Steppan, Karlheinz

Eva Cichy

Der Siedlungsplatz Hamm-Westhafen: Teil I: Text

Im Bereich des Westhafens von Hamm wurden auf einer Fläche von 4,2 ha Spuren aus der vorrömischen Eisenzeit, der römischen Kaiserzeit und dem Frühmittelalter freigelegt. Ihre herausragende Bedeutung erlangt die Grabung aber durch die hochmittelalterlichen Siedlungsbefunde. Nicht allein das Hauptgebäude des Hofes erreicht mit über 35 m Länge Ausmaße, die es aus der Masse zeitgleicher Häuser hervorhebt, sondern auch die Nebengebäude, Keller und Brunnen weisen Dimensionen auf, die über normale bäuerliche Bedürfnisse weit hinausgehen. Das Fundmaterial bestätigt dies eindrucksvoll. Der Hof muss eine zentrale Bedeutung in seiner Region gehabt haben. Durch überregionale Vergleiche konnte wahrscheinlich gemacht werden, dass die Anlage als Ober- oder Meierhof genutzt wurde. Gleichwohl gibt es keine Anzeichen, dass sich hier ein Übergang zu einem adeligen Anwesen vollzieht.
Die Arbeit wurde 2005 an der Ruhr-Universität Bochum als Dissertation angenommen.

Band 2, siehe hier.

Die latènezeitliche Brücke mit Siedlung bei Kirchhain-Niederwald, Landkreis Marburg-Biedenkopf: Interdisziplinäre Forschungen zur eisenzeitlichen Siedlungslandschaft des Amöneburger Beckens

Zwischen 2008 und 2012 legte die hessenARCHÄOLOGIE im nördlichen Amöneburger Becken bei Niederwald einen spektakulären Fundplatz der jüngeren Eisenzeit frei – die Reste einer 21 m langen hölzernen Jochpfahlbrücke, die etwa von etwa der Mitte des 3. bis um die Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. als Flussübergang gedient hatte. Als Glücksfall erwies sich, dass ab 2011 400 m westlich der Brückenrelikte die Hinterlassenschaften einer gleichzeitigen Siedlung zutage kamen, deren früheste Spuren in die Hallstattzeit zurückreichen. Das Resultat der eingehenden, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten interdisziplinären Forschungen stellt eine zweibändige Studie dar, die sich nicht allein mit der sorgfältigen Behandlung der lokalen eisenzeitlichen Hinterlassenschaften zufrieden gibt, sondern ein landschafts- und besiedlungsgeschichtliches Bild vom Amöneburger Becken während des 1. Jahrtausends v. Chr. entwirft.

Band 2, s. hier.