Adalberto Ottati und Maria Serena Vinci (Hrsg.)
From the Quarry to the Monument. The Process behind the Process: Design and Organization of the Work in Ancient Architecture
Panel 4.3
Archaeology and Economy in the Ancient World – Proceedings of the 19th International Congress of Classical Archaeology, Cologne/Bonn 2018In dem komplexen wirtschaftlichen und konstruktiven System der Errichtung eines Gebäudes stellen die planerischen und organisatorischen Aspekte der Arbeit die ersten grundlegenden Schritte zur Erreichung eines einwandfreien Endprodukts dar. Qualifizierte Arbeiter sind ein entscheidendes Element dieses Prozesses, da sie über die technischen Kenntnisse der Abbau- und Bauprozesse verfügen, die ein erfolgreiches Ergebnis auf der Baustelle (cantiere di costruzione) garantieren.
Ziel dieses Bandes ist es, antike Konstruktionen, Arbeitsverfahren und die Weitergabe von technischem Fachwissen durch Facharbeiter zu erforschen. Er deckt verschiedene chronologische Bereiche und geographische Gebiete ab und konzentriert sich auf zwei Hauptthemen: Steinbruchmarken oder notae lapicidinarum und Steinmetzzeichen für die Planung von Architektur und Artefakten. Sie sind zwei Aspekte der dreidimensionalen Materialisierung des Plans und der organisatorischen Prozesse innerhalb der Bautätigkeiten. Steinbruch- und Steinmetzzeichen sind eine Art ‘tracking code’ für Baumaterial vom Abbauort bis zu seiner endgültigen Platzierung. Die Steinmetzzeichen stellen Richtlinien dar, die für die Planung des Gebäudes und die Positionierung von Stein- und Marmorelementen genutzt wurden. Dieser Band ist ein erster Versuch, mit originellen und innovativen Gedanken über die Vernetzung von Werkstätten dazu beizutragen, die Steinbruch- und Bautätigkeiten in der Antike miteinander zu verbinden.
Adalberto Ottati ist Postdoc-Forscher am Trinity College Dublin. Er studierte Klassische Archäologie und spezialisierte sich auf römische Bautechniken und -technologie mit einem besonderen Schwerpunkt auf die hadrianische Architektur.
Maria Serena Vinci ist Postdoc-Forscherin am Institut AUSONIUS, CNRS-Université Bordeaux Montaigne. Sie studierte Klassische Archäologie und spezialisierte sich auf römisches Bauen und Architektur mit einem besonderem Schwerpunkt auf der römischen Provinz Hispania.