Christina

Alena Alshanskaya (Hrsg.), Andreas Gietzen (Hrsg.), Christina Hadjiafxenti (Hrsg.)

Imagining Byzantium: Perceptions, Patterns, Problems

Byzanz das Andere. Byzanz das Pompöse. Byzanz das Ewige. Die bloße Existenz dieses Reiches mit seiner reichen Geschichte und seiner Andersartigkeit zu westeuropäischen Traditionen beflügelte den Geist von Gelehrten, Adligen, Politikern und den einfachen Menschen während seines Andauerns bis weit über seinen Untergang im Jahr 1453 hinaus. Schriftsteller der Aufklärung  vernachlässigten den weitreichenden politischen und kulturellen Einfluss von Byzanz auf seine Nachbarländer und beraubten dem Reich darüber hinaus seiner ursprünglichen historischen Realität. So wurde ein Modell geschaffen, das in allzu unterschiedlichen Konstrukten verwendet werden konnte und sich von positiven bis zu höchst negativen Konnotationen erstreckte. Mit dem Aufkommen neuer Nationalismen, vor allem in Ost- und Südosteuropa und den damit verbundenen politisch inspirierten historischen (Re-) Konstruktionen im 19. und 20. Jahrhundert gewann die Rezeption und die Wahrnehmung von Byzanz neue Facetten. In diesem Band möchten wir diese Muster und die damit verbundenen Probleme näher beleuchten sowie die verschiedenen Arten aufzeigen, wie »Byzanz« als Argumentationsgrundlage für die Nationsbildung und die Konstruktion neuer historiographischer Erzählungen verwendet wurde und wie darüber hinaus sein Erbe in der kirchlichen Geschichtsschreibung fortdauerte.

Wolfgang Börner (Hrsg.), Hendrik Rohland (Hrsg.), Christina (Hrsg.), Lina Karner (Hrsg.)

Artificial Intelligence: New Pathways Towards Cultural Heritage

Die 25. internationale Konferenz „Cultural Heritage and New Technologies“ fand 2020 zu dem Thema „Artificial Intelligence – New Pathways Towards Cultural Heritage“ im Wiener Rathaus statt.
Die Beiträge behandeln computergestützte Verfahren in allen Bereichen des Cultural Heritage, mit besonderem Schwerpunkt auf dem Einsatz von „Künstlicher Intelligenz“. Die Themen umfassen Fernerkundung, Datenerhebung- und Modellierung, sowie Methoden zur Analyse und Präsentation von digitalen Daten in Archäologie und Denkmalpflege. Der Band enthält zudem die Zusammenfassungen der Round-Table-Gespräche, Abstracts zu den auf der Tagung präsentierten Postern sowie die Beiträge einer Sonder-Session, die dem 25. Jubiläum der Konferenz gewidmet war.

Die Burg Marmels: Eine bündnerische Balmburg im Spiegel von Archäologie und Geschichte

Rund hundert Meter über dem Stausee Marmorera liegen unter einem gewaltigen Felsvorsprung die Ruinen der Burganlage Marmels (Gemeinde Marmorera im Tal Oberhalbstein/Sursés, Kanton Graubünden). Die Burg gehörte im hohen und späten Mittelalter den Herren von Marmels, Ministerialen des Churer Bischofs. Zur Anlage in schwindelerregender Höhe gehörte einst eine Kapelle mit zwei angrenzenden Gebäuden, ein Tortrakt und ein repräsentativer, mindestens viergeschossiger Wohnturm.
Eine umfassende Sanierung der Burgruine ermöglichte es dem Archäologischen Dienst Graubünden in den Jahren 1987 und 1988, bauhistorische Untersuchungen an den erhaltenen Gebäuderesten und Ausgrabungen auf dem Gelände durchzuführen. Dass auf einem Burgareal gegraben wird, hat im Kanton Graubünden Seltenheitswert. Doch gerade die Grabungsresultate von Marmels sind für die schweizerische Burgenforschung in verschiedener Hinsicht von Bedeutung.
Dank der Lage der Burg unter einem riesigen Felsvorsprung war ein Grossteil der Anlage stets vor der Witterung geschützt – ein Glücksfall für die Forschung, lagen die Funde doch so über all die Jahrhunderte mehrheitlich im Trockenen. Neben dem grossen Umfang des Fundmaterials ist dessen Bandbreite und Erhaltungszustand aussergewöhnlich. Insbesondere die in mittelalterlichen Ausgrabungen sonst nur marginal vorhandenen organischen Funde waren auf Marmels zahlreich: an die 1000 Hölzer, darunter Geräte, Möbelteile, Bauhölzer und Abfallhölzer, die vom Bauvorgang zeugen, lagen in den ergrabenen Schichten, ferner kamen Lederfragmente und Schuhe, Pergamentreste, zum Teil sogar beschrieben, mehr als 21 000 Tierknochen und 18 000 einzelne Pflanzenreste zutage. Zum organischen Material hinzu kommen Metallgegenstände sowie zahlreiche Schlacken, die von der Metallgewinnung und -verarbeitung zeugen, etwas Keramik und ein grosses Ensemble an Lavezgefässen. Diverse Holzobjekte (Bauhölzer und Geräte) konnten mithilfe der Dendrochronologie sicher datiert werden.
Dadurch gelang es, die Entstehung der Anlage um 1140 und deren Auflassen gegen Ende des 14. Jh. beziehungsweise zu Beginn des 15. Jh. zu datieren. Aber auch Ereignisse während der Burgenzeit konnten mit dieser Methode zeitlich näher bestimmt werden.

Museen der Stadt Wien - Stadtarchäologie (Hrsg.)

Monumental Computations: Digital archaeology of large urban and underground infrastructures

Die internationale Konferenz „Cultural Heritage and New Technologies“ fand 2019 zu dem Thema „Monumental Computations - Digital archaeology of large urban and underground infrastructures“ im Wiener Rathaus statt.
Die Konferenzbeiträge behandeln die Herausforderungen großer Stadtentwicklungsprojekte für die zuständigen Organisatoren, deren Ziel es ist, das kulturelle Erbe der betroffenen Städte so gut wie möglich zu bewahren. Dabei sind Computergestützte Ansätze in allen Schritten eines großen Stadtentwicklungsprojekts unverzichtbar.

Martin Renger (Hrsg.), Stefan Schreiber (Hrsg.), Alexander Veling (Hrsg.)

Theorie | Archäologie | Reflexion 1: Kontroversen und Ansätze im deutschsprachigen Diskurs

Der Doppelband „Theorie | Archäologie | Reflexion. Kontroversen und Ansätze im deutschsprachigen Diskurs“ widmet sich der Diversität an Zugängen, die den archäologischen Theoriediskurs heute und in naher Zukunft prägen. Dazu versammelt er wegweisende Beiträge, spannende Gedankenexperimente und erste theoretische Annäherungen quer durch das archäologische Fächerspektrum. Dabei kommen sowohl etablierte als auch Nachwuchswissenschaftler*innen zu Wort, um neue Impulse und Ansätze in den Diskurs einzuspeisen oder bestehende Zugänge zu diskutieren. Die Beiträge in Band 1 fokussieren auf die Fachbestimmungen und disziplinären Verortungen, auf die Standpunkte und Positionierungen sowie auf Fragen der Ethik und Verantwortung der Archäologien.

Jutta Meurers-Balke (Hrsg.), Werner Schön (Hrsg.)

Vergangene Zeiten - LIBER AMICORUM: Gedenkschrift für Jürgen Hoika

Entsprechend der Forschungsinteressen von Jürgen Hoika versammelt der Band vor allem Beiträge zum Mesolithikum und Frühneolithikum und bietet auch wertvolle Materialvorlagen. Besonders erwähnen möchten wir den Aufsatz von Sönke Hartz u. a., in dem die Fundkontexte von vier durchlochten donauländischen Äxten eingehend analysiert werden, deren Rohmaterial aus Böhmen stammt. Diese Äxte kamen auf der Wagrischen Halbinsel zwischen 4900-4100 v. Chr. in Siedlungen der Ertebølle-Kultur in den Boden, wo sie offenbar nach einer Verwendung als Prestigegüter deponiert wurden.

Marjorie de Grooth präsentiert einen willkommenen Merkmalkatalog zur makroskopischen Unterscheidung verschiedener Feuersteinvarietäten aus dem Raum Maastricht, Tongern, Liège und Aachen; ergänzend sind auf der dem Band beigefügten CD typische Stücke in guten Farbfotos dokumentiert.

Birgit Gehlen und Werner Schön erschließen mit einer akribischen Fundvorlage die Sammlung Graf Vojkffy (1879-1970), der im Westallgäu zahlreiche vor allem mesolithische Plätze absammelte. Exemplarisch zeigt diese Studie, wie Gewinn bringend die Analyse von Oberflächenfundplätzen und die enge Zusammenarbeit von ehrenamtlich Tätigen und Wissenschaftlern sein können.

Die der Printausgabe beigefügte CD ist der Kapitelübersicht als "Beilagen" angefügt.

Birgit Gehlen (Hrsg.), Martin Heinen (Hrsg.), Andreas Tillmann (Hrsg.)

Zeit-Räume: Gedenkschrift für Wolfgang Taute. Band 2

Der zweite Band enthält Aufsätze zum eigentlichen Forschungsschwerpunkt von Wolfgang Taute, dem späten Paläolithikum, dem Mesolithikum und dem Altneolithikum in Nord- und Süddeutschland. Unter den zahlreichen hier vorgestellten Projekten, von denen eine ganze Reihe aus den Arbeiten von Wolfgang Taute hervorgegangen sind, nehmen die Ergebnisse der Untersuchungen zur La-Hoguette-Fundstelle von Stuttgart - Bad Cannstatt eine ganz zentrale Rolle ein.

Harald Meller (Hrsg.), Johannes Krause (Hrsg.), Wolfgang Haak (Hrsg.), Roberto Risch (Hrsg.)

Kinship, Sex, and Biological Relatedness : The contribution of archaeogenetics to the understanding of social and biological relations. 15. Mitteldeutscher Archäologentag vom 6. bis 8. Oktober 2022 in Halle (Saale)

Zwischenmenschliche Beziehungen sind seit jeher die Grundlage gesellschaftlichen Zusammenlebens. Der Verwandtschaft – ob biologisch oder sozial – kommt dabei eine ganz besondere Bedeutung zu. In der Archäologie konnten diese immateriellen Verbindungen bisher nur selten zweifelsfrei nachgewiesen werden. Die Archäogenetik hat jedoch in den letzten Jahren Methoden und Verfahren entwickelt, die es bei guter DNA-Erhaltung erlauben, den Grad genetischer Nähe zwischen zwei Menschen zu bestimmen, die in der Vergangenheit gelebt haben.
Die hier gesammelten Beiträge schöpfen ihr Wissen zum Thema Verwandtschaft aus Anthropologie, Archäologie, Genetik sowie der Geschichts- und Sozialwissenschaft. Sie verdeutlichen anhand von aktuellen oder bereits bekannten Fundplätzen, welche Rückschlüsse die neuen naturwissenschaftlichen Erkenntnisse einerseits ermöglichen, zeigen andererseits aber auch deren Grenzen bei der Interpretation von (prä-)historischen Gesellschaften auf.