Denkmalpflege und Forschung in Westfalen
In der Reihe "Denkmalpflege und Forschung in Westfalen" (DFW) werden die Forschungsergebnisse der Mittelalter- und Neuzeitarchäologie und der Denkmalpflege veröffentlicht. Sie wird alternierend gemeinsam von der LWL-Archäologie für Westfalen und der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen herausgegeben.
In Form von Monografien werden hier Forschungsergebnisse aus der westfälischen Bodendenkmalpflege und Denkmalpflege aus dem Bereich der Mittelalter- und Neuzeitarchäologie publiziert. Die thematische Spanne reicht dabei von der Erforschung von Burgen und Klöstern über Untersuchungen in Stadtkernen und Industrieanlagen bis hin zu der Dokumentation von Schauplätzen des Zweiten Weltkrieges. Autoren sind die Wissenschaftler unseres Hauses, der westfälischen Stadtarchäologien, Universitäten und Grabungsfirmen.
Die Reihe erscheint unregelmäßig und wird als Printversion in Kommission vom Michael Imhof Verlag vertrieben. Restbestände von einigen Bänden sind online erhältlich über den Verlag Beier & Beran.
Zukünftig werden die Bände mit Erscheinen der Printausgabe auch hier im Open Access zur Verfügung gestellt. Parallel werden die älteren Bände digitalisiert und nach Einholung der Nutzungsrechte ebenfalls nach und nach online bereitgestellt.
![]()
Herausgeber
LWL-Archäologie für Westfalen
An den Speichern 7
48157 Münster
E-Mail: lwl-archaeologie@lwl.org
Internet: www.lwl-archaeologie.de
Erscheint demnächst
Die Klosterkirche Corvey
Als ältestes Baudenkmal in Westfalen-Lippe hat der karolingische Westbau der Kirche St. Stephanus und Vitus des ehemaligen Abteiklosters Corvey herausragende Bedeutung für die historische Identität des Landes. Die 822 am Westufer der Weser errichtete Benediktinerabtei Corvey war eines der wichtigsten kulturellen und wirtschaftlichen Zentren zwischen Nordsee und Süddeutschland und stand in regem geistig-kulturellem Austausch mit anderen frühmittelalterlichen Bildungszentren Europas. Mit dem vorliegenden Band gelingt eine umfassende Darstellung der wechselvollen Baugeschichte des Westbaus, von den karolingischen Anfängen im 9. Jahrhundert über hochmittelalterliche Umbauten bis hin zu neuzeitlichen Eingriffen und Erweiterungen.
Bisher erschienen
Die Stadt Münster: Die Hörsterstraße in ihrem archäologischen und historischen Kontext
Die Hörsterstraße in Münster ist seit dem 12. Jahrhundert Teil der Stadtgeschichte. Abseits der großen Bürgerhäuser tritt hier ein Wohnquartier in den Fokus der archäologischen und historischen Untersuchungen, in dem Menschen aller gesellschaftlichen Schichten lebten.
Einschneidende Ereignisse wie die Zerstörung im Siebenjährigen Krieg und der folgende Wiederaufbau lassen sich auch im archäologischen Befund nachvollziehen. Aus einem komplexen Baubefund und breit gefächertem Fundmaterial analysieren Cornelia Kneppe, Esther Lehnemann und Birgit Münz-Vierboom Aspekte der materiellen Alltagskultur in der Hörsterstraße 40–45 vom Mittelalter bis in die jüngste Vergangenheit.
Forschungen zu Haus Horst in Gelsenkirchen: Kirche und Kirchhof
Im zweiten Band der fünfbändigen Reihe zu diesem ungewöhnlichen Platz stehen der Kirchhof und die Burgkapelle im Fokus, zu der weder bildliche noch kartografische Quellen überliefert sind. Anhand der Ausgrabungsergebnisse konnte jedoch ihre Entwicklung von einer Holzkirche im 12. Jahrhundert bis zu ihrem Abriss 1753/1754 rekonstruiert werden. Demnach stand sie inmitten der Vorburg als freistehender Solitär – ein Bautyp, der in Westfalen ebenso selten vorkommt wie das Patrozinium des heiligen Hippolytus. Material für einen direkten Vergleich bietet ein Katalog mit allen mittelalterlichen Burgkirchen, Burgkapellen und Pfalzkapellen in Westfalen.
Die 460 Individuen aus mehr als 18 Generationen, die auf dem Friedhof rund um die Burgkapelle bestattet wurden, wurden anthropologisch untersucht. Die in diesem Umfang und in dieser Vollständigkeit keineswegs alltäglichen Untersuchungen runden den Band ab.
Forschungen zu Haus Horst in Gelsenkirchen: Befunde und Fundmaterialien
Im Laufe der mehrere Hundert Jahre währenden Geschichte war die Wohnstatt des Geschlechtes von der Horst im Emscherbruch etlichen Widrigkeiten ausgesetzt, angefangen bei wechselnden Herrschaftsinteressen bis hin zu mehrfachen Zerstörungen durch Brände, die in architektonischer Hinsicht jeweils einen völligen Neuanfang initiierten. Dank der archäologischen Untersuchungen dieses ungewöhnlichen Platzes bietet sich die einmalige Gelegenheit, die Entwicklung von einer Hofstelle aus dem 12. Jahrhundert über eine Motte und eine Wasserburg bis zu einem Renaissanceschloss nachzuvollziehen. Im ersten Band der fünfbändigen Reihe werden die Befunde und das Fundmaterial vorgestellt.
Die Klosterkirche Corvey: Geschichte und Archäologie
Die Abteikirche des Reichsklosters Corvey im Weserbogen bei Höxter blickt auf eine mehr als 1.000-jährige Geschichte zurück. Das Westwerk ist der einzige vollständig erhaltene karolingische Bau dieser Art und ein Unikat in der karolingischen Baukunst. Ein Umbau in der Zeit der Romanik verlieh dem Westbau seine heute noch erhaltene, von zwei schlanken romanischen Türmen bekrönte Westfassade. Aufgrund der einzigartigen, komplexen Binnenstruktur des Westwerks und der Qualität seiner Ausstattung wurde das Ensemble in die UNESCO-Liste des Welterbes aufgenommen.
In diesem Band werden die Ergebnisse der 40-jährigen archäologischen Erforschung der ehemaligen Benediktinerabtei Corvey vorgestellt. Nach einer Einführung in die Historie des Klosters werden die Befunde und Funde präsentiert und die Skelettfunde aus der Kirche anthropologisch bearbeitet.



