Zitationsvorschlag

Daim, Falko, Heher, Dominik und Rapp, Claudia (Hrsg.): Menschen, Bilder, Sprache, Dinge: Wege der Kommunikation zwischen Byzanz und dem Westen 1: Bilder und Dinge, Heidelberg: Propylaeum, 2019 (Byzanz zwischen Orient und Okzident, Band 9.1). https://doi.org/10.11588/propylaeum.474

Identifier

ISBN 978-3-947450-39-8 (PDF)

Veröffentlicht

12.03.2019
Die Druckausgabe erschien 2018 beim Verl. d. Römisch-Germanischen Zentralmuseums, Mainz, ISBN 978-3-88467-296-9.

Autor/innen

Falko Daim (Hrsg.), Dominik Heher (Hrsg.), Claudia Rapp (Hrsg.)

Menschen, Bilder, Sprache, Dinge

Wege der Kommunikation zwischen Byzanz und dem Westen 1: Bilder und Dinge

2018 zeigt das Römisch-Germanische Zentralmuseum Mainz in Zusammenarbeit mit der Schallaburg in dem prachtvollen Renaissanceschloss nahe Melk (Niederösterreich) die Ausstellung »Byzanz & der Westen. 1000 vergessene Jahre«. Beide, Byzanz und der europäische Westen, entspringen dem römischen Weltreich, doch nehmen sie schon ab dem 5. Jahrhundert unterschiedliche Entwicklungen. Während das Römische Reich im Osten Bestand hatte und sich zum Byzantinischen Reich des Mittelalters wandelte, traten im Westen gentile Herrschaften an dessen Stelle, Königreiche der Goten, Vandalen, Angelsachsen, Langobarden und Franken. Zwar blieb Byzanz zumindest 800 Jahre lang das Vorbild für die anderen europäischen Entitäten, doch kam es sehr schnell zu Missverständnissen, Meinungsverschiedenheiten und Zwistigkeiten. Die Verständigung wurde immer schwieriger – im orthodoxen Osten sprach man zumeist Griechisch, im katholischen Westen war die Verkehrssprache Latein. Auch bei der Auslegung des christlichen Glaubens war man sich zusehends uneinig. Aber immer noch bewunderte man die byzantinischen Schätze – die herrlichen Seiden, Elfenbeinreliefs, technische Wunderwerke, die vielen Reliquien, grandiose Bauwerke.

Die Wende kam 1204 mit der Eroberung und Plünderung Konstantinopels durch die Bischöfe und Ritter des Vierten Kreuzzugs. Für das bereits vorher geschwächte Byzantinische Reich bedeutete diese Katastrophe den Abstieg in die zweite politische Liga. Im Osten machten sich Kreuzfahrerstaaten breit, Venedig und Genua waren schon früher im Handel erfolgreich, jetzt hatten sie praktisch die alleinige Kontrolle.

Anlässlich dieser Schau erscheinen drei Begleitbände mit insgesamt 40 Beiträgen zu den ebenso vielfältigen wie wechselhaften Beziehungen zwischen dem lateinischen Westen und dem Byzantinischen Reich. Die Bände sind nach den Medien der Kommunikation strukturiert: Menschen, Bilder, Sprache, Dinge. Sie versammeln Beiträge namhafter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit archäologischer, kunsthistorischer, philologischer und historischer Schwerpunktsetzung. Das vielschichtige Bild an Überblicksdarstellungen und Detailstudien gewinnt zusätzlichen Wert durch teils erstmals veröffentlichte Ergebnisse aktueller Forschungsprojekte, vornehmlich des Leibniz-WissenschaftsCampus Mainz: Byzanz zwischen Orient und Okzident sowie der byzantinistischen Forschungseinrichtungen in Wien.

Rezensionen und Presse

"The two volumes under review accompanied the exhibition Byzanz und der Westen. 1000 vergessene Jahre , that was held at the Austrian castle Schallaburg in 2018. The theme of the exhibition is closely linked to various current and large research projects, in particular Byzanz zwischen Orient und Okzident of the Leibniz-WissenschaftsCampus Mainz in Germany and Moving Byzantium led by Claudia Rapp at the University of Vienna in Austria. Accordingly, many of the contributors to the volumes are somehow involved in these broader projects, supplemented with scholars working on this theme. Central to the exhibition as well as the research projects is the position of Byzantium at the crossroads between East and West."

Daniëlle​ Slootjes, in Bryn Mawr Classical Review 2019.07.11

Vasiliki A. Foskolou, in Byzantina Symmeikta 31, 2021

Kapitel

Inhaltsverzeichnis
Seiten
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Titelei
Inhaltsverzeichnis
Falko Daim
Vorwort
7-8
Šimon Ungerman
Frühmittelalterliche Schlaufenohrringe mit Drahtanhängern oder Kettchen
9-43
Ulrike Koenen
Auftritt im Westen – Zur Wirkung byzantinischer Kunstwerke
45-57
Barbara Schellewald
Transferprozesse zwischen Ost und West – Bildkonzepte und -modelle
59-71
Antje Bosselmann-Ruickbie
Contact between Byzantium and the West from the 9th to the 15th Century:
Reflections in Goldsmiths’ Works and Enamels
73-104
Susanne Rühling
Imponieren, Brillieren und Musizieren – Orgelklänge für Gott, Kaiser und den Sport
105-123
Arne Effenberger
Reliquienraub und Kunstdiebstahl – Folgen des vierten »Kreuzzugs«
125-136
Livia Bevilacqua
Venice in Byzantium:
Migrating Art along the Venetian Routes in the Mediterranean (11th-15th Centuries)
137-154
Jessica Schmidt
Westliche Einflüsse in der spätbyzantinischen Wandmalerei Kretas anhand eines Fallbeispiels
155-168
Martina Horn
Eva als weiblicher Prototyp von Kirchenstifterinnen
Parallele Bildkonzepte im Münster zu Thann und in der Soter-Kirche in Akoumia auf Kreta
169-182
Athanassios Mailis
From Byzantine Monasticism to Venetian Piety
The Double Church of Hagios Panteleimonas and Hagios Demetrios at Perivolia (Chania)
183-204
Charalampos G. Chotzakoglou
Religious Conflicts between Byzantium and the West Mirrored in the Iconography of Byzantine Lands under Latin Rule
205-210
Verwendete Siglen
213

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