Zitationsvorschlag

Nuber, Hans Ulrich et al. (Hrsg.): Freiburg 1091-1120: Neue Forschungen zu den Anfängen der Stadt, Heidelberg: Propylaeum, 2019 (Archäologie und Geschichte: Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Südwestdeutschland, Band 7). https://doi.org/10.11588/propylaeum.585

Identifier

ISBN 978-3-947450-72-5 (PDF)

Veröffentlicht

07.11.2019
Die Printausgabe erschien 1995 bei Thorbecke, Ostfildern, ISBN 978-3-7995-7357-3.

Autor/innen

Hans Ulrich Nuber (Hrsg.), Karl Schmid (Hrsg.), Heiko Steuer (Hrsg.), Thomas Zotz (Hrsg.)

Freiburg 1091-1120

Neue Forschungen zu den Anfängen der Stadt

Die in Freiburg erst vor wenigen Jahren in Gang gekommene archäologische Erforschung des Stadtgrundes und der frühen Siedlungselemente, die vor allem in den Kellerbereichen von später neu errichteten Bauten erhalten blieben, hat die Diskussion um die Entstehung Freiburgs und um die Frühzeit der von den Zähringern begründeten städtischen Siedlung neu aufleben lassen. Die ältere Auffassung, die meinte, man halte mit dem berühmten Marktprivileg Konrads von Zähringen aus dem Jahre 1120 den urkundlichen Beweis für eine planmäßig durchgeführte Gründung der Stadt auf weitgehend unvorbereitetem Gelände in der Hand, sieht sich nun wieder mit der gegenteiligen, durch die archäologischen Befunde gestützten Ansicht konfrontiert, die die Entstehung Freiburgs als einen zeitlich gestreckten Vorgang zu deuten geneigt ist. Damit aber tritt auch das andere, von den Marbacher Annalen überlieferte, durch Eduard Heycks frühes Verdikt nie recht ernst genommene »Gründungsjahr« Freiburgs, nämlich 1091, wieder in das Blickfeld des Interesses. Es zwingt dazu, die Frage nach den Anfängen statt nach dem Anfang - von Markt und Stadt zu stellen. Diesen Versuch unternahm im »Jubiläumsjahr« 1991 die im vorliegenden Band vereinigte, vom Historischen Seminar der Universität und vom Stadtarchiv Freiburg veranstaltete Reihe von sieben Vorträgen. Es zeigte sich: Seit spätrömischer Zeit bot der gut strukturierte, durch Verkehrswege erschlossene weitere Raum um Freiburg günstige Voraussetzungen für eine wirtschaftliche Nutzung und intensive Besiedlung und damit für die Entstehung stadtähnlicher Zentren mit zentralörtlichen Funktionen wie Breisach, Sasbach, Riegel und die befestigte Großsiedlung auf dem Zähringer Burgberg. Seit den 1090er Jahren lagen die politischen Voraussetzungen vor für eine Konsolidierung der wirtschaftlichen Prosperität mit der Anlage einer jetzt archäologisch nachgewiesenen, unter dem Schutz der Burg auf dem Schloßberg stehenden Siedlung. Die Marktprivilegierung von 1120 schloß die vorausgegangene Phase organisatorisch und rechtlich ab. Auf diesem Fundament bildete sich der herrschaftliche Markt zur mittelalterlichen Stadt aus, deren sozial- und verfassungsgeschichtliche Entwicklung in den ersten anderthalb Jahrhunderten zwar im ganzen nur umrißartig, gelegentlich aber, vor allem im Hinblick auf die führenden Familien, unerwartet detailliert dargestellt werden kann.

Kapitel

Inhaltsverzeichnis
Seiten
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Titelei
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
7-8
Gerhard Fingerlin
Das archäologische Umfeld bis zur Gründung Freiburgs
9-47
Thomas Zotz
Siedlung und Herrschaft im Raum Freiburg am Ausgang des 11. Jahrhunderts
49-78
Heiko Steuer
Freiburg und das Bild der Städte um 1100 im Spiegel der Archäologie
79-123
Karl Schmid
Freiburg 1091?
Die schriftlichen Quellen zur Gründungsgeschichte: Marbacher Annalen, Fratres de Friburch im St. Galier Verbrüderungsbuch und Konradprivileg
125-148
Alfons Zettler
Das Freiburger Schloß und die Anfänge der Stadt
151-194
Matthias Untermann
Archäologische Befunde zur Frühgeschichte der Stadt Freiburg
195-230
Hans Schadek
Bürger und Kommune
Die sozial- und verfassungsgeschichtliche Entwicklung Freiburgs von der Gründung bis in die Zeit um 1250
231-267
Register
268-276

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