Wolfgang Ebel-Zepezauer et al.
Augusteische Marschlager und Siedlungen des 1. bis 9. Jahrhunderts in Dorsten-Holsterhausen
Die Ausgrabungen 1999 bis 2002
Bodenaltertümer Westfalens, Band 47
Ihre bis dahin größte Ausgrabung führte die LWL-Archäologie für Westfalen von 1999 bis 2002 am Kreskenhof in Dorsten-Holsterhausen durch. Auf 120.000 Quadratmetern wurden fünf römische Marschlager sowie kaiserzeitliche und mittelalterliche Siedlungsspuren mit mehreren tausend Funden und Befunden untersucht.
Vier der fünf römischen Lager waren so groß, dass sie die Soldaten von mehr als einer Legion aufnehmen konnten. Die ersten Zeugnisse der römischen Besatzung stammen aus der Zeit des Drususfeldzuges. Von den Funden ist ein mit 36 Silberdenaren gefüllter Geldbeutel besonders erwähnenswert, der den Legionärssold zweier Monate beinhaltete und aus der Statthalter-Zeit des Varus in Germanien stammt.
Erst ein halbes Jahrhundert nach Abzug der römischen Truppen entwickelte sich in Holsterhausen eine kleine germanische Ansiedlung mit Grubenhäusern, Pfostenspeichern sowie größeren Pfostenbauten. Die Grubenhäuser sind nach einigen Jahrzehnten weiterverlegt worden, was bisher einmalig ist – ebenso wie die großflächige Verteilung der Gebäude innerhalb der germanischen Siedlung.
Angelika Speckmann
Ländlicher Hausbau in Westfalen vom 6./7. Jahrhundert bis zum 12./13. Jahrhundert
Bodenaltertümer Westfalens, Band 49Nicht nur in Westfalen stellt die wissenschaftliche Bearbeitung ländlicher Baubefunde des Mittelalters ein Desiderat der archäologischen und bauhistorischen Forschung dar. Es handelt sich fast ausschließlich um Bauten aus Holz, die heute vergangen und daher ungleich schwieriger zu erforschen sind als die erhaltenen monumentalen Zeugen mittelalterlicher Architektur aus Stein.
Angelika Speckmann hat die Forschungslücke nun geschlossen und für diese aktuelle und detaillierte Auswertung über 300 Grundrissbefunde vom 6. bis zum 13. Jahrhundert zusammengetragen, einheitlich aufbereitet, analysiert und somit vergleichbar und für einen schnellen Überblick nutzbar gemacht.
Ein Glossar mit einer Definition aller verwendeten Fachtermini macht den Band zu einem hilfreichen Nachschlagewerk. Exkurse zu den Handwerkern, die die Häuser bauten, zu Rekonstruktionen und zur Haltbarkeit der verschiedenen Bauwerke runden die Publikation ab.
Diese Arbeit wurde 2007 von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster als Dissertation angenommen.
Jan Bažant
Myth of Perseus and Images
From the Beginning to Today
Jede Darstellung von Perseus oder Medusa im nachantiken Europa ist ebenso bemerkenswert wie die Entstehung und Entwicklung dieses Mythos im antiken Griechenland und Rom. Bilder, Reliefs und Skulpturen, die von antiken Mythen inspiriert sind, sind heute für die meisten Menschen unverständlich. Von der einst reichen Kunstsprache sind im allgemeinen Bewusstsein nur noch wenige Phrasen erhalten, die zudem durch ständige Wiederholungen an Bedeutung verloren haben. Dieses Buch will den furchtlosen Perseus, die furchterregende Medusa, die selbstlose Danae, die schöne Andromeda und den geheimnisvollen Pegasus wieder sprechen lassen. Es analysiert die Entwicklung von Grammatik und Wortschatz dieser Darstellungen von der griechischen Antike bis zur Gegenwart. Die ältesten Darstellungen stammen aus dem zweiten Jahrtausend vor Christus, die jüngsten aus der Gegenwart; sie stammen nicht nur aus Europa, sondern auch aus dem Nahen Osten und Nordamerika. Warum die Darstellungen des Perseus-Mythos? Dieser Mythos war von Anfang an mit den Vorstellungen und Bildern verbunden, auf denen die heutige Kultur aufbaut.
Birgit Sporleder
Sammeln um jeden Preis
Die Entstehung der archäologischen Sammlung an der Berliner Universität im Kontext des Antikenhandels im frühen 20. Jahrhundert
Agnes Henning, Susanne Muth, Stephan G. Schmid (Hrsg.)
Schriften des Winckelmann-Instituts der Humboldt-Universität zu Berlin, Band 1In jüngster Vergangenheit hat die Frage nach der Herkunft historischer Sammlungsbestände an Relevanz
gewonnen. Das vorliegende Buch widmet sich dem Handel mit Antiken zu Beginn des 20. Jahrhunderts am
Beispiel der archäologischen Sammlungen des Winckelmann-Instituts der Humboldt-Universität zu Berlin.
Dabei stehen die Fragen im Fokus: Welche Akteur*innen waren beteiligt? Wo kauften sie die Antiken?
Wie waren Handel und Ausfuhr aus den Ländern rund um das Mittelmeer möglich? Gleichzeitig werden
der damalige Kunstmarkt, die Reisebedingungen, die Werdegänge der beteiligten Archäolog*innen und
die Antikengesetze analysiert, so dass ein komplexes Bild des Antikenhandelns dieser Epoche entsteht.
Marion Benz, Julia Gresky, Christoph Purschwitz, Hans Georg K. Gebel (Hrsg.)
Death in Ba`ja
Sepulchral Identity and Symbolism in an Early Neolithic Community of the Transjordanian Highlands. Household and Death in Ba`ja 2.
Das Buch Death in Ba`ja präsentiert erstmals umfassend die Grabbefunde der 9000 Jahre alten Siedlung von Ba`ja in Südjordanien. Es ist der zweite Band der Abschlusspublikation des DFG-Haushalt und Tod Projektes. Die unerwartet reich ausgestatteten Kindergräber lassen das späte a-keramische Neolithikum der südlichen Levante in neuem Licht erscheinen. Eine Synthese und archäothanatologische Interpretation ist dem empirischen Teil vorangestellt. Der zweite Teil umfasst die Darstellung der Grabbefunde sowie elf weitere archäologische, analytische und bioanthropologische Auswertungen und drei Beiträge zur Restaurierung eines einmaligen Colliers und zur Rekonstruktion des Grabes, aus dem diese Kette stammt.
Bei dieser Publikation erscheinen die Beiträge sukzessive. Sie sind redigiert, im finalen Layout und werden unverändert in den Gesamtband übernommen. Jeder Early-View-Artikel erhält einen persistenten DOI und ist damit voll zitierfähig, es können lediglich noch keine Seiten angegeben werden. Erst wenn alle Beiträge vorliegen, werden sie mit Seitenzahlen versehen. Bitte verwenden Sie die im PDF angegebene Zitierempfehlung für den Early View.
Uwe Peltz
AES AETERNUM
Die Restaurierungsgeschichte der Bronzen aus Berlins Antikensammlung
Monographien des RGZM, Band 156,2
Mit der Wiederentdeckung der antiken Kulturen etablierte sich der Wunsch nach Dauerhaftigkeit ihres materiellen Erbes und damit die Restaurierung von archäologischen Kulturgütern. Ihre Geschichte zu verstehen, bietet den Zugang zu den technischen Möglichkeiten, den praktischen Vorgehensweisen und nicht zuletzt den restaurierungsethischen Überlegungen der damaligen Restaurierenden sowie zu den ästhetischen, oftmals auratischen und später zunehmend kunstwissenschaftlichen Vorstellungen der Kunsthändler, Sammler und Museumskustoden zugleich.
Ein wichtiges Betätigungsfeld boten die geborgenen antiken Bronzen.
Der Bestand an der Berliner Antikensammlung zählt zu den ältesten und bedeutendsten außerhalb des mediterranen Raumes. Ein Teil der hier und nördlich der Alpen erworbenen Bronzen verkörpert noch immer das restauratorische Vorgehen in den Herkunftsregionen, weitere Funde offenbaren die sich um 1900 naturwissenschaftlich ausrichtende Bronzerestaurierung, und andere Antiken spiegeln das Engagement der dauerhaft an der Sammlung angestellten Metallrestauratoren bis in die frühen 1980er Jahre wider.
Damit umreißen die Berliner Bronzen in ihrer Gesamtheit eine beinahe 500-jährige Restaurierungsgeschichte, die in ihren wesentlichen Facetten mit Unterstützung von Funden aus anderen Museen anschaulich werden konnte.
Band 1, siehe hier.
Uwe Peltz
AES AETERNUM
Die Restaurierungsgeschichte der Bronzen aus Berlins Antikensammlung
Monographien des RGZM, Band 156,1
Mit der Wiederentdeckung der antiken Kulturen etablierte sich der Wunsch nach Dauerhaftigkeit ihres materiellen Erbes und damit die Restaurierung von archäologischen Kulturgütern. Ihre Geschichte zu verstehen, bietet den Zugang zu den technischen Möglichkeiten, den praktischen Vorgehensweisen und nicht zuletzt den restaurierungsethischen Überlegungen der damaligen Restaurierenden sowie zu den ästhetischen, oftmals auratischen und später zunehmend kunstwissenschaftlichen Vorstellungen der Kunsthändler, Sammler und Museumskustoden zugleich.
Ein wichtiges Betätigungsfeld boten die geborgenen antiken Bronzen.
Der Bestand an der Berliner Antikensammlung zählt zu den ältesten und bedeutendsten außerhalb des mediterranen Raumes. Ein Teil der hier und nördlich der Alpen erworbenen Bronzen verkörpert noch immer das restauratorische Vorgehen in den Herkunftsregionen, weitere Funde offenbaren die sich um 1900 naturwissenschaftlich ausrichtende Bronzerestaurierung, und andere Antiken spiegeln das Engagement der dauerhaft an der Sammlung angestellten Metallrestauratoren bis in die frühen 1980er Jahre wider.
Damit umreißen die Berliner Bronzen in ihrer Gesamtheit eine beinahe 500-jährige Restaurierungsgeschichte, die in ihren wesentlichen Facetten mit Unterstützung von Funden aus anderen Museen anschaulich werden konnte.
Band 2, siehe hier.
Katrin Roth-Rubi
Varia Castrensia
Haltern, Oberaden, Anreppen
Bodenaltertümer Westfalens, Band 42
In dem vorliegenden Band stellen mehrere Autoren in sieben Beiträgen neue Funde aus den rechtsrheinischen Römerlagern Haltern, Oberaden und Anreppen vor. Die ersten drei Beiträge von K. Roth-Rubi, B. Rudnick und G. Schneider beschäftigen sich mit den gestempelten Sigillaten, die in den letzten Jahrzehnten in Haltern und Oberaden gefunden wurden und dokumentieren mit detaillierten Diagrammen und Tabellen anschaulich die Herkunftsorte der Sigillaten. Der Bilderwelt römischer Legionäre widmet sich C. Ellinghaus und versucht anhand der Funde die Sozialgeschichte der römischen Soldaten zu beleuchten. B. Tremmel legt mit den Glasgefäßen und Glasperlen aus den drei Lippelagern einen der bedeutendsten Glaskomplexe der frühen Kaiserzeit vor. Und M. Müller bearbeitet abschließend einen Helmfund und gibt in einem weiteren Beitrag anhand von zwei Neufunden eine Übersicht über das Formenspektrum der römischen Bronzegefäße aus Oberaden.
Udo Recker, Dimitrij Davydov (Hrsg.)
Archäologie und Recht II.
Wohin mit dem Bodendenkmal?
Fundberichte aus Hessen, Beihefte, Band 11
Der Sammelband beleuchtet aktuelle Themen an den Schnittstellen von Archäologie und Recht, insbesondere den Umgang mit dem archäologischen Erbe (z. B. Umfang und Grenzen privater Nachforschungen, Finanzierung archäologischer Rettungsgrabungen, den Verkehr archäologischer Funde, Formen des Verwaltungshandelns in der Bodendenkmalpflege).
Neben Aufsätzen zur Rechtslage in Deutschland behandeln mehrere Beiträge die Rechtssituation in anderen Ländern Europas. Den Leserinnen und Lesern soll dadurch ermöglicht werden, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Lösung von typischen Interessenskonflikten im Bereich der Erhaltung des archäologischen Erbes in Europa zu erkennen.
Oliver Schipp
Den Kolonat neu denken
Zur Aktualität eines Forschungsproblems
Mainzer Althistorische Studien (MAS), Band 11
Die Untersuchung widmet sich der Frage nach der Entstehung und der Entwicklung des Kolonats. Dazu werden erstmals strukturelle Rahmenbedingungen und kontingente Faktoren untersucht, welche mittels der Gesetzgebung den Kolonat bedingten, etwa der politisch-legislative Rahmen, innere wie äußere Kriege sowie Veränderungen der klimatischen Bedingungen. Die Kolonengesetze der Spätantike sind nach der hier vertretenen Ansicht nicht das Ergebnis einer progressiven Entwicklung, die zum Kolonat führte, sondern der Anfang eines Prozesses, in dessen Verlauf sich der Kolonat herausbildete. Mit der Regierung Konstantins des Großen, so die These, begann für die Kolonen die verhängnisvolle Entwicklung ihres personenrechtlichen Status.
Thomas Schmidts, Ioannis Triantafillidis (Hrsg.)
Mare Thracium
Archaeology and History of Coastal Landscapes and Islands of the Thracian Sea during Antiquity and the Byzantine Era. International Workshop within the Framework of the DFG Project »The Thracian harbour city Ainos in Roman and Byzantine times – the development of a traffic hub in a changing environment«
RGZM – Tagungen, Band 47
Trotz seiner Randlage war das Mare Thracium ein integraler Bestandteil der Mittelmeerwelt. Der Reichtum seiner Ressourcen und die Flüsse, die es mit dem thrakischen Hinterland verbinden, waren von großer Bedeutung. Zahlreiche Hafenstädte förderten von der archaischen bis über die byzantinische Zeit hinaus die Entwicklung der Region.
Die Beiträge dieses Bandes sind aus einem Workshop hervorgegangen, der 2016 in Mainz im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms 1630 »Häfen von der Römischen Kaiserzeit bis zum Mittelalter« stattfand. Sie befassen sich mit den natürlichen Bedingungen für die Seefahrt, den historischen Entwicklungen, den physischen Überresten von Küstensiedlungen und ihren Häfen sowie den Unterwasserfunden.
Henriette Brink-Kloke, Hayo Heinrich und Ute Bartelt
Das Schlüsselloch-Gräberfeld am Oespeler Bach
Befunde und Funde der jüngeren Bronzezeit am Hellweg in Oespel und Marten, Stadt Dortmund
Bodenaltertümer Westfalens, Band 43
Mit dieser Arbeit wird ein Teil der Ergebnisse einer Ausgrabung vorgelegt, die von 1991 bis 1995 am Oespeler Bach im Westen der Stadt Dortmund durchgeführt wurde. Die archäologischen Untersuchungen erbrachten überraschend reiche Ergebnisse. Außer dem an dieser Stelle erwarteten vorgeschichtlichen Gräberfeld fanden sich hier neolithische, mittelbronze- und kaiserzeitliche Siedlungsbefunde. Im vorliegenden Band wurde das jüngerbronzezeitliche Gräberfeld ausgewertet.
Insgesamt wurden 269 Bestattungen und 69 Grabenanlagen dokumentiert. Es handelt sich ausschließlich um Brandbestattungen in Urnen oder organischen Behältnissen, von denen ca. ein Viertel in eine Grabenanlage integriert war. Schlüssellochförmige Anlagen kommen am häufigsten vor und sind die südlichsten Vertreter dieses Anlagentypes. Untersuchungen der Leichenbrände und der Scheiterhaufenreste runden das Bild des Gräberfeldes, das in zwei Phasen (Ha A bis Ha B2/3) belegt wurde, ab.
Ralf Urz
Die prähistorischen Auensiedlungen des Lahntals um die Gemeinde Weimar, Landkreis Marburg-Biedenkopf (Hessen)
Archäobotanische und geoarchäologische Forschungen zum Wandel von Landwirtschaft und Umwelt zwischen Frühneolithikum und Mittelalter
Fundberichte aus Hessen, Beihefte, Band 12
30 Jahre Grabungen der hessischen Landesarchäologie haben im Marburger Lahntal eine geraume vor- und frühgeschichtliche Siedlungslandschaft freigelegt. Damit hat sich das ehemalige Bild von einer unzugänglichen, nicht dauerhaft besiedelbaren Auenlandschaft grundlegend verändert. Diese Studie liefert einen geoarchäologischen Beitrag zum Verständnis lokaler Besiedlungsprozesse sowie archäobotanische Einblicke in Entwicklungen von Landwirtschaft und Umwelt zwischen Frühneolithikum und Mittelalter. Das Beispiel zeigt, dass die Auen der Mittelgebirgsflüsse keine reinen Naturlandschaften waren, sondern weit in prähistorische Zeit zurückreichende, schützenswerte Kulturlandschaften verbergen.
Simone Gerhards et al. (Hrsg.)
Schöne Denkmäler sind entstanden
Studien zu Ehren von Ursula Verhoeven
Der vorliegende Sammelband „Schöne Denkmäler sind entstanden“ vereint Studien zu Ehren von Ursula Verhoeven. Die vielfältigen Beiträge ägyptologischer Fachkolleginnen und –kollegen sowie ihrer universitären Schülerinnen und Schüler spiegeln die thematische und methodische Breite der Forschungsinteressen der Ägyptologin wider. Dazu zählen ägyptische Schriftkultur, insbesondere die kursiven Schriftarten, ihre Entwicklung und ihre Interdependenzen mit Monumentalhieroglyphen sowie ihre (digitale) paläografische Analyse, ägyptische Papyri, Graffiti und Dipinti, literarische und Totentexte, Funerärkultur, Religion, Götterwelt, Kulturgeschichte und viele mehr.
Lutz Grunwald
Die römischen und frühmittelalterlichen Töpfereien von Mayen
Ein Produktionszentrum von europäischer Bedeutung
Monographien des RGZM, Band 161
Die in Mayen hergestellte Mayener Ware gilt als charakteristisch und datierungsrelevant. Für Teile des antiken europäischen Wirtschaftsgefüges waren diese Keramikprodukte prägend. Die Mayener Töpfereien gehörten zum vormodernen Industrierevier zwischen Osteifel und Rhein. Hier erfolgte über das 5. Jahrhundert hinweg ein bruchloser Wissens- und Techniktransfer von der römischen Epoche in das Frühmittelalter. Die Studie geht über die typochronologische Beurteilung der Gefäßkeramik hinaus. Es werden auch Aspekte des individuellen Lebens der Töpfer in ihren vielschichtigen Lebenswelten wie ihre Glaubensvorstellungen, ihre Besitzabhängigkeiten oder die Geldwirtschaft angesprochen.
Martin Bentz, Michael Heinzelmann (Hrsg.)
Sessions 11–12, Single Contributions – Poster Sessions
Archaeology and Economy in the Ancient World – Proceedings of the 19th International Congress of Classical Archaeology, Cologne/Bonn 2018, Band 56Wirtschaftliche Aspekte durchdringen alle Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens in alten Gesellschaften, sei es in der Stadtentwicklung, der Religion, der Kunst, dem Wohnen oder dem Tod. Die Erforschung der antiken Wirtschaft spielt seit langem eine wichtige Rolle in der Alten Geschichte. In den letzten Jahrzehnten ist aber auch in der Archäologie zunehmend das Bewusstsein gewachsen, dass die materielle Kultur alter Gesellschaften ausgezeichnete Möglichkeiten bietet, die Struktur, Leistung und Dynamik alter Wirtschaftssysteme und Wirtschaftsprozesse zu untersuchen. Hauptziel dieses Kongresses war es daher, die Ökonomie als ein zentrales Element der klassischen Gesellschaften zu verstehen und ihre Wechselwirkung mit ökologischen, politischen, sozialen, religiösen und kulturellen Hintergründen zu analysieren. Das Thema des Kongresses richtete sich an alle Disziplinen, die sich mit der griechisch-römischen Zivilisation und ihren Nachbarkulturen von der ägäischen Bronzezeit bis zum Ende der Spätantike befassen.
In diesem Sammelband behandeln einzelne Beiträge der Sessions 11 und 12 zum einen digitale Themen wie computergestützte Ansätze und 3D Dokumentation in Archäologie und Bauforschungen. Zum anderen beinhalten die Studien Themen zu antiken Skulpturen sowie Heiligtümern und den damit verbundenen Ritualen.
Zudem sind in diesem Band die zahlreichen verschriftlichten Poster publiziert, die während der Kongresswoche im Rahmen einer Postersession vorgestellt und diskutiert wurden.
Rudolf Bergmann
Die Wüstungen des Hoch- und Ostsauerlandes
Studien zur Kulturlandschaftsentwicklung in Mittelalter und früher Neuzeit
Bodenaltertümer Westfalens, Band 53
Ortswüstungen – also im Mittelalter verlassene ländliche Siedlungen – stellen einen wichtigen, aber oftmals wenig beachteten Faktor für die Entwicklung der heutigen Kulturlandschaft dar. Diesen Wüstungen ist das von dem europäischen Förderprogramm LEADER unterstützte Projekt des Autors Rudolf Bergmann gewidmet. Erstmals werden dabei alle Hinweise zu den aufgelassenen Orten des Mittelalters für das Gebiet des modernen Hoch- und Ostsauerlandes um die sechs Städte Brilon, Hallenberg, Medebach, Marsberg, Olsberg und Winterberg in einem Band zusammengeführt.
Den Hauptteil der Arbeit bildet der annähernd 400 Seiten starke Wüstungskatalog. Dort sind für jede ehemalige Siedlung ausführlich historische Textbelege, kartografische Informationen, geografische Besonderheiten und archäologische Funde wiedergegeben.
Die Daten belegen eindrucksvoll, dass das Hochsauerland bereits im frühen Mittelalter weitgehend von Siedlern erschlossen war und erst zu Beginn der frühen Neuzeit durch eine Vielzahl von Faktoren großflächig entvölkert wurde.
Aysche Maren Landmann
Die Rezeption römischer Schlachtenreliefs im Antikenfilm
Daidalos – Heidelberger Abschlussarbeiten zur Klassischen Archäologie, Band 13Darstellungen von Schlachten zeichnen nicht nur ein Bild von Sieg und Niederlage oder von „Freund“ und „Feind“, sondern enthalten auch ein dicht gewobenes Netz von Hinweisen darauf, was den „Feind“ eigentlich zum „Feind“ macht, warum es notwendig ist, ihn zu bekämpfen oder auf welche Weise der Sieg über ihn errungen wird.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, an beispielhaften Exemplaren von Schlachtenreliefs der römischen Kaiserzeit und von Schlachtszenen moderner Antikenfilme diese Inhalte zu herauszuarbeiten und hierdurch Einblicke in die gesellschaftlichen Vorstellungen und Werte der Zeit zu ermöglichen, in welcher die Darstellungen entstanden sind. Dies soll aktuelle Sehgewohnheiten und -erwartungen von den Aussagen abgrenzbar machen, die Reliefs der römischen Kaiserzeit zugrunde liegen, und Impulse für eine unmittelbarere Betrachtung antiker Denkmäler geben.
Martin Bentz, Michael Heinzelmann (Hrsg.)
Sessions 6–8, Single Contributions
Archaeology and Economy in the Ancient World – Proceedings of the 19th International Congress of Classical Archaeology, Cologne/Bonn 2018, Band 55Wirtschaftliche Aspekte durchdringen alle Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens in alten Gesellschaften, sei es in der Stadtentwicklung, der Religion, der Kunst, dem Wohnen oder dem Tod. Die Erforschung der antiken Wirtschaft spielt seit langem eine wichtige Rolle in der Alten Geschichte. In den letzten Jahrzehnten ist aber auch in der Archäologie zunehmend das Bewusstsein gewachsen, dass die materielle Kultur alter Gesellschaften ausgezeichnete Möglichkeiten bietet, die Struktur, Leistung und Dynamik alter Wirtschaftssysteme und Wirtschaftsprozesse zu untersuchen. Hauptziel dieses Kongresses war es daher, die Ökonomie als ein zentrales Element der klassischen Gesellschaften zu verstehen und ihre Wechselwirkung mit ökologischen, politischen, sozialen, religiösen und kulturellen Hintergründen zu analysieren. Das Thema des Kongresses richtete sich an alle Disziplinen, die sich mit der griechisch-römischen Zivilisation und ihren Nachbarkulturen von der ägäischen Bronzezeit bis zum Ende der Spätantike befassen.
Dieser Sammelband beinhaltet einzelne Beiträge der Sessions 6, 7 und 8, die sich mit Fragen zu Konsum und Investitionen in Alltag, Heiligtümern und urbanen Kontexten sowie mit Fragen zur Rolle der Stadt in der antiken Wirtschaft auseinandersetzen.
Bernhard Rudnick
Die römischen Töpfereien von Haltern
Bodenaltertümer Westfalens, Band 36Von 1990 bis 1993 wurde vor der porta praetoria des Hauptlagers Haltern ein Töpfereibezirk entdeckt und archäologisch untersucht, der zeitgleich mit dem Lager bestand. Eindeutige Werkstattgebäude konnte nicht dokumentiert werden, da Gebäudestrukturen nur angeschnitten wurden. Freigelegt wurden aber mehrere Öfen und Keramik. Die Palette der produzierten Typen ist deutlich breiter als bei anderen augusteischen Militärtöpfereien, zugleich sind einige, wie die Kochtopftypen Ha 56 bis 58, in einer regelrechten Massenproduktion hergestellt worden.
Der gesamte Töpfereibezirk T8 wurde noch in römischer Zeit einplaniert. Es wurden Skelette von 24 wahrscheinlich männlichen Individuen und einem Hund geborgen, die ohne Beigaben in die Arbeitsgrube des Ofens 10 geworfen und mit dem Schutt bedeckt worden waren. Da sowohl Germanen als auch Römer ihre eigenen Toten verbrannt und bestattet hätten, handelt es sich vermutlich um germanische Krieger, die nach einem Angriff vergraben wurden.
Anthropologische, archäomagnetische, geochemische und mineralische Untersuchungen von Funden und Befunden runden die Auswertung ab.