Neuerscheinungen

8 Titel
Kristina Krüger, Peter Barthold, Thomas Eißing, Claus Peter

Die Klosterkirche Corvey: Bauuntersuchung und Baugeschichte des Westbaus. Teil 1

Als ältestes Baudenkmal in Westfalen-Lippe hat der karolingische Westbau der Kirche St. Stephanus und Vitus des ehemaligen Abteiklosters Corvey herausragende Bedeutung für die historische Identität des Landes. Die 822 am Westufer der Weser errichtete Benediktinerabtei Corvey war eines der wichtigsten kulturellen und wirtschaftlichen Zentren zwischen Nordsee und Süddeutschland und stand in regem geistig-kulturellem Austausch mit anderen frühmittelalterlichen Bildungszentren Europas. Mit dem vorliegenden Band gelingt eine umfassende Darstellung der wechselvollen Baugeschichte des Westbaus, von den karolingischen Anfängen im 9. Jahrhundert über hochmittelalterliche Umbauten bis hin zu neuzeitlichen Eingriffen und Erweiterungen.

Stefanie Esser

Ergebnisse zur archäologischen Abbruchbegleitung der ehemaligen Eternitfabrik im Bereich des augusteisch-tiberischen Truppenplatzes NOVAESIUM im Neusser Augustinusviertel

Neuss gehört zu den wenigen Orten in Deutschland, deren Wurzeln tief in der Antike liegen. Schon in den letzten beiden vorchristlichen Jahrzehnten befand sich hier an der Mündung der Erft in den Rhein eine stark befestigte Operationsbasis der römischen Streitkräfte. Dort führte das Pulheimer Fachbüro minerva X in den Jahren 2021 und 2022 auf dem ca. 7 ha großen Gelände der ehemaligen Eternitfabrik anlässlich des Abbruchs der Werkshallen eine archäologische Untersuchung durch. Wenngleich der Fundplatz als Teil des augusteisch-tiberischen Truppenplatzes NOVAESIUM seit Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt ist und hier über Jahrzehnte zahlreiche Maßnahmen stattfanden, bildet der derzeitige Publikationsstand nicht die Höhe der Forschung ab. Der vorliegende Bericht fasst den aktuellen Forschungsstand zusammen und gibt eine Übersicht der Befundlage im Westen der UNESCO-Welterbefläche.

Martin Renger (Hrsg.), Stefan Schreiber (Hrsg.), Alexander Veling (Hrsg.)

Theorie | Archäologie | Reflexion 2: Kontroversen und Ansätze im deutschsprachigen Diskurs

Der Doppelband „Theorie | Archäologie | Reflexion. Kontroversen und Ansätze im deutschsprachigen Diskurs“ widmet sich der Diversität an Zugängen, die den archäologischen Theoriediskurs heute und in naher Zukunft prägen. Dazu versammelt er wegweisende Beiträge, spannende Gedankenexperimente und erste theoretische Annäherungen quer durch das archäologische Fächerspektrum. Dabei kommen sowohl etablierte als auch Nachwuchswissenschaftler*innen zu Wort, um neue Impulse und Ansätze in den Diskurs einzuspeisen oder bestehende Zugänge zu diskutieren. Die Beiträge in Band 2 fokussieren auf Relationen und Beziehungen, Zeit und Raum sowie auf Modelle, Analogien und Abstraktionen in der Archäologie.

Claus Kropp (Hrsg.)

Zehn Jahre Monitoring an der Wattenheimer Brücke (Lorsch, Kreis Bergstraße): Ergebnisse und Trends

Diese einzigartige, über ein ganzes Jahrzehnt andauernde Monitoringstudie zu einem Beweidungsprojekt mit Rindern im südhessischen Lorsch, erlaubt tiefe Einblicke in die Veränderung der Artenvielfalt. Einzelstudien behandeln sowohl die Botanik als auch die Laufkäfer, Avifauna, Säugetiere, Amphibien, Reptilien aber auch Spinnen, Ameisen, Tagfalter und Wanzen sowie die Fischvielfalt im angrenzenden Gewässer Weschnitz. Das Werk zeigt eindrücklich den Einfluss großer Pflanzenfresser sowie die Veränderung des Artenspektrums durch Klimawandel auf.  

Zugehörige Forschungsdaten: https://doi.org/10.11588/DATA/JAYMZQ

Oliver Grimm (Hrsg.)

Beast and Human: Case Studies for Northern Europe from Prehistoric to Early Modern Times

Aus guten Gründen gibt es mehr und mehr Untersuchungen zu Tier und Mensch („Human-Animal Studies“) in der Archäo(zoo)logie, die einen Perspektivwechsel versuchen – es ist Zeit, die Rolle der Menschen im Umgang mit Tieren differenzierter zu sehen und vor allem den Tieren eine größere Eigenart beizumessen. Mit einigen Änderungen geht die vorliegende Publikation auf eine Veranstaltung während des Jahrestreffens der Europäischen Vereinigung der Archäolog*innen (EAA) im September 2021 in Kiel zurück. Auf der Grundlage der zwölf Artikel kann eine Erzählung präsentiert werden, die geographisch von England bis nach Russland und zeitlich von der Steinzeit bis zur Frühen Neuzeit reicht.

Lukas Werther

Der Karlsgraben und die Anfänge des Kanalbaus in Europa: Künstliche Wasserwege in Antike und Mittelalter. Teil 1: Text

Künstlich angelegte schiffbare Kanäle dienen der Optimierung natürlicher Wasserwege. In Europa liegen ihre Anfänge in Antike und Mittelalter. Eines der außergewöhnlichsten Bauvorhaben ist der Karlsgraben zur Verbindung von Rhein und Donau, der in die Jahre 792/793 n. Chr. datiert. Das Buch präsentiert ausgehend von Quellen und Methoden der Archäologie, Geschichts- und Geowissenschaften neue Ergebnisse zur Konstruktion, Baustellenorganisation und Chronologie sowie zu den historisch-politischen Rahmenbedingungen. Der Karlsgraben wird anschließend in die Entwicklung des frühen Kanalbaus eingeordnet. Die Grundlage bildet eine diachrone Analyse von über 200 archäologisch und historisch überlieferten Kanalbauten von der Antike bis zum Spätmittelalter zwischen Nordengland und dem Eisernem Tor.

Jochen Sauer (Hrsg.)

Demokratie- und Werteerziehung im Lateinunterricht

Das antike Rom war nie eine Demokratie, und die römische Gesellschaft unterschied sich in ihren Werten von der heutigen fundamental. Doch lassen sich die Ziele von Demokratie- und Werteerziehung dennoch im Lateinunterricht erreichen. Der Band versammelt dazu fünf Beiträge ausgewiesener Expertinnen und Experten des Fachs an der Schnittstelle zwischen Fachwissenschaft und Fachdidaktik. Er zeigt beispielhaft auf, welche Texte und Konzepte geeignet sind, um dieses Ziel zu erreichen. Die vorgestellten Beispiele betreffen die klassische Geschichtsschreibung (Livius), die kaiserzeitliche Briefliteratur (Plinius d. J.), schließlich utopische Literatur der frühen Neuzeit. Zudem wird ein Überblick über den Bereich der politischen Bildung im Lateinunterricht gegeben.

Matylda Gierszewska-Noszczyńska (Hrsg.), Oliver Grimm (Hrsg.), Lutz Grunwald (Hrsg.)

Frankish Seats of Power and the North: Centres Between Diplomacy and Confrontation, Transfer of Knowledge and Economy

Herrschaftssitze des Mittelalters standen im Zentrum des diplomatischen Austauschs und der Konfrontation, prägten den Wissenstransfer und fungierten als Kontrollzentren der Wirtschaft. Dies galt für Aachen und Ingelheim, die für das Fränkische Imperium stehen, aber auch für Haithabu als dem für Nordeuropa herausragenden Platz. Die Beiträge in diesem Buch bringen Machtzentren und Funde aus dem Fränkischen Reich und dem Norden im Zeitraum von der Spätantike (4./5. Jh.) bis zum Hohen Mittelalter (10. bis 12. Jh.) zusammen, und sie kommen zu neuen und manchmal überraschenden Erkenntnissen. Das Buch beruht auf einer Tagung in Aachen (8.-11. November 2022).