Pferdehirt, Barbara

Szilvia Bíró

Die zivilen Vici in Pannonien

Die zivilen Vici zeigen in Bauformen und Siedlungsstrukturen in den Westprovinzen andere Charakteristika als die in den Ostprovinzen. Als Bindeglied musste Pannonien eine besondere Bedeutung zukommen. Hier findet man eher dörfliche Siedlungen mit starken vorrömischen Wurzeln neben den »traditionellen« kleinstädtischen Siedlungen.
Aufgrund der Ergebnisse der zahlreichen Ausgrabungen jüngerer Zeit beleuchtet diese Studie die Rolle der Zivilvici im wirtschaftlichen Leben der Provinz, die Charakteristika von Bauwesen und Siedlungsstruktur bzw. ihre gesellschaftliche Zusammensetzung. Hinsichtlich des Romanisierungsprozesses wurden auch das Weiterleben verschiedener vorrömischer Elemente in den Vici und die Veränderung vorrömischer Siedlungs­strukturen untersucht.

Barbara Pferdehirt

Die Rolle des Militärs für den sozialen Aufstieg in der römischen Kaiserzeit

Um im römischen Reich wichtige Ämter in Politik, Verwaltung und Militär übernehmen zu können war das römische Bürgerrecht unabdingbar. Peregrine Männer, die sich für den Militärdienst verpflichteten, erhielten nach Ablauf ihrer Dienstzeit und ehrenhafter Entlassung das römische Bürgerrecht für sich und ihre Kinder sowie das Recht mit einer Nichtrömerin eine rechtmäßige Ehe zu führen. Im vorliegenden Buch wird auf der Grundlage von sog. Militärdiplomen untersucht, wie sich diese Privilegien bei den verschiedenen Truppengattungen im Laufe der Zeit veränderten und welche Auswirkungen sich dabei für die Nachkommen der Soldaten ergaben.

Markus Scholz, Manuela Struck (Übers.), Yves Gautier (Übers.)

Grabbauten in den nördlichen Grenzprovinzen des Römischen Reiches zwischen Britannien und dem Schwarzen Meer, 1.-3. Jahrhundert n. Chr.

Grabbauten dienten nicht nur dem Gedächtnis an eine Person, sondern auch der Familienrepräsentation. Die Übernahme bzw. Transformation römischer Statussymbole durch Einheimische in den Provinzen ist daher ein Gradmesser der Romanisierung. Die Adaption mediterraner Formen kann ein Bruch mit indigenen Traditionen bedeuten oder – im Gegenteil – in bestimmter Auswahl ein Instrument sein, um traditionelle Werte und Muster in einem zeitgemäßen Präsentationsrahmen zu kommunizieren.
Die Studie zeigt auf, woher die Vorbilder stammten, welche gesellschaftlichen Gruppen sie vermittelten und welche sie aufgriffen und sogar weiterentwickelten. Denkmal­topo­graphie und Architekturtypen werden dabei ebenso berücksichtigt wie die durch sie zur Wirkung gebrachten Medien Grabinschrift bzw. Skulptur. Hierbei zeigen sich aufschlussreiche Unterschiede zwischen den Rhein- und Donauprovinzen.