna Künzl

Ein Komplex von Formschüsseln für Megarische Becher: Die »Mainzer Werkstatt«

Als "Mainzer Werkstatt" wird eine Gruppe von 114 Gussformen oder -fragmenten für die Herstellung von hellenistischen Schalen mit Reliefs bezeichnet, die Ende der 1960er/Anfang der 1970er Jahre in verschiedene Sammlungen gelangten. Der mit 76 Stücken größte Teil befindet sich in der Sammlung des Römisch-Germanischen Zentralmuseums und wird hier vorgelegt. Produziert wurden die Gefäße wohl Ende des 2./Anfang des 1. Jahrhunderts v.Chr. in Westkleinasien.

Mechthild Schulze-Dörrlamm

Byzantinische Gürtelschnallen und Gürtelbeschläge im Römisch-Germanischen Zentralmuseum: Die Schnallen ohne Beschläg, mit Laschenbeschläg und mit festem Beschläg des 5. bis 7. Jahrhunderts

Das Römisch-Germanische Zentralmuseum besitzt eine der weltweit größten Sammlungen byzantinischer Gürtelschnallen, die überwiegend aus dem Zentrum des Byzantinischen Reiches stammen. Selbst als Einzelstücke ohne Fundzusammenhang vermitteln sie wichtige Erkenntnisse über Form und Dekor dieses Kleidungszubehörs, das mehrheitlich von Männern – insbesondere von Soldaten – an ihrem Leibgurt getragen worden ist. Als deren Abzeichen lassen sie noch heute auf den Rang bzw. die soziale Stellung ihres Trägers schließen und etwas von dessen geistiger Vorstellungswelt erahnen.
Teil 1 des Kataloges, der 2002 erstmals erschienen ist und in dieser Neuauflage leicht korrigiert wurde, stellt 224 typische Gürtelschnallen des 5. bis 7. Jahrhunderts in ihrer Formenvielfalt und einstigen Verbreitung vor. Zudem erleichtert die Chronologietabelle am Schluss des Bandes eine rasche Bestimmung und Datierung von Neufunden. Der Leser besitzt zugleich einen Leitfaden, um typisch byzantinische Gürtelschnallen von zeitgenössischen Varianten aus Werkstätten in den Nachbarländern des Reiches unterscheiden zu können.
Die zweite Auflage ist eine überarbeitete Version, die um 33 neu erworbene Stücke ergänzt wurde.

Zu Band 2

Henriette Baron

Quasi Liber et Pictura: Die Tierknochenfunde aus dem Gräberfeld an der Wiener Csokorgasse – eine anthrozoologische Studie zu den awarischen Bestattungssitten

Tierknochen in awarischen Gräberfeldern werden häufig als Speisebeigaben für die Toten oder unspezifisch als „Opfer“ gedeutet. Aber warum wählten die Awaren ganz bestimmte Tiere und Tierteile aus, um sie ihren Toten in das Grab zu legen?
Henriette Baron legt die Tierknochenfunde aus dem awarischen Gräberfeld an der Wiener Csokorgasse vor, analysiert die Beigabepraxis und gibt einen detaillierten Überblick zu awarischen Tierresten des 7. und 8. Jahrhunderts – mit dem Ziel, neue Erkenntnisse darüber zu gewinnen, was die Menschen eigentlich in den Tieren sahen. Dabei wird klar: Die Interpretation als Speisebeigaben greift bisweilen zu kurz; die ausgewählten Tiere und Tierteile trugen tiefere Bedeutungen. Zudem zeichnet sich über wenige Generationen ein Wandel der Beigabensitte ab, der sich mit grundlegenden gesellschaftlichen Veränderungen in Zusammenhang bringen lässt.
Wenn man genau hinguckt, sind Tiere „wie ein Buch und ein Gemälde“ – „quasi liber et pictura“ – ein Spiegel unseres Seins, wie Alain de Lille es im 12. Jahrhundert schrieb.

Andrea Bräuning, Imma Kilian-Dirlmeier

Die eisenzeitlichen Grabhügel von Vergina: Die Ausgrabungen von Photis Petsas 1960-1961

Das Dorf Vergina steht auf der antiken Nekropole von Aigai, der ersten Hauptstadt des makedonischen Reiches. Mit über 300 im Gelände noch sichtbaren Grabhügeln reicht sie von der frühen Eisenzeit (um 1000 v. Chr.) bis in hellenistische Zeit (2. Jh. v. Chr.).
In diesem Band sind erstmals die Befunde und Funde der Rettungsgrabungen unter der Leitung von Ph. Petsas im Zuge des Straßenbaus 1960-1961 vorgelegt. Zusammen mit den Ergebnissen der systematischen Ausgrabungen von M. Andronikos steht ein repräsentatives Material zur Verfügung, um Chronologie, Chorologie und Organisation der Nekropole zu untersuchen und Aussagen über die makedonische Gesellschaft der frühen Eisenzeit zu ermöglichen.

Janice L. Crowley

ICON: Art and Meaning in Aegean Seal Images

Das ICON-Buch offenbart uns das Leben der frühägäischen Völker, so wie es durch die Hände ihrer Künstler verewigt wurde. ICON präsentiert die Bilder, die auf Siegeln eingraviert oder ziseliert wurden und beleuchtet ihre Bedeutung trotz des Fehlens begleitender entzifferter Texte. Während ihrer langen Blütezeit, boten die Siegel die ausführlichsten Darstellungen des Lebens, das die Bevölkerung des minoischen Kreta und mykenischen Griechenland geführt und imaginiert hat.
Mit seinen 1800 Abbildungen bietet ICON die erste umfassende ikonografische Analyse ägäischer Siegelbilder. ICON beschreibt und interpretiert die Bilder anhand eines durchdachten Vokabulars, das ihre künstlerischen Innovationen anerkennt und die Details ihrer anspruchsvollen, nuancierten und polyvalenten Ikonographie würdigt.

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