Meyer, Werner
Burgenforschung in Graubünden: Berichte über die Forschungen auf den Burgruinen Fracstein und Schiedberg
Dieser Band enthält die Berichte über die Ausgrabungen und Bauuntersuchungen in der Grottenburg Fracstein in Seewis/ Prättigau bei Landquart und der Burgruine Schiedberg in Sagogn/ Sagens. Illustriert durch zahlreiche Fotografien und Zeichnungen.
Die Burgruine Scheidegg bei Gelterkinden: Bericht über die Forschungen 1970–74
Abseits der grossen Verkehrsströme liegt die Burgruine Scheidegg auf einem bewaldeten Höhenzug, hoch über der Gemeinde Tecknau im obersten Teil des Ergolztales. Unter der Leitung der Kantonsarchäologie Basel-Landschaft wurde die Ruine 1970–74 untersucht. Aufgrund der bestimmbaren Kleinfunde liegt die Entstehungszeit der Burg zwischen 1220 und 1230. Den Untergang fand sie um 1320 in einer (natürlichen) Brandkatastrophe. Das zeigt sich neben der mächtigen Brand- und Schuttschicht in einem Fundensemble, das alle Bereiche des Alltagslebens der Burgbewohner erfasst. Bemerkenswert ist das Auffinden von Skelettteilen von 7 Pferden, die vermutlich beim Brand elendiglich zu Grunde gingen. Architektonisch zeichnet sich die Burg durch einen grossen Wohnturm aus, der an den Ecken mit Rundpfeilern verstärkt war, und einen Burghof, in den eine mächtige Filterzisterne eingebaut war.
Das Castel Grande in Bellinzona: Bericht über die Ausgrabungen und Banuntersuchungen von 1967
Die Talsperre von Bellinzona gehört zu den grossartigsten mittelalterlichen Wehranlagen der Schweiz. Immer wieder ist um den Besitz dieses festen Platzes gestritten worden. Hier dröhnte der Schritt des römischen Legionärs, hier zogen germanische und rätische Horden vorbei, hier versuchten die jeweiligen Herren Italiens, fremde Eindringlinge aufzuhalten. Erst als um 1500 Bellinzona an die Eidgenossen überging, kehrten ruhigere Zeiten ein, worauf die Festungswerke allmählich ihren militärischen Wert verloren.
Der vorliegende Bericht kann keinen Anspruch darauf erheben, eine vollständige Geschichte von Castel Grande zu bieten. Denn die Boden- und Bauuntersuchungen beschränkten sich infolge von Baumassnahmen auf den Südtrakt der Burg. Die Bodenuntersuchungen erbrachten Bauphasen vom 4. bis zum 11. Jh., die Untersuchungen an den Mauern zeigten Elemente von der 1. Hälfte des 13. Jh. bis zum Ende des 15. Jh. Die Kleinfunde machen eine prähistorische Besiedlung des Hügels wahrscheinlich und belegen eine Benützung von augusteischer Zeit bis in die Gegenwart. Das hochmittelalterliche Fundgut verrät deutlich Einflüsse aus dem nördlichen Alpenvorland (Ofenkacheln) und aus Italien (Majolika). Seit dem 13. Jh. verstärkt sich deutlich das lombardisch-italienische Element und findet im 15. Jh. den Höhepunkt; nicht nur im Fundgut, sondern in der baulichen Ausgestaltung der Wehranlage.
Burgen aus Holz und Stein: Burgenkundliches Kolloquium in Basel 1977
Die Publikation ist der Tagungsband eines burgenkundlichen Kolloquiums, welches 1977 in Basel anlässlich des 50. Geburtstags des Schweizerischen Burgenvereins durchgeführt wurde. In der Rückschau auf ein halbes Jahrhundert SBV, der auch im Ausland einen guten wissenschaftlichen Ruf geniesst, wurde der thematische Rahmen bewusst weit gefächert. Die Beiträge aus dem In- und Ausland weisen auf die Vielfalt des mittelalterlichen Wehrbaues hinsichtlich Funktion, Form und Material hin. Die sechs Vorträge verbindet ein wichtiges thematische Leitmotiv der derzeitigen Mittelalterforschung: die Eingliederung archäologischer Befunde in historische Zusammenhänge. Die beiden Schweizer Beträge: Hugo Schneider leuchtet in seinem Aufsatz über die Letzimauern (Letzinen=Sperranlagen oder Grenzbezeichnungen) im Alpenraum in die Entstehungszeit der Eidgenossenschaft hinein, während Werner Mayer versucht, über die Zusammenhänge von Burgenbau, Herrschaftsbildung und Rodungstätigkeit (Rodungsherrschaft) einen archäologischen Beitrag zur mittelalterlichen Siedungsgeschichte zu liefern. Walter Janssen zeigt anhand der Niederungsburgen im Rheinland den Übergang vom Holzbau zur Steinarchitektur im Hochmittelalter auf und untersucht die gesellschaftliche Stellung einzelner Adelsgeschlechter aufgrund archäologischer Unterschiede im Burgenbau. Ähnlich wie Jacques Renaud über die niederländischen Backsteinburgen des 13./14. Jh., in denen sich die Geschichte des niederländischen Feudalismus spiegelt. Aus der geographischen Lage und Bauweise der Holzburgen der Slawen in Nordwestdeutschland geht Karl Struve der sozialen Struktur der slawischen Stämme nach. Die geometrischen Ringwallfestungen (Ringburgen) der Wikingerburgen in Dänemark geben im Beitrag von Olaf Olsen Einblick in die militärische und politische Organisation des dänischen Königtums zur Zeit der Wikinger.
Die Grafen von Kyburg: Kyburger-Tagung 1980 in Winterthur
Anlässlich des 800-Jahr-Jubiläums der Ersterwähnung von Winterthur von 1180 veranstaltete der Historische Verein Winterthur eine durch eine kleine Ausstellung ergänzte Tagung zu den Grafen von Kyburg, den Gründern Winterthurs. Ziel war es, die lokale mit der überregionalen Geschichte zu verknüpfen und die Grafendynastie auf dem aktuellen Stand des historischen Wissens in einem grösseren Zusammenhang zu würdigen. Entsprechend breit ist die Publikation konzipiert.
Ein erster Teil widmet sich der Familien- und der Herrschaftsgeschichte, fragt nach den Dillinger Wurzeln in Schwaben und in der Schweiz (Heinz Bühler und Adolf Layer) und erforscht kritisch die Machtausübung des Grafengeschlechts (Roger Sablonier). Ein zweiter Abschnitt untersucht die kirchlichen Stiftungen (Alfred Häberle), den Burgenbau (Werner Meyer) und die Stadtgründungen (Karl Keller) der Grafen. Ein dritter und abschliessender Bereich ist dem «Stadtrecht» von Winterthur von 1180 (Ferdinand Elsener), den Münzen (Dietrich Schwarz) und der Heraldik (Hans Kläui) gewidmet. Ein Grabungsbericht zur Mörsburg (Jakob Obrecht), einer der gräflichen Residenzen in der Nähe von Winterthur, rundet den Sammelband ab.
Die bösen Türnli: Archäologische Beiträge zur Burgenforschung in der Urschweiz
Dieser Band enthält Berichte über die Ausgrabungen und Bauuntersuchungen mehrerer Burgen in der «Urschweiz». Es werden sechs Orte vorgestellt: Burgruine Attinghausen, Burgruine Seedorf, Zwing Uri, Gesslerburg, Schwanau und Landenberg ob Sarnen. Im Abschlusskapitel spricht Werner Meyer über den Burgenbau und Burgenbruch im Gebiet der «Urschweiz». Illustriert ist der Band durch zahlreiche Fotografien und Zeichnungen.
Die Frohburg: Ausgrabungen 1973-1977
Die von 1973 bis 1977 dauernden Ausgrabungen bildeten den dritten Anlauf zur archäologischen Erforschung der Frohburg. Werner Meyer legt in diesem Band den Verlauf und die Ergebnisse dieser Grabungen dar. Nach dem Aufzeigen der Forschungsgeschichte werden die Grabungsbefunde und die Kleinfunde vorgestellt. Die schriftlichen Quellen liefern weitere wichtige Erkenntnisse. Im letzten Kapitel werden die Ergebnisse der Untersuchungen vorgestellt. Es geht dabei um Themen wie die Bau-, Siedlungs-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte aber auch um die Burgentypologie.
Die Burgruine Alt-Wartburg im Kanton Aargau: Bericht über die Forschungen 1966/67
1966/67 wurde die Ruine von Alt-Wartburg über Olten vom Schutt befreit und archäologisch untersucht. Für die Forschung interessant ist der terminus ante quem der Zerstörung, die chronikalisch mehrfach für das Jahr 1415 erwähnt wird. Funde und Befunde zeigen einen Siedlungsbeginn im 11. Jahrhundert an, die erhaltenen Mauern stammen aus dem 12. Jahrhundert, dem in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts ein Ausbau folgte; weitere bauliche Veränderungen fanden im 14. Jahrhundert statt, bis 1415 die Burg im Rahmen der Eroberungen des Aargaus durch die Berner erobert, geplündert und durch Brand zerstört wurde. Das Fundspektrum zeigt nicht den gesamten Bereich des Hausrates einer mittelalterlichen Burg, da bei der Plünderung 1415 vieles verschwand, was sich leicht wegtragen liess. Um so eindrücklicher war die Fundserie der Ofenkacheln, die sich von unglasierten Becherkacheln über Napfkacheln bis zu den Medaillonkacheln mit Zubehör wie Gesims- und Kranzkacheln erstreckt. Aber auch hier zeigte sich das Wüten der Eroberer: praktisch kein Medaillon ist vollständig erhalten, die meisten sind zerschlagen worden. Der ausführlichen Darstellung des archäologischen Befundes schliesst sich ein Kapitel zur Besitz- und Herrschaftsgeschichte an.
Die Burg Zug: Archäologie – Baugeschichte – Restaurierung
Die Burg Zug hat in ihrer mehr als achthundertjährigen Geschichte ein wechselvolles Schicksal erlebt. Ein grosser Teil des heute noch erhaltenen Gebäudekomplexes wurde ab dem 12. Jh. als Herrschaftssitz erbaut, entwickelte sich seit dem Spätmittelalter zum Wohnhaus und erfuhr im 20. Jh. den Umbau in ein historisches Museum.
Zwischen 1967 und 1982 fanden auf dem Burgareal archäologische Ausgrabungen und im Burggebäude umfassende Bauuntersuchungen statt. Die Auswertung ergibt ein unerwartet detailreiches Bild der Geschichte dieses ausserordentlichen und über die Grenzen des Kantons Zug hinaus bedeutenden Gebäudes. Schwerpunkte der Veröffentlichung bilden die Vorstellung der Ergebnisse aus Ausgrabungen und Bauuntersuchungen sowie die Präsentation der archäologischen Funde. Im Weiteren werden aber auch die Restaurierung des Gebäudes und das Ausstellungskonzept des «Museums in der Burg» erläutert.