Ägyptologische Studien Leipzig
In der Reihe ÄSL erscheinen seit 2019 Monografien, die sich mit dem pharaonischen Ägypten beschäftigen und alle Teildisziplinen der Ägyptologie wie Archäologie, Religion, Kunst, Sprache und Literatur abdecken. Aufgenommen werden sowohl Erst- als auch Zweitpublikationen.
Die Reihe soll insbesondere als Publikationsplattform für überdurchschnittliche Abschlussarbeiten aus dem Bereich der Ägyptologie dienen und den Autorinnen und Autoren die Möglichkeit eröffnen, ihre Arbeiten im Open Access und als Print-on-Demand-Ausgabe zu veröffentlichen.
Herausgeber
Dr. Katharina Stegbauer
Lehrkraft für besondere Aufgaben
Ägyptologisches Institut der Universität Leipzig
E-Mail: stegba@uni-leipzig.de
Bisher erschienen
Outlooks on the International Koiné Style: Hybrid Visual Idiom from New Kingdom Elite Iconography
Die Spätbronzezeit des Nahen Ostens ist bekannt für eine verstärkte politische und wirtschaftliche Interkonnektivität, da die Könige reicher Staaten wie Ägypten und Hatti bei der Jagd nach wertvollen Rohstoffen und Technologien miteinander konkurrierten. Ein Ergebnis dieser Interaktion soll die Schaffung einer gemeinsamen visuellen Kultur der Elite sein, ein Idiom des Königtums, das in der Forschung als "Internationaler Stil" bezeichnet wurde. Diese Dissertation kritisiert das Modell und untersucht Beweise für diesen sogenannten Stil aus Ägypten, insbesondere in Bezug auf Artefakte aus dem Grab von Tutanchamun, die in der Vergangenheit mit diesem Stil in Verbindung gebracht wurden. Sie stellt das Modell für einen gemeinsamen Stil aus Ägypten in Frage und schlägt stattdessen einen internen Wert innerhalb der königlichen Rhetorik der 18. Dynastie vor.
Bilder erzählen: Visuelle Narrativität im alten Ägypten
Die Monografie widmet sich bildlichem Erzählen und überträgt etablierte Erzähltheorien auf altägyptische Quellen. Ziel ist eine Systematik für die Analyse ägyptischer Bildquellen. Davon ausgehend werden zum einen Darstellungen in Tempeln und königlichen sowie nichtköniglichen Gräbern und zum anderen Bilder aus dem Alltag - insbesondere Scherbenbilder - im Hinblick auf Bildnarration untersucht. Berücksichtigung finden außerdem historische Erzählbilder und deren Einfluss auf die Erinnerungskultur.
Magie als Waffe gegen Schlangen in der ägyptischen Bronzezeit
Unter den Zaubersprüchen des Mittleren und Neuen Reichs machen Texte gegen Schlangen und ihr Gift den größten Teil aus. Diese Sammlung von Sprüchen bildet die Grundlage für die Untersuchung der Merkmale der Textsorte der Zaubersprüche. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit ist eine Zusammenstellung des in diesen Sprüchen enthaltenen altägyptischen Wissens über Schlangen und ihr Gift. Zudem wird der Frage nachgegangen, warum die altägyptische Kultur so lange an der Verwendung solcher Sprüche festgehalten hat. Thematisiert wird außerdem der ägyptologische Umgang mit den Zaubersprüchen, der lange Zeit von großen Schwierigkeiten geprägt war. Die Arbeit enthält einen Katalog, der die 52 ausgewerteten Sprüche in Transkription und Übersetzung vorgelegt - jeweils begleitet von einer inhaltlichen Interpretation.