Berns, Christof

Christof Berns (Hrsg.), Sabine Huy (Hrsg.)

The Impact of Rivers on Ancient Economies: Panel 2.2

Das gewachsene Forschungsinteresse an den Verflechtungen von soziokulturellen und physischen Räumen hat u. a. dazu geführt, Wasserläufe als gestaltende Faktoren von Gesellschaften und ihren Wirtschaftssystemen wahrzunehmen. Flusslandschaften weisen spezifische Bedingungen auf, die das Leben von Menschen vielfach beeinflusst haben. Flüsse bieten als natürliche Ressourcen besondere Möglichkeiten für wirtschaftliche Aktivitäten. Sie können beispielsweise sowohl als Verbindungsadern als auch als Grenzlinien fungieren. Die Beiträge unseres Panels beschreiben Flüsse als dynamische Faktoren antiker Lebenswelten. Die Aufsätze dieses Bandes konzentrieren sich auf die Wechselbeziehung zwischen Flusslandschaften und den wirtschaftlichen Gewohnheiten ihrer Bewohner. Die Fallstudien decken ein breites zeitliches wie geographisches Spektrum ab und diskutieren Phänomene wie geomorphe und anthropogene Veränderungen von Flüssen, die Rolle von Flüssen als Transport- und Handelswege und ihre Auswirkungen auf Siedlungsmuster.

Alexandra W. Busch (Hrsg.), Jochen Griesbach (Hrsg.), Johannes Lipps (Hrsg.)

Urbanitas – urbane Qualitäten: Die antike Stadt als kulturelle Selbstverwirklichung

Die schier unüberschaubare Anzahl antiker Städte lässt keinen Zweifel daran, wo im klassischen Altertum das Leben pulsierte. Worin genau die große Anziehungskraft der Städte bestand, lässt sich allerdings nur anhand seltener Äußerungen in den Schriftquellen erahnen: Abgesehen von den vielfältigen Unterhaltungsangeboten, mit denen die Städte aufwarten konnten, ist dort stets von Verfeinerungen die Rede, sei es im gesellschaftlichen Miteinander oder in der Gestaltung der materiellen Welt. Aber wie lassen sich solche Facetten urbaner Kultur auch archäologisch nachweisen? Der Tagungsband wendet sich der Frage antiker urbanitas exemplarisch von verschiedenen Seiten zu: Zum einen gilt das Augenmerk all denjenigen architektonisch greifbaren Installationen, die ein kultiviertes Leben jenseits ökonomischer Kriterien der Nützlichkeit erkennen lassen. Zum anderen wird beleuchtet, mit welchen Mitteln sich die  Städte ein eigenes Selbstbewusstsein verschafft haben, das von Stolz, Prestigedrang und nachhaltigem Wir-Gefühl zeugt. Schließlich geht es aber auch ganz einfach um die Frage: Was macht die Stadt in den Augen der antiken Menschen zur Stadt? Welche urbanen Qualitäten mussten erfüllt sein, damit ein Gemeinwesen den Anspruch erheben konnte, sich auf Augenhöhe mit anderen Städten zu befinden? Die hier gesammelten Beiträge, die nicht nur die  großen Zentren, sondern auch Städte verschiedenster Größenordnungen bis an die Peripherie der Mittelmeerwelt im Zeitraum vom 7. Jahrhundert v. Chr. bis in die Spätantike in den Blick nehmen, geben unterschiedliche Antworten  darauf: Es gibt durchaus wiedererkennbare Muster und verbindliche Normvorstellungen, aber nicht minder eigenwillige Lösungen und Sonderwege, dank derer die Städte ein eigenes Image entwickeln konnten.