Kopecky-Hermanns, Britta
370 Kilometer Archäologie - Archäologie an der Ethylen Pipeline Süd-Trasse in Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz
Mit einer Länge von über 370 km führt die Trasse der Ethylen-Pipeline Süd durch die drei Länder Bayern, Baden- Württemberg und Rheinland-Pfalz. Zwischen 2007 und 2011 wurden archäologische Ausgrabungen auf der EPS-Trasse durchgeführt. Die Zahl der dabei dokumentierten Fundstellen geht in die Hunderte, wobei allein die weit über 100 Neuentdeckungen eindrucksvoll belegen, welch einschneidende Bedeutung im wahrsten Sinne des Wortes ein solches Projekt für unsere Kulturlandschaft darstellt. Selbst in vermeintlich gut erforschten Landschaften konnten spannende Neuentdeckungen gelingen. Von der Steinzeit bis in die Neuzeit reicht die zeitliche Spanne der untersuchten Fundstellen, und ähnlich vielschichtig ist das Befundspektrum.
Rituell oder profan? Ein bronzezeitlicher Fundplatz in der bayerischen Donau-Aue: Berichte über die archäologischen Untersuchungen im Gesamtprojekt der Gas-Loopleitung von Forchheim nach Finsing, Trassenabschnitt 26 bei Gaden, Gde. Pförring, Lkr. Eichstätt
Die Verlegung der 75 km langen Gas-Loopleitung von Forchheim nach Finsing in Bayern in den Jahren 2017-18 förderte den Ausschnitt einer bronzezeitlichen Siedlung in der Donau-Aue zu Tage (ca. 2000–1650 v. Chr.). Der vorliegende Grabungsbericht beschreibt umfassend die Grabungsmethoden, Befunde und Funde, ergänzt durch erste Auswertungen des in Pförring, Landkreis Eichstätt liegenden Fundplatzes. Im Fokus stehen Brandstellen, Keramikkonzentrationen, kleinstteilige kalzinierte Knochenfragmente, eine Steinsetzung sowie Pfostenstellungen, die einen früh- bis mittelbronzezeitlichen Platz mit aufgehender Bebauung bezeugen. Schließlich steht die entscheidende Frage nach dem Charakter der Befunde im Raum: rituell oder profan? Außergewöhnlich hoch ist die Menge der archäometrischen Beprobung (Geologie, Botanik, 14C-Datierung), die ideale Voraussetzungen für zukünftige wissenschaftliche Forschungen bietet.
Ergänzende Materialien finden Sie unter nachstehendem Open Data-Link: https://doi.org/10.11588/data/JZFWWW