How to Cite

Battistella, Florian: Pelagius I. und der Primat Roms: Ein Beitrag zum Drei-Kapitel-Streit und zur Papstgeschichte des 6. Jahrhunderts, Heidelberg: Propylaeum, 2020 (Mainzer Althistorische Studien (MAS), Volume 7). https://doi.org/10.11588/propylaeum.677

Identifiers

ISBN 978-3-948465-56-8 (PDF)

Published

05/20/2020
The print publication was published in 2017 by Verlag Dr. Kovač, Hamburg, ISBN 978-3-8300-9740-2.

Authors

Florian Battistella

Pelagius I. und der Primat Roms

Ein Beitrag zum Drei-Kapitel-Streit und zur Papstgeschichte des 6. Jahrhunderts

Der (ost-)römische Kaiser Justinian I. (527–565) ist für seine Wiedereroberung Italiens und seine Rechtskodifikationen bekannt. Wie viele seiner Vorgänger war auch er um die religiöse Einheit der Christenheit bemüht. In diesem Zusammenhang verurteilte er die sogenannten Drei Kapitel, was allerdings zu langanhaltenden theologischen Auseinandersetzungen führte.

Die kaiserliche Maßnahme wurde vom Zweiten Konzil von Konstantinopel (553) bestätigt und vom römischen Bischof Vigilius (537–555) übernommen. Vigilius hätte die kaiserliche Position im Westen vertreten, doch er verstarb auf der Rückreise von Konstantinopel. Somit war die Kontroverse im Westen nicht beendet. Viele Christen lehnten die Verurteilung der sogenannten Drei Kapitel weiterhin ab. Pelagius I. (556–561), Vigilius‘ Nachfolger als Bischof von Rom, war ursprünglich ein Gegner der Verurteilung, vertrat aber nun den justinianischen Standpunkt.

Die Studie sucht nach Gründen für Pelagius‘ überraschend wirkende Nachfolge und fragt danach, wie er seine Position legitimieren und sichern konnte angesichts der theologischen Differenzen, die gerade auf der italienischen Halbinsel besonders ausgeprägt scheinen.

Durch eine eingehende Analyse zahlreicher Briefe Pelagius’ I. zeigt Florian Battistella die Vielschichtigkeit der Kontroverse auf. Er macht deutlich, dass der Drei-Kapitel-Streit mehr ist als eine bloße theologische Auseinandersetzung zwischen griechischem Osten und lateinischem Westen. Pelagius I. und der Primat Roms ist somit ein Aufruf, die theologischen Entwicklungen des sechsten nachchristlichen Jahrhunderts aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

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