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Antike Tuffbergwerke am Laacher See-Vulkan
Mit den Tuffbergwerken rund um den Laacher See-Vulkan fassen wir die Wurzeln der Bausteinindustrie in Mitteleuropa. Erst die Baumeister, die im Rahmen der augusteischen Expansions- und Urbanisierungspolitik aus dem Mittelmeerraum kamen, brachten das Wissen um eine steinerne Architektur in unsere Region. In weitläufigen Stollensystemen gewonnen, diente der wertvolle Stein von Anfang an zur Errichtung repräsentativer Großbauten. Als beredtes Zeugnis dafür steht das sog. Ubiermonument in Köln, der älteste Steinbau im römischen Deutschland. Als früher Exportschlager war Tuff als erster „Leichtbaustein“ ein begehrter Baustoff auf antiken und mittelalterlichen Großbaustellen. Basierend auf dieser 2000-jährigen Tradition, ist die Tuffindustrie noch heute ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region.
In dem Buch werden die 59 bekannten antiken Bergwerke ausführlich beschrieben, ebenso die Techniken zur Steingewinnung und -verarbeitung. Die ungewöhnlich gute Quellenlage ermöglicht zudem eine fundierte Einschätzung zum Ertrag der Lagerstätte. Recherchen zu den zahlreichen Steinbruch- und Weiheinschriften werfen ein neues Licht auf die Heiligtümer im Tuffabbau und gewähren Einblick in die religiöse Vorstellungswelt der dort arbeitenden Menschen. Eine ausführliche Studie von Lutz Grunwald zur Keramik aus den Bergwerken führte zu einer völlig neuen Bewertung der mittelalterlichen Abbauaktivitäten.