Mailis, Athanassios

Athanassios Mailis

Obscured by Walls: The Bēma Display of the Cretan Churches from Visibility to Concealment

Das Buch untersucht die Bēma-Darstellung der kretischen Kirchen im Zeitraum der byzantinischen Rückeroberung der Insel (11. Jahrhundert) bis zur Mitte der venezianischen Dominanz (15. Jahrhundert). Es konzentriert sich auf das Auftreten und die Verteilung der Templon-Barriere, die Funktion einer bestimmten  Gruppe von Fresken als Prostatio-Bilder und die (teilweise) Aufstellung von mit Fresken bemalten, gemauerten Altarraumabschrankungen in den orthodoxen Kirchen der Insel, kurz vor der Verbreitung der »hölzernen Ikonen-Wand« – bekannt als Ikonostase.
Diese Studie zeigt die künstlerische und kultische Vielfalt der Gestaltungen, bestehend aus Archaismus und Modernisierung, bis zur Herauskristallisierung der Ikonostase als »charakteristisches Merkmal der Kirchen des byzantinischen Ritus« und damit als materieller Beweis für die kulturelle Identität und das religiöse Bewusstsein der orthodoxen Bevölkerung in einem Gebiet (Kreta) und einer Zeit (venezianische Herrschaft), die sowohl von Osmose als auch von Konflikten geprägt ist.

Sait Can Kutsal (Hrsg.), Fedor Schlimbach (Hrsg.)

Preguntando se llega a Roma: Festschrift für Achim Arbeiter zum 65. Geburtstag

Der Band enthält fünfzehn Aufsätze von Schülern und (ehemaligen) Mitarbeitern Achim Arbeiters, der 2023 seinen 65. Geburtstag und zugleich auch sein 25-jähriges Jubiläum als Professor für ‚Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte‘ an der Georg-August-Universität Göttingen feiert. Die Beiträge befassen sich mit ikonographischen und ikonologischen Aspekten von Bildwerken, mit stilistischen, typologischen und ikonographischen Aspekten von Architektur, mit Siedlungsarchäologie, Musik, antiken Traditionen in christlichen Heiligenkulten und der mehrfachen Belegung von Gräbern. Chronologisch reichen die Studien von der Spätantike bis ins Mittelalter, geographisch führen sie von der Levante über Nordafrika, den Balkan und Italien bis auf die Iberische Halbinsel.

Falko Daim (Hrsg.), Dominik Heher (Hrsg.), Claudia Rapp (Hrsg.)

Menschen, Bilder, Sprache, Dinge: Wege der Kommunikation zwischen Byzanz und dem Westen 1: Bilder und Dinge

2018 zeigt das Römisch-Germanische Zentralmuseum Mainz in Zusammenarbeit mit der Schallaburg in dem prachtvollen Renaissanceschloss nahe Melk (Niederösterreich) die Ausstellung »Byzanz & der Westen. 1000 vergessene Jahre«. Beide, Byzanz und der europäische Westen, entspringen dem römischen Weltreich, doch nehmen sie schon ab dem 5. Jahrhundert unterschiedliche Entwicklungen. Während das Römische Reich im Osten Bestand hatte und sich zum Byzantinischen Reich des Mittelalters wandelte, traten im Westen gentile Herrschaften an dessen Stelle, Königreiche der Goten, Vandalen, Angelsachsen, Langobarden und Franken. Zwar blieb Byzanz zumindest 800 Jahre lang das Vorbild für die anderen europäischen Entitäten, doch kam es sehr schnell zu Missverständnissen, Meinungsverschiedenheiten und Zwistigkeiten. Die Verständigung wurde immer schwieriger – im orthodoxen Osten sprach man zumeist Griechisch, im katholischen Westen war die Verkehrssprache Latein. Auch bei der Auslegung des christlichen Glaubens war man sich zusehends uneinig. Aber immer noch bewunderte man die byzantinischen Schätze – die herrlichen Seiden, Elfenbeinreliefs, technische Wunderwerke, die vielen Reliquien, grandiose Bauwerke.

Die Wende kam 1204 mit der Eroberung und Plünderung Konstantinopels durch die Bischöfe und Ritter des Vierten Kreuzzugs. Für das bereits vorher geschwächte Byzantinische Reich bedeutete diese Katastrophe den Abstieg in die zweite politische Liga. Im Osten machten sich Kreuzfahrerstaaten breit, Venedig und Genua waren schon früher im Handel erfolgreich, jetzt hatten sie praktisch die alleinige Kontrolle.

Anlässlich dieser Schau erscheinen drei Begleitbände mit insgesamt 40 Beiträgen zu den ebenso vielfältigen wie wechselhaften Beziehungen zwischen dem lateinischen Westen und dem Byzantinischen Reich. Die Bände sind nach den Medien der Kommunikation strukturiert: Menschen, Bilder, Sprache, Dinge. Sie versammeln Beiträge namhafter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit archäologischer, kunsthistorischer, philologischer und historischer Schwerpunktsetzung. Das vielschichtige Bild an Überblicksdarstellungen und Detailstudien gewinnt zusätzlichen Wert durch teils erstmals veröffentlichte Ergebnisse aktueller Forschungsprojekte, vornehmlich des Leibniz-WissenschaftsCampus Mainz: Byzanz zwischen Orient und Okzident sowie der byzantinistischen Forschungseinrichtungen in Wien.