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Im Westen nichts Neues?
Untersuchungen zur Antikenrezeption in deutschen Karikaturen des frühen 20. Jahrhunderts am Beispiel des Wahren Jacob
Die Erforschung der Rezeption griechisch-römischer Kunst und Kultur hat sich in der Vergangenheit weitgehend auf die sogenannten hohen Künste der Malerei, Bildhauerei und Literatur beschränkt, während einfachere, volkstümlichere Formen der Rezeption wenig beachtet wurden. Gerade die Karikatur als Medium mit dem Anspruch einer universalen, verständlichen Botschaft bietet jedoch Möglichkeiten, das Wissen über die Antike in Milieus zu erforschen, denen die bürgerliche und künstlerische Bildung der Oberschicht verwehrt blieb. Dieser Beitrag untersucht anhand der sozialistischen Karikaturen-Zeitschrift Der Wahre Jacob, wie weit der klassische Bildungskanon der wilhelminischen Oberschicht von der oppositionellen Subkultur des Proletariats aufgegriffen und verstanden wurde, und wirft damit ein Schlaglicht auf einen Aspekt der gesellschaftlichen Gegensätze in der Zeit unmittelbar vor und um den Ersten Weltkrieg.