Ritter, Max
Zwischen Glaube und Geld: Zur Ökonomie des byzantinischen Pilgerwesens (4.-12. Jh.)
Frömmigkeit ist nicht die alleinige Triebfeder für die Entwicklung des christlichen Pilgerwesens. Das Buch behandelt in einer weiten chronologischen und räumlichen Perspektive die ökonomischen Zusammenhänge, die auf das byzantinische Pilgerwesen (5.-12. Jh.) einwirkten.
Das Pilgern ist stets religiös motiviert und sozial eingebettet, doch die nähere Auswahl des Pilgerziels, die Pilgerroute, die Dankesgaben bei der Ankunft und vieles andere mehr wurden und werden durch ökonomische Grundkonstanten und zeitabhängige sozioökonomische Dynamiken bestimmt.
Das Buch beleuchtet die byzantinischen Pilgerheiligtümer, untersucht ihre Genese, aber auch ihre Organisations- und Finanzierungsstruktur, die bereits in der Spätantike durch Gesetze gerahmt wurde.
Byzanz und seine europäischen Nachbarn: Politische Interdependenzen und kulturelle Missverständnisse
Kulturelle Missverständnisse stellen einerseits eine Grundbedingung interkultureller Kommunikation dar, können andererseits aber auch als Modus oder Ergebnis von Interkulturalität und transkulturellen Beziehungen verstanden werden. Dabei gibt es sowohl unreflektierte als auch provozierte oder politisch ausgenutzte Missverständnisse bzw. vermeintliche Missverständnisse, die reale politische oder kirchenpolitische Interessensgegensätze verdecken, wie auch Missverständnisse der Forschung, die mitunter vorschnell ein Missverständnis konstatiert, wo Logik und Sinnzusammenhang sich nicht sofort erschließen. Derlei Missverständnisse bestimmten das politisch-kulturelle Beziehungsgefüge zwischen Byzanz, dem lateinisch geprägten Westen und der slavischen Welt, die sich allesamt als Teile der christlichen Ökumene begriffen und über viele Jahrhunderte in engem politischen und kulturellen Kontakt standen. Der Untersuchung dieses Phänomens widmen sich im vorliegenden Band Vertreterinnen und Vertreter von Geschichtswissenschaft, Byzantinistik, Kunstgeschichte und Theologie.
Pilgrimage to Jerusalem. Journeys, Destinations, Experiences across Times and Cultures: Proceedings of the Conference held in Jerusalem, 5th to 7th December 2017
Jerusalem ist eine Stadt, die drei Weltreligionen heilig ist: dem Judentum, dem Christentum und dem Islam. Seit frühbyzantinischer Zeit entwickelte sich die christliche Pilgerfahrt zu dieser und anderen heiligen Stätten zu einem "Massenphänomen". Tausende Christen machten sich auf den Weg zu heiligen Stätten in Palästina, Ägypten und anderen Orten, um die Heilsgeschichte physisch zu erleben und um göttliche Intervention in ihrem Leben zu suchen. Zahlreiche Reiseberichte, Pilgerführer und andere schriftliche Quellen heben wichtige Aspekte der Pilgerfahrt hervor. Darüber hinaus bieten uns viele gut erhaltene Kirchen, Klöster, Herbergen und andere Gebäude sowie die reichhaltigen archäologischen Funde, ein lebendiges Bild der Geschichte der Pilgerfahrt ins Heilige Land.
Seasides of Byzantium: Harbours and Anchorages of a Mediterranean Empire
In den letzten Jahren hat das Interesse an der Erforschung maritimer Anlagen und Netzwerke im römischen und byzantinischen Mittelmeerraum stark zugenommen, was durch verschiedene Projekte und Publikationen dokumentiert wird.
Die Tagung »Seasides of Byzantium. Harbours and Anchorages of a Mediterranean Empire«, aus der die im vorliegenden Band versammelten Beiträge hervorgegangen sind, fand 2017 in Athen im Rahmen einer Kooperation zwischen dem DFG-geförderten Sonderforschungsbereich (SPP 1630) »Häfen von der Römischen Kaiserzeit bis zum Mittelalter« und der National Hellenic Research Foundation statt. Es vereinte Historiker, Archäologen und Geoarchäologen, um Häfen und Ankerplätze als zentrale maritime Infrastruktur des spätrömischen und byzantinischen Reiches zu untersuchen.
Allgemeine Phänomene wie die Organisation der byzantinischen Marine und ihre Operationen oder Leuchttürme werden in diesem Band ebenso diskutiert wie neue geoarchäologische Forschungsmethoden in der Hafenarchäologie. Die meisten Beiträge des vorliegenden Bandes untersuchen Fallstudien für die wichtigste maritime Kernregion des Byzantinischen Reiches, die Ägäis. Dieses Meer verband nach dem Verlust Syriens, Palästinas, Ägyptens und Nordafrikas an die Araber im 7. Jahrhundert n.Chr. die verbliebenen Provinzen des Reiches in Südosteuropa und Kleinasien. Neben dem technischen und geographischen Aspekt machen die Studien in diesem Band deutlich, dass wir verstärkt die soziale Einbettung der Seegebiete von Byzanz erforschen müssen, um ihre Dynamik in ihrer ganzen Komplexität zu verstehen.
Für Seelenheil und Lebensglück: Das byzantinische Pilgerwesen und seine Wurzeln
Die internationale Abschlusskonferenz des Projekts »Für Seelenheil und Lebensglück. Das byzantinische Pilgerwesen und seine Wurzeln« vom Dezember 2015 versammelte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Disziplinen von Archäologie, Byzantinistik, Kunstgeschichte, Geschichtswissenschaften, Religionsgeschichte, Epigraphik und Historischer Geographie, die sich dem Phänomen der Pilgerfahrt im Byzantinischen Reich widmeten.
Die Beiträge erörtern die Zusammenhänge des byzantinischen Pilgerwesens mit der heidnischen und jüdischen Pilgerfahrt. Vor allem aber präsentieren und diskutieren sie die Praxis des Pilgerwesens zwischen »Kult und Kommerz« im sakraltopographischen und landschaftlichen Kontext einzelner Regionen und Orte des Byzantinischen Reiches von Ägypten bis Bulgarien und von Süditalien bis zum Heiligen Land.