Katrin Dolle und Semjon Aron Dreiling (Hrsg.)
Space Oddities
Die homerische Irrfahrt in Bildkünsten und Populärkultur 1800–2021 (Europa – USA – Südamerika)
In der von Mobilität und Migrationsbewegungen geprägten globalisierten heutigen Welt, der Suche nach dem stets Neuen, aber auch nach Spiritualität und Heimat, erfährt die unbestimmte Fahrt des in der homerischen Odyssee zunächst namenlos bleibenden ἀνήρ (Mensch), der als Οὔτις (Niemand) scheitert und reüssiert, als ein zeitloses, für unterschiedliche Bereiche adaptierbares Konstrukt eine neue Hochkonjunktur.
Der vorliegende Band liefert einen weitreichenden Überblick über die Rezeption des Sujets in den Bildenden Künsten und der Populärkultur aus verschiedenen kulturellen Kontexten von Europa bis Nord- und Südamerika und möchte zu weiterer interdisziplinärer und transmedialer Forschung anregen.
Katrin Dolle studierte Architektur und Baugeschichte an der RWTH Aachen sowie Klassische Philologie und Archäologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Sie promoviert an der Justus-Liebig-Universität Gießen und unterrichtet dort seit 2012 Klassisches und Neutestamentliches Griechisch. Arbeitsschwerpunkte sind die Architektur und Medizin der Antike, griechische Geschichtsschreibung und Philosophie sowie die moderne Rezeption antiker Literatur.
Semjon Aron Dreiling studierte Kunstgeschichte und Germanistik in Hamburg und Paris und promovierte 2014 am Institut für Kunstgeschichte der Ludwig-Maximilians-Universität München. Bis 2019 war er Akademischer Rat auf Zeit am Institut für Kunstgeschichte der Justus-Liebig-Universität Gießen und arbeitet derzeit an einem Habilitationsprojekt zu Antoine Wiertz und der belgischen Malerei der Romantik. Arbeitsschwerpunkte bilden die europäische Hofkunst, Memorialkultur und Bildkomik in der Frühen Neuzeit, Antiken-/Mythenrezeption, die Malerei des 19. Jahrhunderts sowie transkulturelle Perspektiven in der zeitgenössischen Kunst.