Zitationsvorschlag

Kröger, Lars: Fähren an Main und Neckar: Eine archäologische und historisch-geographische Entwicklungsanalyse mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Verkehrsinfrastruktur, Heidelberg: Propylaeum, 2022 (Monographien des RGZM, Band 160). https://doi.org/10.11588/propylaeum.1077

Identifier

ISBN 978-3-96929-171-9 (PDF)

Veröffentlicht

20.12.2022

Autor/innen

Lars Kröger

Fähren an Main und Neckar

Eine archäologische und historisch-geographische Entwicklungsanalyse mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Verkehrsinfrastruktur

Flüsse wie der Main und der Neckar bilden das Herzstück vieler Kulturlandschaften. Sie verbinden Räume miteinander und bieten umfangreiche Möglichkeiten zur kulturellen und wirtschaftlichen Entfaltung entlang ihrer Ufer. Gleichzeitig bilden sie auch eine Barriere, welche nicht ohne Weiteres überwunden werden kann. Gerade an schiffbaren Flussabschnitten muss eine Infrastruktur bereitstehen, die verlässlich funktioniert, aber die Nutzung des Flusses nicht oder nur gering einschränkt. Flussübergänge bilden einen Flaschenhals im Straßensystem. Sie sind von erheblicher politischer wie auch monetärer Bedeutung und wollen kontrolliert und reguliert werden. Während aus ur- und frühgeschichtlichen Zeiten nur bruchstückhafte Informationen hierzu vorliegen, zeigen das Mittelalter und die frühe Neuzeit eine große Komplexität der Verhältnisse, welche vorrangig auf dem Einsatz von Fähren basiert.
Die vorliegende Studie analysiert die verfügbaren archäologischen und schriftlichen Quellen an den Flusssystemen Main und Neckar, um ein geschlossenes Bild der Entwicklung der Flussübergänge zu erhalten. Die archäologische Analyse basiert auf der großen Anzahl von 121 im Arbeitsgebiet gefundenen Einbäumen, die in der Regel Bestandteile komplexerer Fährkonstruktionen bildeten. Diese Vielzahl ermöglicht es, lokale und zeitliche Unterschiede herauszuarbeiten, stellt diese anderen Regionen in Europa gegenüber und erlaubt verlässliche bauliche Rekonstruktionen.
Um Fragen der Besitzverhältnisse, Rechtsgrundlagen und allgemeinen Nutzungsverhältnisse an Fähren und Brücken zu klären wurden die publizierten Quellen des Mittelalters und der Neuzeit zu 241 Flussübergängen erfasst und ausgewertet. Sie zeigen ein komplexes System aus Rechten und Pflichten, dem Lehnsherren, Fährleute und Fahrgäste unterworfen waren. Gleichzeitig wird deutlich, dass – anders als häufig angenommen – Furten im klassischen Sinn keinerlei Bedeutung an den schiffbaren Abschnitten der Flüsse besaßen. Die vorliegende Arbeit bietet somit einen fundierten Einblick in die regionalen und überregionalen Transportsysteme im Herzen Mitteleuropas.

 

Kapitel

Inhaltsverzeichnis
Seiten
PDF
Titelei
Inhaltsverzeichnis
V-VI
Vorwort
VII-X
Thema und Fragestellung
1-3
Der Main und der Neckar
Überblick über die Region
5-18
Einbäume
Die archäologischen Hinterlassenschaften
19-155
Fähren
Die schriftlichen Hinterlassenschaften
157-260
Versuch der Rekonstruktion eines idealtypischen Fährenstandortes und Zusammenfassung der Ergebnisse
261-264
Literatur
265-292
Online-Anhang

Kommentare