Forschungen zu Haus Horst in Gelsenkirchen
Haus Horst in Gelsenkirchen ist einer der ältesten und bedeutendsten Renaissancebauten Westfalens.
Dank der archäologischen Untersuchungen und umfangreicher interdisziplinärer Forschungen kann die Entwicklung dieses ungewöhnlichen Platzes umfassend und aus vielen Blickrichtungen beschrieben werden. Band 1 mit den „Befunden und Fundmaterialien“ und Band 2 mit den Untersuchungen von „Kirche und Kirchhof“ stehen nicht nur als gedruckte Version zur Verfügung, sondern auch hier im Open Access. Die älteren Bände (Band 3 „Die mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Öfen“ von 2009, Band 4 „Tierknochen aus acht Jahrhunderten“ von 2010 und Band 5 „Rechnungsbücher und Tonpfeifen von 2014) sind derzeit nur gedruckt erhältlich.
Reihe
Denkmalpflege und Forschung in Westfalen
- Band: 49,1, 49,2
- Online-ISSN: 2944-5833
- Print-ISSN: 0175-2839
Forschungen zu Haus Horst in Gelsenkirchen: Befunde und Fundmaterialien
Im Laufe der mehrere Hundert Jahre währenden Geschichte war die Wohnstatt des Geschlechtes von der Horst im Emscherbruch etlichen Widrigkeiten ausgesetzt, angefangen bei wechselnden Herrschaftsinteressen bis hin zu mehrfachen Zerstörungen durch Brände, die in architektonischer Hinsicht jeweils einen völligen Neuanfang initiierten. Dank der archäologischen Untersuchungen dieses ungewöhnlichen Platzes bietet sich die einmalige Gelegenheit, die Entwicklung von einer Hofstelle aus dem 12. Jahrhundert über eine Motte und eine Wasserburg bis zu einem Renaissanceschloss nachzuvollziehen. Im ersten Band der fünfbändigen Reihe werden die Befunde und das Fundmaterial vorgestellt.
Forschungen zu Haus Horst in Gelsenkirchen: Kirche und Kirchhof
Im zweiten Band der fünfbändigen Reihe zu diesem ungewöhnlichen Platz stehen der Kirchhof und die Burgkapelle im Fokus, zu der weder bildliche noch kartografische Quellen überliefert sind. Anhand der Ausgrabungsergebnisse konnte jedoch ihre Entwicklung von einer Holzkirche im 12. Jahrhundert bis zu ihrem Abriss 1753/1754 rekonstruiert werden. Demnach stand sie inmitten der Vorburg als freistehender Solitär – ein Bautyp, der in Westfalen ebenso selten vorkommt wie das Patrozinium des heiligen Hippolytus. Material für einen direkten Vergleich bietet ein Katalog mit allen mittelalterlichen Burgkirchen, Burgkapellen und Pfalzkapellen in Westfalen.
Die 460 Individuen aus mehr als 18 Generationen, die auf dem Friedhof rund um die Burgkapelle bestattet wurden, wurden anthropologisch untersucht. Die in diesem Umfang und in dieser Vollständigkeit keineswegs alltäglichen Untersuchungen runden den Band ab.



