Zitationsvorschlag

Schalles, Hans-Joachim et al.: Urbanitas – urbane Qualitäten: Die antike Stadt als kulturelle Selbstverwirklichung, herausgegeben von Alexandra W. Busch, Jochen Griesbach und Johannes Lipps, Heidelberg: Propylaeum, 2017 (RGZM – Tagungen, Band 33). https://doi.org/10.11588/propylaeum.319.436

Identifier

ISBN 978-3-946654-82-7 (PDF)

Veröffentlicht

01.12.2017
Die Printausgabe erscheint 2017 beim Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz, ISBN 978-3-88467-289-1.

Autor/innen

Alexandra W. Busch (Hrsg.), Jochen Griesbach (Hrsg.), Johannes Lipps (Hrsg.)

Urbanitas – urbane Qualitäten

Die antike Stadt als kulturelle Selbstverwirklichung

Die schier unüberschaubare Anzahl antiker Städte lässt keinen Zweifel daran, wo im klassischen Altertum das Leben pulsierte. Worin genau die große Anziehungskraft der Städte bestand, lässt sich allerdings nur anhand seltener Äußerungen in den Schriftquellen erahnen: Abgesehen von den vielfältigen Unterhaltungsangeboten, mit denen die Städte aufwarten konnten, ist dort stets von Verfeinerungen die Rede, sei es im gesellschaftlichen Miteinander oder in der Gestaltung der materiellen Welt. Aber wie lassen sich solche Facetten urbaner Kultur auch archäologisch nachweisen? Der Tagungsband wendet sich der Frage antiker urbanitas exemplarisch von verschiedenen Seiten zu: Zum einen gilt das Augenmerk all denjenigen architektonisch greifbaren Installationen, die ein kultiviertes Leben jenseits ökonomischer Kriterien der Nützlichkeit erkennen lassen. Zum anderen wird beleuchtet, mit welchen Mitteln sich die  Städte ein eigenes Selbstbewusstsein verschafft haben, das von Stolz, Prestigedrang und nachhaltigem Wir-Gefühl zeugt. Schließlich geht es aber auch ganz einfach um die Frage: Was macht die Stadt in den Augen der antiken Menschen zur Stadt? Welche urbanen Qualitäten mussten erfüllt sein, damit ein Gemeinwesen den Anspruch erheben konnte, sich auf Augenhöhe mit anderen Städten zu befinden? Die hier gesammelten Beiträge, die nicht nur die  großen Zentren, sondern auch Städte verschiedenster Größenordnungen bis an die Peripherie der Mittelmeerwelt im Zeitraum vom 7. Jahrhundert v. Chr. bis in die Spätantike in den Blick nehmen, geben unterschiedliche Antworten  darauf: Es gibt durchaus wiedererkennbare Muster und verbindliche Normvorstellungen, aber nicht minder eigenwillige Lösungen und Sonderwege, dank derer die Städte ein eigenes Image entwickeln konnten.

Kapitel

Inhaltsverzeichnis
Seiten
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Titelei
Inhalt
V-VI
Alexandra W. Busch, Jochen Griesbach, Johannes Lipps
Vorwort
VII-VIII
Alexandra W. Busch, Jochen Griesbach, Johannes Lipps
Die Stadt als kulturelle Selbstverwirklichung
1-14
Hans-Joachim Schalles
Urbis nostrae miracula
Qualitätskriterien urbaner Räume in antiken Schriftquellen
17-38
Richard Neudecker
Faszination der Urbs
Ein Hirte im Amphitheater zu Rom (Calpurnius Siculus, Ekloge 7)
39-52
Werner Eck
Einladung zum Fest in der Stadt
53-66
Martin Langner
Urbane Qualitäten hochklassischer Zeit
Treffpunkte als städtische Angebote an die Bürger Athens
69-89
Marco Galli
La città dei Sofisti
Luoghi della Seconda Sofistica a Roma
91-110
Christof Berns
Die "Tiberiusporticus" in Aphrodisias und andere Versuche zur Maximierung urbaner Qualitäten im kaiserzeitlichen Kleinasien
111-120
Patric-Alexander Kreuz
Eine Bank im Dorf – Motive des unspektakulär Urbanen abseits städtischer Zentren
121-135
Lutgarde Vandeput
Kaiserzeitliche Wasseranlagen zur Verschönerung der Städte Pamphyliens und Pisidiens
137-154
Marianne Tabaczek
Nymphäen und Thermen in Palmyra
Urbane Lebensqualität in der Wüste
155-164
Wulf Raeck
Zeichen der Machtteilhabe
Zur Architektursprache der kleinasiatischen Städtekonkurrenz im 2. Jahrhundert n. Chr.
167-181
Alfred Schäfer
Ein neuer Stadtprospekt der Colonia Claudia Ara Agrippinensium
183-200
Antonio Peña
Das sogenannte Marmorforum in Mérida
Architektur, Chronologie und Funktion
201-215
Carlos Márquez
El foro de Torreparedones (Baena, Córdoba)
217-230
Hannelore Rose
Die Statue einer Victoria aus Metz-Sablon
Ein visuelles Symbol für urbanitas in der Provinz Gallia Belgica
231-244
Dieter Hertel
Zur Eigenart des Stadtbildes von Ilion und zum Selbstverständnis der Ilienser in griechischer und hellenistischer Zeit
247-271
Alexandra Prokova
Aspekte kollektiver Identität im antiken Neapolis – zwischen Abgrenzung und Zugehörigkeit
273-286
Katja Sporn
Kollektive Identität im Wandel der Zeit
der Fall Ägina
287-311
Dietrich Boschung
Stadtbild und Wissensordnung
313-322
Agnes Henning
"Urbanizzazione indigena"
Die Neugestaltung der Siedlungsorganisation des 4. und 3. Jahrhunderts v. Chr. im Binnenland Süditaliens
325-342
Eric Laufer
Die Entwicklung Oinoandas von der wehrhaften Kolonie zur Stadt der Agonotheten, Sportler und Philosophen
Zum Wandel urbaner Ansprüche in einer Kleinstadt im nordlykischen Bergland
343-370
Klaus Stefan Freyberger
Das antike Saccaea (Šaqqā) von hellenistischer Zeit bis in die Spätantike
Ein Ort in Südsyrien von urbaner Qualität
371-389
Nadin Burkhardt
Von Dyrrachium bis Acontisma
Der spätantike Stadtraum aus nordgriechischer Perspektive
391-431
Semra Mägele
Das Nachleben von Kaiserbildnissen in der Spätantike
Die kolossalen Statuen aus Sagalassos
433-457

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