Archäologische Informationen aus Baden-Württemberg
Die Schriftenreihe „Archäologische Informationen aus Baden-Württemberg“ wird vom Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg im Eigenverlag herausgegeben und besteht seit 1987. In der Reihe erscheinen in unregelmäßigem Abstand Hefte in einem kompakten Format und mit einem Umfang von zumeist 100–200 Seiten. Sie widmen sich regionalen Themen der archäologischen Denkmalpflege und sind vorwiegend populärwissenschaftlich ausgerichtet. Hinzu treten Begleitbände zu Ausstellungen sowie stärker fachlich orientierte Veröffentlichungen wie Berichte zu wissenschaftlichen Tagungen. Das thematische Spektrum umfasst die gesamte Bandbreite der Archäologie von der Altsteinzeit bis zur Frühen Neuzeit und schließt auch die naturwissenschaftlichen Nachbardisziplinen mit ein.
Die „Archäologische Informationen aus Baden-Württemberg“ auf der Internetseite des Landesamts für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart: https://www.denkmalpflege-bw.de/publikationen/reihen/archaeologische-informationen-aus-baden-wuerttemberg/.
Herausgeber
Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Berliner Straße 12
73728 Esslingen am Neckar
E-Mail: abteilung8(at)rps.bwl.de Internet: Landesamt für Denkmalpflege
Bisher erschienen
Verknüpft und zugenäht! Bound and Stitched Up ! Gräser, Bast, Rinde – Alleskönner der Steinzeit / Grass, Bast, Bark – Stone Age All-Rounders
Wahre Alleskönner waren die Textilien aus den prähistorischen Pfahlbausiedlungen am Bodensee und in Oberschwaben. Komplexe Herstellungstechniken und vielfältige Rohstoffe lassen eine erstaunliche Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten erkennen. Das Forschungsprojekt „THEFBO“ (2018–2021) untersucht die kulturhistorische Bedeutung der Textilien für frühe landwirtschaftliche Gemeinschaften. Das vorliegende Begleitheft zu einer Wanderausstellung zeigt in zahlreichen Beiträgen der Projektpartner* innen und Interviews mit den Beteiligten die Vielfalt dieses Themas.
Hemmingen in der Vor- und Frühgeschichte
Der heute rund 7300 Einwohner zählende Ort Hemmingen liegt 15 km nordwestlich der Landeshauptstadt Stuttgart, zwischen dem mittleren Neckartal und dem Vorschwarzwald in der durch sanfte Anhöhen und flache Talmulden geprägten Landschaft des „Strohgäus“. Die ausgesprochen fruchtbaren Lössböden der Region werden bereits seit dem Beginn der Jungsteinzeit vor etwa 7500 Jahren und durch alle folgenden Epochen hindurch landwirtschaftlich genutzt. Zahlreiche Funde von Siedlungen der ersten Ackerbauern ebenso wie Spuren der Kelten, Römer und Alamannen bezeugen die Jahrtausende alte Besiedlungsgeschichte in und um Hemmingen. Das vorliegende Heft geht auf eine Vortragsreihe des Ortsgeschichtlichen Vereins Hemmingen zurück. Neben einem kurzen Abriss der lokalen Forschungsgeschichte bietet es einen zusammenfassenden Überblick über die wichtigsten Epochen der Vor- und Frühgeschichte und die Bodendenkmäler und Funde, mit denen sie in Hemmingen vertreten sind.
Vicus Aurelianus: Das römische Öhringen
Öhringen um 200 n.Chr.: Mehrere hundert Soldaten in zwei Kastellen überwachen den nahen Limes. Um die Militärlager leben ihre Familien, Händler und Handwerker. Die Siedlung – mit dem Namen vicus Aurelianus – ist ein wichtiger Posten des Römischen Reiches an der Grenze zu den Germanen. Schon im 18. Jh. erkannte die Altertumsforschung die Bedeutung des Platzes. Christian Ernst Hanßelmann, einer der Pioniere der Provinzialrömischen Archäologie, leitete hier erste Ausgrabungen. Er deckte Mauerzüge auf und barg Münzen, Keramik, Inschriften und weitere Funde. Die Römer sind bis heute in Öhringen präsent. Das UNESCO-Welterbe Limes, das Weygang-Museum, die Limes Blicke und die Landesgartenschau 2016: Auf vielfältige Weise werden wir an den vicus Aurelianus erinnert.
Kelten, Dinkel, Eisenerz: Sieben Jahrtausende Siedlung und Wirtschaft im Enztal
Das Enztal verbindet die alten Länder Baden, Württemberg und Kurpfalz und gleichzeitig die Landschaften Schwarzwald, Kraichgau, Stromberg, Gäu und mittleres Neckarland. Seit der Linearbandkeramik besiedelt, lässt sich hier die Erschließung des Landes modellhaft nachvollziehen. Aufgrund der politischen Zerrissenheit fehlen aber historische Über sichten. Der vorliegende Band schließt diese Lücke und betrachtet die Besiedlungs-, Wirtschafts- und Umweltgeschichte des Enztals während der vergangenen sieben Jahr tausende aus interdisziplinärer Warte.
Befund – Rekonstruktion – Touristische Nutzung: Keltische Denkmale als Standortfaktoren
Der Heidengraben auf der Schwäbischen Alb birgt die Reste einer befestigten spätkeltischen Großsiedlung des 2. und 1. Jahrhunderts v. Chr. Archäologische Funde und obertägig sichtbare Wallreste verdeutlichen die überregionale Bedeutung und die räumlichen Ausmaße des keltischen Oppidums, das zu den größten Mitteleuropas gehört.
Anlässlich neuer Planungen zur touristischen Aufwertung des Großdenkmals „Heidengraben“ wurde im Herbst 2013 ein international besetztes Kolloquium in Grabenstetten abgehalten. Die Ergebnisse dieser Tagung werden im vorliegenden Band präsentiert. Die Beiträge befassen sich mit zentralen Fragen der Rekonstruktion archäologischer Befunde. Das Themenspektrum beschränkt sich dabei jedoch nicht auf fachlich-archäologische Problemstellungen, sondern behandelt auch Kernaspekte einer touristischen Konzeption. In diesem Zusammenhang stellen zahlreiche Experten verschiedener wissenschaftlicher Einrichtungen und Museen „best practice“-Projekte in Deutschland und Österreich vor.