Balzer, Ines

Jörg Bofinger (Hrsg.), Stephan M. Heidenreich (Hrsg.)

Befund – Rekonstruktion – Touristische Nutzung: Keltische Denkmale als Standortfaktoren

Der Heidengraben auf der Schwäbischen Alb birgt die Reste einer befestigten spätkeltischen Großsiedlung des 2. und 1. Jahrhunderts v. Chr. Archäologische Funde und obertägig sichtbare Wallreste verdeutlichen die überregionale Bedeutung und die räumlichen Ausmaße des keltischen Oppidums, das zu den größten Mitteleuropas gehört.
Anlässlich neuer Planungen zur touristischen Aufwertung des Großdenkmals „Heidengraben“ wurde im Herbst 2013 ein international besetztes Kolloquium in Grabenstetten abgehalten. Die Ergebnisse dieser Tagung  werden im vorliegenden Band präsentiert. Die Beiträge befassen sich mit zentralen Fragen der Rekonstruktion archäologischer Befunde. Das Themenspektrum beschränkt sich dabei jedoch nicht auf fachlich-archäologische Problemstellungen, sondern behandelt auch Kernaspekte einer touristischen Konzeption. In diesem Zusammenhang stellen zahlreiche Experten verschiedener wissenschaftlicher Einrichtungen und Museen „best practice“-Projekte in Deutschland und Österreich vor.

Die latènezeitliche Brücke mit Siedlung bei Kirchhain-Niederwald, Landkreis Marburg-Biedenkopf: Interdisziplinäre Forschungen zur eisenzeitlichen Siedlungslandschaft des Amöneburger Beckens

Zwischen 2008 und 2012 legte die hessenARCHÄOLOGIE im nördlichen Amöneburger Becken bei Niederwald einen spektakulären Fundplatz der jüngeren Eisenzeit frei – die Reste einer 21 m langen hölzernen Jochpfahlbrücke, die etwa von etwa der Mitte des 3. bis um die Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. als Flussübergang gedient hatte. Als Glücksfall erwies sich, dass ab 2011 400 m westlich der Brückenrelikte die Hinterlassenschaften einer gleichzeitigen Siedlung zutage kamen, deren früheste Spuren in die Hallstattzeit zurückreichen. Das Resultat der eingehenden, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten interdisziplinären Forschungen stellt eine zweibändige Studie dar, die sich nicht allein mit der sorgfältigen Behandlung der lokalen eisenzeitlichen Hinterlassenschaften zufrieden gibt, sondern ein landschafts- und besiedlungsgeschichtliches Bild vom Amöneburger Becken während des 1. Jahrtausends v. Chr. entwirft.

Band 2, s. hier.