Chronopoulos, Stylianos, Maier, Felix K. und Novokhatko, Anna (Hrsg.): Digitale Altertumswissenschaften: Thesen und Debatten zu Methoden und Anwendungen, Heidelberg: Propylaeum, 2020 (Digital Classics Books, Band 4). https://doi.org/10.11588/propylaeum.563
Dieser Sammelband analysiert unterschiedliche Prozesse in den Digitalen Altertumswissenschaften für Wissenschaftler, die sich bisher noch nicht intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt haben. Dabei handelt es sich um eine selektive Bestandsaufnahme zu einzelnen zentralen Entwicklungen und Problemfeldern. Auf diese Weise erhält der Leser einen instruktiven Einblick in verschiedene Debatten, die ihn wiederum andere, hier weniger angesprochene Themen schneller verstehen und erfassen lassen. Neben Erörterungen grundsätzlicher Sachfragen und Tendenzen (neue Arbeitsmethoden, digitales Publizieren, Arbeiten mit Datenbanken und Informationssystemen) vereinigt der Band auch eine paradigmatische Diskussion zu den digitalen Editionen, um bestimmte Spezialfragen zu präsentieren und damit verbundene Debatten exemplarisch für die allgemeine Diskussion über Digitalisierung in den Altertumswissenschaften nachzuzeichnen. Gerade in einem oftmals schwer zu überblickenden fließenden Prozess, bei dem viele gleichzeitige Entwicklungen sich überschneiden, versteht sich der Band als Angebot, zwischenzeitliche Ergebnisse, Errungenschaften, Potentiale oder Sackgassen zu thematisieren und auf diese Weise Orientierung zu bieten.
Stylianos Chronopoulos hat in Athen, Leipzig und Freiburg Klassische Philologie studiert. Derzeit ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Griechische und Lateinische Philologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der griechischen Komödie, der Lexikographie und der Herstellung von digitalen Editionen. Er ist Mitglied des Greek Digital Humanities Network.
Felix K. Maier hat in Freiburg, Eichstätt und Oxford Latein, Griechisch und Geschichte studiert. Er war Austauschdozent an der University of Durham und Visiting Scholar am Department of Classics der Yale University. Derzeit ist er Inhaber einer Heisenberg-Stelle der DFG an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Neben den Digital Classics liegen seine Forschungsschwerpunkte in der griechischen Geschichtsschreibung, der antiken Konfliktforschung sowie der kaiserlichen Repräsentation in der Spätantike.
Anna Novokhatko (Seminar für Griechische und Lateinische Philologie, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i.Br.) forscht zu der Geschichte und Terminologie der antiken Philologie, der Textkritik und der alten griechischen Komödie. In ihrer Habilitationsschrift "Die erste philologische Wende: Textwissenschaft im archaischen und klassischen Griechenland" (erscheint demnächst) wird das Spektrum der Ansätze der vor-alexandrinischen Philologie untersucht. Des Weiteren beschäftigt sich Novokhatko mit den kognitiven und konzeptuellen Auffassungen in den antiken Metaphertheorien und mit methodischen und praktischen Veränderungen und Entwicklungen, die im Bereich der Digital Classics entstehen.
Rezensionen und Presse
"Die wachsende Erstellungs- und Benutzerfreundlichkeit von digitalen Tools gibt Philolog:innen und Althistoriker:innen stets neue Möglichkeiten an die Hand, die antiken Sprachen, die antike Literatur und antike historische Kontexte zu erschließen und zu vermitteln."
"Overall, the volume is a valuable discussion of the current state of digital editions and highlights many important issues we as a discipline must address in the future, both with regard to the epistemic and methodological underpinnings of our research and to the requirements that are needed to make digital tools truly useful for us."