Turner, Elaine
Solutré: An archeozoological analysis of the Magdalenian horizon
In dieser Monographie werden die Ergebnisse einer Analyse der Fauna des magdalénischen Horizonts von Solutré, Burgund, Frankreich, vorgestellt. Sie zeigen, dass die Magdalener in Solutré hauptsächlich Pferde jagten, aber auch relativ viele Rentiere und Bisons erbeuteten. Die Todeszeitpunkte von Pferden, Rentieren und Bisons deuten darauf hin, dass der Ort wahrscheinlich zu unterschiedlichen Jahreszeiten genutzt wurde und dass Gruppen junger Rentiere und Bisons saisonal erlegt wurden. Eines der charakteristischen Merkmale der magdalénischen Faunengruppe ist die äußerst geringe Anzahl von Schlachtspuren und die große Anzahl von Nagespuren von Fleischfressern an den Überresten von Pferden, Rentieren und Bisons.
The Origins of Bone Tool Technologies: "Retouching the Palaeolithic: Becoming Human and the Origins of Bone Tool Technology" Conference at Schloss Herrenhausen in Hannover, Germany, 21.- 23. October 2015
Dieser Band versammelt die Beiträge der Konferenz “Retouching the Palaeolithic: Becoming Human and the Origins of Bone Tool Technology”, die im Oktober 2015 im Schloss Herrenhausen in Hannover veranstaltet wurde. Mit großzügiger Unterstützung der VolkswagenStiftung (Förderangebot Symposien und Sommerschulen) brachte die Konferenz eine internationale Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eines breiten Forschungsbereichs zusammen, um die Entstehung und Entwicklung von Knochengerättechnologien in der Vorgeschichte zu erforschen, vor allem Retuscheure, Druck- und Schlaggeräte, die in verschiedenen lithischen Abschlagaktivitäten genutzt wurden. Das breite Teilnehmerspektrum lieferte eine Reihe von Blickwinkeln auf Knochengerätnutzung von Westeuropa bis zur Levante, vom Altpaläolithikum bis ins Neolithikum. Zusammen liefern diese Beiträge einen Überblick, wie die Einbindung von Knochengeräten mit anderen paläolithischen Technologien die menschliche Subsistenz und andere sozioökonomische Verhaltensweisen über Zeit und Raum beeinflusste. Schließlich behandelt dieser Band nicht nur Knochengeräte; vielmehr beabsichtigt die Aufsatzsammlung, weitergehende Ideen zu Technologie und Innovation anzuregen, da die Fähigkeit und der Wunsch, neue Geräte zu entwickeln, wahrhaftig im Kern dessen liegt, was uns zum Menschen macht.
Human behavioural adaptations to interglacial lakeshore environments
Im Laufe der menschlichen Evolution ist uns die Anpassung an verschiedenste Klimabedingungen und Lebensräume immer wieder erfolgreich gelungen. Solche Anpassungen lassen sich insbesondere in warmzeitlichen Umwelten exzellent erforschen.
In der nordeuropäischen Tiefebene kommt es während der Warmzeiten häufig zu Flutungsereignissen von Senken, die zur Bildung von durch Binnenseen geprägten Landschaften führen. Diese Lebenswelten zeichnen sich durch eine außergewöhnlich hohe ökologische Diversität aus und bieten örtlich konzentrierte und vorhersagbare Ressourcen. Zahlreiche archäologische Fundstellen vom Paläolithikum bis ins Mesolithikum mit außergewöhnlichem Datenpotential sind in diesen Binnensee-Landschaften bewahrt.
Viele dieser archäologischen Fundstätten sind als Orte bekannt, an denen Menschen Tiere jagten und schlachteten, Rohmaterial zur Geräteherstellung zusammentrugen, Steinartefakte herstellten und sich dem Sammeln pflanzlicher und aquatischer Ressourcen widmeten. Diese Fundstätten sind in Ablagerungen von Feuchtgebieten eingebettet, deren vorteilhafte Bedingungen die Überlieferung von organischen und botanischen Überresten begünstigen. Damit stellen sie ein außergewöhnliches Archiv für eine detaillierte Analyse der menschlichen Anpassungsfähigkeit in sich verändernden, dynamischen Umwelten bereit.
In diachroner Perspektive vom Mittleren Pleistozän bis hin zum Holozän, stellt die vorliegende Anthologie verschiedene Aspekte warmzeitlicher Fundstätten in Seenlandschaften zur Illustration menschlicher Überlebensstrategien unter ähnlichen Umweltbedingungen zusammen.
Dieser Band trägt zum Kernforschungsthema “Menschliche Verhaltensstrategien in warmzeitlichen Umwelten” des Archäologischen Forschungszentrums und Museums für menschliche Verhaltensevolution MONREPOS (RGZM) (Neuwied, D) bei. Ziel dieser Forschung ist eine ganzheitliche und diachrone Analyse menschlicher Überlebensstrategien in ähnlichen Umweltbedingungen, um die Entwicklung menschlichen Verhaltens zur Existenzsicherung zu dokumentieren und um einzuschätzen, ob bestimmte Verhaltensänderungen als direkte Reaktion auf unterscheidbare Umweltbedingungen zurückzuführen sind.
Cemeteries and Sedentism in the Later Stone Age of NW Africa: Excavations at Grotte des Pigeons, Taforalt, Morocco
Die Grotte des Pigeons, Taforalt (Marokko) ist eine der berühmtesten Höhlenfundstellen in Nordafrika. Wir stellen neue Funde der Jäger und Sammler des Iberomaurusien vor, die sich größeren Herausforderungen durch ein sich rapide änderndes Klima ausgesetzt sahen.
In diesem Band beschreiben wir archäologische Zeugnisse, die den Zeitraum von vor 23000 bis 12500 Jahren abdecken. Wir untersuchen die Eigenschaften der Umwelt- und Verhaltensänderungen, die in einer größeren Erweiterung des Nahrungsspektrums vor etwa 15000 Jahren gipfelten; verbunden ist dies mit technologischen Neuerungen in einigen Aspekten und Konservatismus in anderen. Die Höhle wurde auch als bedeutender Bestattungsplatz genutzt, der es uns ermöglicht, die Bestattungspraktiken zu untersuchen und zusätzliche Informationen zur Ernährungsweise und zum Lebensstil zu gewinnen.