Kataloge Vor- und Frühgeschichtlicher Altertümer

Kataloge Vor- und Frühgeschichtlicher Altertümer

Die „Kataloge Vor- und Frühgeschichtlicher Altertümer“ sind ab 1909 bis 2021 mit insgesamt 50 Bänden erschienen. Das Römisch-Germanischen Zentralmuseum hat damit grundlegende Materialübersichten zu bestimmten regional oder zeitlich begrenzten Epochen der Vor- und Frühgeschichte vorgelegt.

Die archäologische Sammlung des RGZM ist in ihrer Zusammenstellung einzigartig und zugleich ein direktes Abbild der Forschungen des Hauses. Schon bei der Gründung des RGZM im Jahre 1852 war es ein erklärtes Ziel, in Mainz eine zentrale Referenzsammlung der bedeutendsten und aussagekräftigsten archäologischen Fundobjekte zwischen dem Mittelmeerraum und Nordeuropa zu etablieren. Diese bildete die Grundlage für groß angelegte und Kultur übergreifende Studien, wie sie an anderen Orten zu diesem Zeitpunkt kaum möglich gewesen wären. Da die Originalobjekte natürlich bei den jeweiligen Besitzern verbleiben sollten, wurden in Mainz detailgetreue Kopien angefertigt. Mit Einsatz verschiedener, neuerdings auch digitaler Methoden erfolgt die Produktion von Kopien auch heute noch auf allerhöchstem Niveau. Erst seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert gelangten zunehmend auch Originalobjekte durch Schenkungen, Kauf oder Tausch in die Sammlung des RGZM. Die Sammlung umfasst heute etwa 200.000 Einzelobjekte, wobei sich Kopien und Originale die Waage halten.

In dieser Publikationsreihe wurden zahlreiche Objektgruppen, insbesondere aus dem Bestand an Originalen, veröffentlicht oder sind Bestandteile noch laufender Forschungsprojekte. In digitaler Form kann der gesamte archäologische Sammlungsbestand des RGZM bereits jetzt anhand einer Online-Version der analogen Inventarbücher eingesehen werden.

Ein Teil dieser Bände ist zwischenzeitlich vergriffen. Die noch erhältlichen Printmedien können unter verlag@rgzm.de bestellt werden.

Vorgängerreihe

Kataloge des Römisch-Germanischen Zentralmuseums (Im Aufbau)

Bibliographische Angaben

RGZM Logo

Verlag

Leibniz-Zentrum für Archäologie
Ludwig-Lindenschmit-Forum 1
D-55116 Mainz

Tel.: +49 6131 8885 0
E-mail: verlag@rgzm.de

ISSN
ISSN (online): 2751-7500
ISSN (Print): 0076-275X

Bisher erschienen

Horst Wolfgang Böhme

Die spätantiken Gürtel mit kerbschnittverzierten Metallbeschlägen: Studien zu Militärgürteln des 4.-5. Jahrhunderts

Kerbschnittverzierte Gürtelbeschläge dienten als repräsentative und symbolträchtige spätrömische Militärgürtel; sie wurden in Gallien speziell für Elitetruppen des Feldheeres entworfen, hielten sich abgewandelt bis ins 1. Drittel des 5. Jhs. und sind v.a. bei Militärstandorten sowie entlang der Reichsgrenze zu finden. Durch Truppenverlegungen und Mobilität von Heeresverbänden verbreiteten sich die »Kerbschnittgürtel« in viele Regionen des Weströmischen Reiches. Veteranen brachten sie in ihre jeweiligen Heimatorte. Kerbschnittgürtel geben dank ihrer geplanten Gestaltung und ihres gelenkten Wandels Auskunft über die Struktur und Wirksamkeit der spätantiken Armee bis zur Mitte des 5. Jhs.

 

Raimon Graells i Fabregat (Hrsg.)

La colección de objetos protohistóricos de la Península Ibérica. 2: Armas y elementos para el gobierno del caballo

Die Sammlung von Fundmaterial der Iberischen Halbinsel im RGZM besteht aus ca. 150 Objekten, die in zwei Komplexen mit besonderen Merkmalen und Problemen unterteilt sind: der Kleidungsschmuck (2018 im ersten Band dieses Katalogs veröffentlicht, Kat. 49, 1) und die Waffen, die Gegenstand dieses Bandes sind.
Dieser zweite Band präsentiert die Waffen und Pferdegeschirre, eine umfassende Analyse der Ensembles, zu denen sie gehörten, und – nicht minder wichtig – die zahlreichen Ensembles und Kriegerausrüstung, die dem RGZM im Laufe des 20. Jahrhunderts zum Erwerb angeboten wurden, aber nicht in seine Sammlung gelangten.
Wir haben einen Teil der im ersten Band angewandten Methodik wiederholt, die darin bestand, die Materialien nach Kategorien und Typen zu untersuchen und mit 3D-Nachbildungen zu bereichern, um die Klarheit der Darstellung zu verbessern und die Diskussion der untersuchten komplexen Ausarbeitungen verständlicher zu machen. Im Unterschied zur Dokumentation der Verzierungen werden hier viele der Waffen als Teil von Fundkomplexen verzeichnet, die sicher aus Bestattungen stammen. Diese Informationen wurden nicht unterschätzt, haben aber nicht den ursprünglichen Ansatz der Studie bestimmt. Wir haben uns die Mühe gemacht, jedes einzelne Stück intensiv zu untersuchen und zu vergleichen. Im Anschluss daran haben wir in einem letzten Kapitel die Kohärenz der einzelnen vorgeschlagenen Fundgruppen bewertet. Auf diese Weise sind wir dem Ziel nähergekommen, Forschung und Lehre mit der Wiederherstellung des kulturellen Erbes und der Kenntnis von Abläufen und Auswirkungen des Antiquitätenhandels zu verbinden.
Das Projekt zur Erforschung der hispanischen Sammlung des RGZM, das 2012 in Mainz auf Initiative der Institutsleitung begonnen wurde, endet nun zehn Jahre später mit der Veröffentlichung aller Metallobjekte und festigt, wenn möglich, das Interesse und die internationale Reichweite dieser Art von Projekten. Kurzum, ein fruchtbares Ende der Forschungszusammenarbeit zwischen dem RGZM und der Universität Alicante.

Band 1, siehe hier.

Raimon Graells (Hrsg.), Alberto J. Lorrio (Hrsg.), Pablo Camacho (Hrsg.)

La colección de objetos proto­históricos de la Península Ibérica: 1: Broches de cinturón, placas y fíbulas

Die Sammlung von Materialien der iberischen Halbinsel im RGZM besteht aus etwa 200 Objekten, die in zwei Gruppen mit besonderen Merkmalen und Problemen unterteilt sind: Kleidungsschmuck und Waffen.
In diesem ersten Band werden Objekte aus dem Bereich der Kleidung und/oder des persönlichen Schmucks vorgestellt, die den ersten Erwerbungen hispanischer Stücke durch das RGZM zu Beginn des 20. Jahrhunderts entsprechen.
Die Materialien sind notwendigerweise in Kategorien und Typen eingeteilt, wie in einem traditionellen Katalog, aber die Sorge um methodische Veränderungen und die Erneuerung von Erklärungsparadigmen bei der Erforschung der spanischen Frühgeschichte hat die Autoren gezwungen, bestimmte Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, die diesen Katalog zu einem Experiment machen. Ziel war es, das Fehlen von Kontexten durch eine intensive Untersuchung und Diskussion der Parallelen jedes Werks zu kompensieren, indem jedes Kapitel zu einer kurzen monografischen Studie wird. Dieser Ansatz ermöglicht es, das Herkunftsgebiet und die Chronologie jedes Exemplars der Sammlung zu charakterisieren. Es ist ein anspruchsvolles Werk, das versucht, über die Hauptfunktion des Katalogs (die Zusammenstellung von Stücken aus dem Antiquitätenmarkt) hinauszugehen und in die mühsame Arbeit der wissenschaftlichen und denkmalpflegerischen Aufarbeitung einzusteigen, indem es die Daten zur Diskussion stellt.
Das Projekt zur Erforschung der iberischen Sammlung des RGZM begann 2012 in Mainz auf Initiative der Institutsleitung als Beitrag zur umfassenden Erforschung und Verbreitung der archäologischen Sammlung des Hauses. Der Erfolg der Veröffentlichung dieses ersten Teils ist das Ergebnis der Koordinierung durch die Autoren (Forscher des RGZM und der Universität Alicante) und der Zusammenarbeit von Fachleuten aus verschiedenen spanischen Einrichtungen.

Band 2, siehe hier.

Die frühbyzantinischen Textilien des Römisch-Germanischen Zentralmuseums

Textilfunde aus Ägypten sind unsere wichtigste Quelle zur Erforschung frühbyzantinischer Kleidung und Ausstattungstextilien. Das Römisch-Germanische Zentralmuseum besitzt über 200 meist fragmentarische, aber auch zahlreiche vollständige Textilien dieser Zeit.
Als wissenschaftlicher Bestandskatalog werden sie hier mit ausführlichen einleitenden Kapiteln und einem detaillierten Katalogteil vorgelegt. Besondere Beachtung finden dabei Herstellungstechnik und Funktionsbestimmung der Stücke. Das Wissen um Aussehen und Verwendung der verschiedenen Tuniken, Manteltücher, Kopfbedeckungen sowie Decken, Polsterstoffe, Behänge und textilen Gerätschaften machen diese Objekte über die Textilkunde hinaus zu archäologisch und historisch relevanten Zeugnissen.

 

Die Kraft der Tiere: Völkerwanderungszeitliche Goldhalskragen und die Grundsätze germanischer Kunst

Winzige goldene Tierfiguren, Mischwesen, menschliche und göttliche Gestalten: Um 450 n. Chr. kursierte in Nordeuropa eine ausgefeilte Bildersprache. Die Dechiffrierung dieses Codes gestattet tiefe Einblicke in eine vielfach rätselhafte Vergangenheit.
Als exquisite Schmuckstücke von höchster Qualität bilden die drei schwedischen Goldhalskragen in technischer und ikonographischer Hinsicht die Spitzenprodukte ihrer Zeit. Obwohl sie schon im 19. Jahrhundert gefunden worden sind und seitdem Forscher wie Laien gleichermaßen fasziniert haben, ist dies die erste große wissenschaftliche Monographie mit herausragendem Abbildungsmaterial über diese »Reichskleinodien«. Das Augenmerk liegt auf Fragen zu ihrer Herstellung, ihren Trägern und ihrem Zweck. Vor allem aber wird die Bedeutung der vielen Hundert figürlichen Miniaturen erläutert und damit der Zugang zu den Vorstellungswelten der Germanen in vorchristlicher Zeit erschlossen.

Raimon Graells, Alberto J. Lorrio, Fernando Quesada

Cascos hispano-calcídicos: Símbolo de las elites guerreras celtibéricas

Der hispano-chalkidische Helm ist ein autochthon spanischer Typus des 4. bis 2. Jhs. v. Chr., hauptsächlich verbreitet im celtiberischen Gebiet. Die spanischsprachige Publikation untersucht die morphologischen und dekorativen Charakteristiken, um sich Produktion und Bedeutung dieser Waffen anzunähern: als Schutzelemente sowie gleichzeitig als Vehikel verschiedener Botschaften der Macht, des militärischen Ranges oder von Einflüssen durch Handelsaktivitäten mit dem Süden Italiens.

Mechthild Schulze-Dörrlamm (Hrsg.)

Byzantinische Goldschmiedearbeiten im Römisch-Germanischen Zentralmuseum

Das Römisch-Germanische Zentralmuseum in Mainz besitzt eine Sammlung byzantinischer Goldschmiedearbeiten, die bisher nur zu einem kleinen Teil publiziert wurde und deshalb weithin unbekannt ist. Da diese Kollektion von Schmuckstücken und Rangabzeichen neben Einzelfunden auch bemerkenswerte Ensembles und zudem einige Kopien von wertvollen, leider zerstörten Originalen enthält, wird sie nun erstmals einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Objekte sind in 49 Katalognummern erfasst. Sie stammen überwiegend aus den Kerngebieten des Byzantinischen Reiches, vereinzelt aber auch aus Regionen jenseits seiner Grenzen und überdies aus einem langen Zeitraum, der sich vom späten 5. bis zum 14./15. Jahrhundert erstreckt.
Besonders hervorzuheben sind zwei Schatzfunde, darunter sogar ein münzdatierter aus Kleinasien oder dem syro-palästinensischen Raum, mehrere Kettengehänge aus kunstvoll durchbrochenen Goldmedaillons, ein ebenfalls mit feinstem opus interrasile und zudem mit wertvollsten Edelsteinen verzierter Goldarmring aus Syrien, der einzige erhaltene Zierstreifen einer Frauenkronhaube, der reich ziselierte Taschendeckel eines Mannes von mutmaßlich königlichem Rang sowie ein Ensemble römischer Glasgefäße, die wohl in Konstantinopel im 8./9. Jahrhundert mit ziselierten Goldfolien beklebt worden sind und Antiquitäten aus dem dortigen Kaiserpalast sein könnten.
Außer einem Kurzkatalog mit knappen Angaben zu jedem Sammlungsobjekt enthält das Buch eine antiquarische Würdigung dieser Goldschmiedearbeiten und die numismatische Bearbeitung des münzdatierten Schatzfundes. Darüber hinaus findet man eine detaillierte Beschreibung aller angewandten Goldschmiedetechniken, die zwei erfahrene Goldschmiedinnen und Restauratorinnen in den Werkstätten des RGZM untersucht haben. Insgesamt ist der Katalog mit neuen Meisterfotos aller Preziosen und zahllosen Detailaufnahmen sowie mit Zeichnungen sehr viel reicher bebildert als vergleichbare Publikationen.

Thomas Zimmermann

Die bronze- und früheisenzeitlichen Troiafunde der SammlungHeinrich-Schliemann im Römisch-Germanischen Zentralmuseum

Bei den im vorliegenden Band publizierten Troiafunden handelt es sich, abgesehen von Gipskopien verschiedener Keramiken, um so genannte Dubletten, also Zwillingsstücke von Keramiken und Kleinfunden aus dem Bestand der Berliner Museen, die im Zuge der Abschlussinventarisierung in den Jahren 1895-1900 an 35 europäische Museen und Forschungsinstitute vergeben wurden, um die Kernsammlung in Berlin besser zu gliedern und übersichtlicher zu gestalten. Die Mainzer Troiasammlung besteht aus teils fragmentierter, teils in den Werkstätten des Forschungsinstituts restaurierter Keramik der Besiedlungsphasen Troia I bis VIIb2, also der Schichten der frühen Bronze- bis frühen Eisenzeit nach anatolischer Terminologie. Der Bestand an Kleinfunden umfasst Objekte aus Ton, Stein und Muschelkalk.

»Die bronze- und früheisenzeitlichen Troiafunde der Sammlung Heinrich Schliemann im Römisch-Germanischen Zentralmuseum« versteht sich als zeitgemäßer Beitrag zur Aufarbeitung des gewaltigen, bislang nur ansatzweise kritisch gewürdigten archäologischen Erbes Heinrich Schliemanns.

Mahand Vogt

Spangenhelme: Baldenheim und verwandte Typen

Die kleine Gruppe der frühmittelalterlichen Helme stößt seit Jahrzehnten auf reges Interesse in der archäologischen Forschung. Besonders die teilweise vergoldeten und reich verzierten Spangenhelme vom Typ Baldenheim wurden immer wieder diskutiert, fanden sie sich doch nördlich der Alpen zumeist in reich ausgestatteten Kriegergräbern des 5. und 6. Jahrhunderts.

Francesca Paola Porten Palange

Katalog der Punzenmotive in der arretinischen Reliefkeramik: Teil 1

Der Katalog erschließt umfassend die Punzenmotive der seit etwa 30 v.u.Z in Arezzo und Umgebung produzierten Reliefkeramik. 

Zu Band 2

Francesca Paola Porten Palange

Katalog der Punzenmotive in der arretinischen Reliefkeramik: Teil 2

Der Katalog erschließt umfassend die Punzenmotive der seit etwa 30 v.u.Z in Arezzo und Umgebung produzierten Reliefkeramik. 

Zu Band 1

Susanna Künzl

Ein Komplex von Formschüsseln für Megarische Becher: Die »Mainzer Werkstatt«

Als "Mainzer Werkstatt" wird eine Gruppe von 114 Gussformen oder -fragmenten für die Herstellung von hellenistischen Schalen mit Reliefs bezeichnet, die Ende der 1960er/Anfang der 1970er Jahre in verschiedene Sammlungen gelangten. Der mit 76 Stücken größte Teil befindet sich in der Sammlung des Römisch-Germanischen Zentralmuseums und wird hier vorgelegt. Produziert wurden die Gefäße wohl Ende des 2./Anfang des 1. Jahrhunderts v.Chr. in Westkleinasien.

Mechthild Schulze-Dörrlamm

Byzantinische Gürtelschnallen und Gürtelbeschläge im Römisch-Germanischen Zentralmuseum: Die Schnallen ohne Beschläg, mit Laschenbeschläg und mit festem Beschläg des 5. bis 7. Jahrhunderts

Das Römisch-Germanische Zentralmuseum besitzt eine der weltweit größten Sammlungen byzantinischer Gürtelschnallen, die überwiegend aus dem Zentrum des Byzantinischen Reiches stammen. Selbst als Einzelstücke ohne Fundzusammenhang vermitteln sie wichtige Erkenntnisse über Form und Dekor dieses Kleidungszubehörs, das mehrheitlich von Männern – insbesondere von Soldaten – an ihrem Leibgurt getragen worden ist. Als deren Abzeichen lassen sie noch heute auf den Rang bzw. die soziale Stellung ihres Trägers schließen und etwas von dessen geistiger Vorstellungswelt erahnen.
Teil 1 des Kataloges, der 2002 erstmals erschienen ist und in dieser Neuauflage leicht korrigiert wurde, stellt 224 typische Gürtelschnallen des 5. bis 7. Jahrhunderts in ihrer Formenvielfalt und einstigen Verbreitung vor. Zudem erleichtert die Chronologietabelle am Schluss des Bandes eine rasche Bestimmung und Datierung von Neufunden. Der Leser besitzt zugleich einen Leitfaden, um typisch byzantinische Gürtelschnallen von zeitgenössischen Varianten aus Werkstätten in den Nachbarländern des Reiches unterscheiden zu können.
Die zweite Auflage ist eine überarbeitete Version, die um 33 neu erworbene Stücke ergänzt wurde.

Zu Band 2

Mechthild Schulze-Dörrlamm

Byzantinische Gürtelschnallen und Gürtelbeschläge im Römisch-Germanischen Zentralmuseum: Die Schnallen ohne Beschläg, mit Laschenbeschläg und mit festem Beschläg des 5. bis 7. Jahrhunderts

Das Römisch-Germanische Zentralmuseum in Mainz besitzt derzeit 363 byzantinische Gürtelschnallen und -beschläge des 7. bis frühen 11. Jahrhunderts. Sie stammen überwiegend aus dem Zentrum des Byzantinischen Reiches, in dem es kaum Gräberfelder mit Grabbeigaben und deshalb nur wenige Funde gibt. Daher schließen diese Schnallen eine große Lücke in unserer Kenntnis über dieses Kleidungszubehör – obwohl es sich ausnahmslos um Einzelstücke ohne Fundzusammenhang handelt.

Auch in Teil 2 des Kataloges werden Merkmale, Zeitstellung sowie Verbreitungsgebiete der verschiedenen Schnallentypen aufgezeigt, und eine Chronologietabelle erleichtert dem Leser die Datierung von Neufunden. Die Auswertung geht u.a. auf Fragen der Handwerks-, Handels- und Trachtgeschichte ein, sucht aber auch nach den einstigen Besitzern. Dies waren überwiegend Männer, die Schnallen nicht nur zum Verschluss ihres Leibgurtes benutzten, sondern zugleich auch als Abzeichen ihres Ranges, der an Metall und Dekor ablesbar war. Erstmals fanden sich darüber hinaus Indizien dafür, dass Frauen spätestens im 9. Jahrhundert begonnen haben, Gürtelschnallen auf geschlechtsspezifische Weise zu tragen.
In einem eigenen Beitrag schildert die Restauratorin M. Fecht ihre Untersuchungsergebnisse zur Herstellungstechnik und zur – meist verloren gegangenen – Farbigkeit byzantinischer Gürtelschnallen des 8. Jahrhunderts.
Als Ergänzung zu Teil 1 wurde außerdem in diesen Band ein Katalog von 33 nachträglich erworbenen Fundstücken aufgenommen.

Zu Band 1

 

Imma Kilian-Dirlmeier

Das mittelbronzezeitliche Schachtgrab von Ägina

In ihrer strategisch günstigen Position in der Mitte des Saronischen Golfs hat die Insel Ägina über Jahrtausende eine bedeutende Rolle im Verkehrsnetz der Ägäis gespielt. Das 1982 bei Plangrabungen in der befestigten Siedlung auf Kap Kolonna freigelegte Grab ist ein signifikantes Zeugnis für diese Bedeutung in der mittleren Bronzezeit. Archäologisch sichtbar ist das im Beigabenreichtum, der Grabarchitektur und der topographischen Lage. Vergleichbare Elitebestattungen kommen auf dem griechischen Festland und auf vorgelagerten Inseln vor. Mit der Analyse der Bestattungssitten eröffnen sich neue Perspektiven auf soziale Struktur, Verkehrsnetze und Etablierung einer machtausübenden Führungsschicht.

Barbara Deppert-Lippitz

Goldschmuck der Römerzeit im Römisch Germanischen Zentralmuseum

Die Sammlung römischen Goldschmucks des RGZM wird in diesem Katalog vorgelegt. Eine allgemeine Einleitung beschreibt die Entwicklung römischen Schmucks vom 1. bis frühen 3. Jahrhundert n.Chr. Herstellungstechniken sowie die soziale Stellung der Goldschmiede werden behandelt. Im Katalog finden sich schließlich die Sammlungsobjekte aufgeteilt in die Gruppen Halsschmuck, Armschmuck, Schmuckstücke unsicherer Bestimmung und Fragmente, Ohrringe und Ohranhänger, Fingerringe sowie Moderne Schmuckstücke mit antiken Gemmen.