Kilian-Dirlmeier, Imma

Imma Kilian-Dirlmeier

Kleinfunde aus dem Itonia-Heilgtum bei Philia (Thessalien)

Steinstelen mit Inschriften des thessalischen Koinon sichern die Lokalisierung des Itonia-Heilgtums, des Stammenheiligtums der Thessaler, beim Dorf Philia, Nomos Karditsa (Thessalien). Ab 1960 wurde das Areal des Heiligtums durch Tiefpflügen bis zum gewachsenen Boden aufgerissen und von Raubgräbern intensiv geplündert. Teile der Ausbeute sind in europäische und amerikanische Museen gelangt. Bei den systematischen Rettungsgrabungen 1963-67 konnte D. Theocharis nur noch geringe Reste von Stratigraphie und ungestörten Befunden dokumentieren. Die Bearbeitung der Kleinfunde konzentriert sich deshalb auf die chrono-typologische Bestimmung. Weiter werden die Funktionen – Votiv, Kultgerät, Werkzeug u.ä. – behandelt sowie die Frage nach dem Personenkreis der Besucher gestellt. Aussagen zum diachronen Verlauf des Kultbetriebs können sich auf die Funde und auf die literarische Überlieferung stützen.

Imma Kilian-Dirlmeier

Das mittelbronzezeitliche Schachtgrab von Ägina

In ihrer strategisch günstigen Position in der Mitte des Saronischen Golfs hat die Insel Ägina über Jahrtausende eine bedeutende Rolle im Verkehrsnetz der Ägäis gespielt. Das 1982 bei Plangrabungen in der befestigten Siedlung auf Kap Kolonna freigelegte Grab ist ein signifikantes Zeugnis für diese Bedeutung in der mittleren Bronzezeit. Archäologisch sichtbar ist das im Beigabenreichtum, der Grabarchitektur und der topographischen Lage. Vergleichbare Elitebestattungen kommen auf dem griechischen Festland und auf vorgelagerten Inseln vor. Mit der Analyse der Bestattungssitten eröffnen sich neue Perspektiven auf soziale Struktur, Verkehrsnetze und Etablierung einer machtausübenden Führungsschicht.

Andrea Bräuning, Imma Kilian-Dirlmeier

Die eisenzeitlichen Grabhügel von Vergina: Die Ausgrabungen von Photis Petsas 1960-1961

Das Dorf Vergina steht auf der antiken Nekropole von Aigai, der ersten Hauptstadt des makedonischen Reiches. Mit über 300 im Gelände noch sichtbaren Grabhügeln reicht sie von der frühen Eisenzeit (um 1000 v. Chr.) bis in hellenistische Zeit (2. Jh. v. Chr.).
In diesem Band sind erstmals die Befunde und Funde der Rettungsgrabungen unter der Leitung von Ph. Petsas im Zuge des Straßenbaus 1960-1961 vorgelegt. Zusammen mit den Ergebnissen der systematischen Ausgrabungen von M. Andronikos steht ein repräsentatives Material zur Verfügung, um Chronologie, Chorologie und Organisation der Nekropole zu untersuchen und Aussagen über die makedonische Gesellschaft der frühen Eisenzeit zu ermöglichen.

Imma Kilian-Dirlmeier

Die bronzezeitlichen Gräber bei Nidri auf Leukas: Ausgrabungen von W. Dörpfeld 1903-1913

Diese Monographie ist eine Neubearbeitung der von W. Dörpfeld ausgegrabenen und publizierten bronzezeitlichen Gräber in der Nidri-Ebene auf der Insel Leukas (Levkada). Dazu wurde zusätzlich Dörpfelds Dokumentation in Tagebüchern, Notizheften und mit Photographien ausgewertet. Damit ergeben sich neue Einsichten in die Grabarchitektur, die Grabinventare, die Belegungsabfolge und soziale Strukturen nicht nur der Rundgräber der R-Nekropole, sondern auch des Grabhügels S und des Gräberbezirks F. Die Provenienz der Grabbeigaben ist Evidenz für weitreichende Kontakte mit den Kykladen, der Schwarzmeerregion, dem griechischen Festland und Gebieten an der Ostküste der Adria. Es stellt sich die Frage, welches die entscheidenden Faktoren waren, auf denen Macht und Reichtum der Elitte auf einer kleinen Insel an der Peripherie der ägäischen FH II-Kultur beruhten.