Bockius , Ronald
Die spätrömischen Schiffswracks aus Mainz: Schiffsarchäologisch-technikgeschichtliche Untersuchung spätantiker Schiffsfunde vom nördlichen Oberrhein
Als einzige Vertreter ihrer Art werfen die Schiffsfunde aus Mainz neues Licht auf die spätrömische Militärgeschichte. Ihr Erhaltungszustand gewährt Einblick in teils komplexe bootsbauliche Verfahrenstechniken und Maßnahmen, aus denen Verflechtungen mit dem romano-keltischen Seeschiff Nordwesteuropas hervorgehen; zugleich ist auch mediterranes Know-how erkennbar. Spuren des antiken Vermessungs- und Konstruktionswesens künden von besonderen planerischen und arbeitsorganisatorischen Leistungen. Überdies bietet sich nirgendwo sonst so umfassend Gelegenheit zur strukturellen Untersuchung römerzeitlicher Riemenantriebssysteme und wie sie mit dem Menschen zusammenwirken.
Als schiffsarchäologisch-technikgeschichtliche Auswertung angelegt und komparativ weit ausgreifend, erschließt das Buch eine sowohl chronologisch als auch schiffstypologisch differenzierende Neuordnung des Fundstoffs. Eine akribische Dokumentation in Wort und Bild bildet die Grundlage für Planrekonstruktionen, die Form, Größe, Ausstattung und die Verwendbarkeit der Fahrzeuge nachzeichnen.
Kelten und Germanen im 2.-1. Jahrhundert vor Christus: Archäologische Bausteine zu einer historischen Frage
Mit der Studie wird das Ziel verfolgt, die Wesenszüge der Grabrepräsentation der ritterlichen und senatorischen Bevölkerungsgruppe im Untersuchungsgebiet und -zeitraum anhand archäologisch-epigraphischer Zeugnisse aufzuzeigen. Dabei wird der Frage nachgegangen, ob es verbindliche Formen der Grabrepräsentation innerhalb dieser zwei Gesellschaftsgruppen gab, und welcher Art sie waren. Ebenso werden die erfassten Repräsentationsformen bezüglich der zusammenhängenden Intention und / oder Aussageabsicht analysiert und interpretiert. Materielle Basis der Studie bildet ein umfangreicher Katalog neu bearbeiteter oder bis jetzt nicht publizierter, sepulkraler Denkmäler beider Personengruppen.
Mare Thracium: Archaeology and History of Coastal Landscapes and Islands of the Thracian Sea during Antiquity and the Byzantine Era. International Workshop within the Framework of the DFG Project »The Thracian harbour city Ainos in Roman and Byzantine times – the development of a traffic hub in a changing environment«
Trotz seiner Randlage war das Mare Thracium ein integraler Bestandteil der Mittelmeerwelt. Der Reichtum seiner Ressourcen und die Flüsse, die es mit dem thrakischen Hinterland verbinden, waren von großer Bedeutung. Zahlreiche Hafenstädte förderten von der archaischen bis über die byzantinische Zeit hinaus die Entwicklung der Region.
Die Beiträge dieses Bandes sind aus einem Workshop hervorgegangen, der 2016 in Mainz im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms 1630 »Häfen von der Römischen Kaiserzeit bis zum Mittelalter« stattfand. Sie befassen sich mit den natürlichen Bedingungen für die Seefahrt, den historischen Entwicklungen, den physischen Überresten von Küstensiedlungen und ihren Häfen sowie den Unterwasserfunden.
Schiffe und ihr Kontext: Darstellungen, Modelle, Bestandteile – von der Bronzezeit bis zum Ende des Byzantinischen Reiches
Die Schifffahrt war in Antike und Mittelalter von herausragender Bedeutung für Wirtschaft und Herrschaftsausübung. Sie ermöglichte darüber hinaus Kontakte zwischen weit entfernten Räumen. Schiffe als maßgebliche Objekte wurden zum einen dekoriert und ausgeschmückt, zum anderen waren sie auch häufig Gegenstand von Abbildungen. Dabei reicht die Spannweite vom skizzenhaften Graffito bis zur dreidimensionalen Wiedergabe. Die Kontexte der Darstellungen umfassen so unterschiedliche Bereiche wie die öffentliche und private Repräsentation sowie die Religion.
Der Band versammelt 18 Beiträge, die im Rahmen eines internationalen Workshops im Jahre 2013 in Mainz präsentiert wurden. Für den Zeitraum von der Bronzezeit bis zum Ende des Byzantinischen Reiches werden verschiedene Materialgruppen untersucht sowie schiffbauliche und nautische Entwicklungen dargestellt. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf den Darstellungen von Schiffen, die in ihrer Vielschichtigkeit bislang kaum erforscht sind.
Zwischen Machtzentren und Produktionsorten: Wirtschaftsaspekte von der römischen Epoche bis in das Hochmittelalter am Rhein und in seinen Nachbarregionen
Am 12. November 2018 wurde in Ingelheim am Rhein ein Kooperationsabkommen zwischen der dort ansässigen Forschungsstelle Kaiserpfalz und dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum, Leibniz-Forschungsinstitut für Archäologie, unterzeichnet. Damit wurden jene engen Verbindungen schriftlich verstetigt, die schon seit der Mitte des 19. Jahrhunderts zwischen den Mainzer Wissenschaftlern und den Erforschern der Ingelheimer Kaiserpfalz bestanden hatten. Im Fokus der zukünftigen Kooperation stehen besonders europäische Wirtschaftsaspekte und Themen der überregionalen Materialforschung. Erste Früchte dieser Zusammenarbeit konnten bei interdisziplinär angelegten Tagungen am 12. und 13. November 2018 in Ingelheim sowie am 28. und 29. November 2019 in Mayen vorgestellt werden. Diese Veranstaltungen dienten zugleich dem intensiven Austausch mit Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland. Die Resultate beider Tagungen sind in diesem Tagungsband zusammengeführt. In 25 Fachbeiträgen werden die Grundlagen des Handels im Rheinland und seinen Nachbarregionen sowie die Vorgänge des Warenaustausches zwischen Machtzentren, ländlichen Regionen und Produktionsstätten im Zeitraum von der römischen Epoche bis in das Hochmittelalter aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet. Sowohl für die großräumigen Entwicklungstendenzen und die Beziehungen zwischen unterschiedlichen Wirtschaftsregionen als auch für die Produktionsstätten und die Vermarktungsrouten bieten die Beiträge richtungsweisende Ausführungen, grundlegende Darstellungen und außergewöhnliche Beschreibungen. Sie bilden die Basis für zukünftige Forschungen in an das Rheinland anschließenden Teilen Europas, die im Rahmen der Kooperation geplant sind und in weiteren Tagungen ihren Niederschlag finden sollen.