Ebinger-Rist, Nicole

Michael Koch (Hrsg.)

Archäologie in der Großregion: Beiträge des internationalen Symposiums zur Archäologie in der Großregion in der Europäischen Akademie Otzenhausen vom 12. - 15. April 2018

Dieser Band bezieht sich auf die Tagung im Jahr 2018. Dort stand aus aktuellen Gründen das Thema „Migration“ im Zentrum. Denn Archäologie hat durchaus auch eine politische Dimension, wie schon das geflügelte Wort „Zukunft braucht Herkunft“ nahelegt. Die Phänomene von Migration, Flucht und Vertreibung sowie die Weitergabe von Handwerkstechniken und Kulturerscheinungen durch Wanderungsbewegungen sind so alt wie die Menschheit selbst. Insbesondere für die Großregion mit den Ländern Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Luxemburg, Lothringen, dem Elsass und der Wallonie ist dies ein bedeutendes Thema.

Claus-Joachim Kind (Hrsg.)

Löwenmensch und mehr: Die Ausgrabungen 2008–2013 in den altsteinzeitlichen Schichten der Stadel-Höhle im Hohlenstein (Lonetal), Gemeinde Asselfingen, Alb-Donau-Kreis

Der Hohlenstein im Lonetal (Gem. Asselfingen, Alb-Donau-Kreis) zählt zu den bedeutendsten altsteinzeitlichen Fundstellen Süddeutschlands. Bekannt wurde er vor allem durch den 1935 gefundenen „Löwenmenschen“ – eine einzigartige, aus Mammutelfenbein geschnitzte Darstellung eines Mischwesens aus der Zeit des frühen Jungpaläolithikums vor etwa 35.000 bis 40.000 Jahren. Der Hohlenstein gehört zu einer Gruppe von Höhlen auf der Schwäbischen Alb, aus denen die ältesten bekannten Belege figürlicher Kunst der gesamten Menschheitsgeschichte stammen und die aus diesem Grund seit 2017 UNESCO-Weltkulturerbe sind.

Da der aktuelle Erhaltungszustand der Schichten in der Höhle weitgehend unbekannt war, wurden zwischen 2008 und 2013 vom Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart neue Ausgrabungen durchgeführt. Es stellte sich heraus, dass sowohl im Höhleninneren als auch auf dem Vorplatz noch intakte fundführende Schichten vorhanden sind. Überraschend kamen dabei auch weitere Fragmente der Figur des Löwenmenschen zutage.