Zitationsvorschlag

Daners, Peter et al. (Hrsg.): Wechselwirkungen: Kunst im Kontext der Inklusionsdebatte, Heidelberg: arthistoricum.net, 2019. https://doi.org/10.11588/arthistoricum.471

Identifier

ISBN 978-3-947449-39-2 (PDF)
ISBN 978-3-947449-40-8 (Softcover)

Veröffentlicht

03.04.2019
Entstanden im Rahmen eines Kooperationsprojekts der Bundesvereinigung Lebenshilfe e. V. mit dem Museum Folkwang, gefördert durch die Aktion Mensch.

Autor/innen

Peter Daners (Hrsg.), Frederik Poppe (Hrsg.), Annika Schank (Hrsg.), Melanie Schmitt (Hrsg.)

Wechselwirkungen

Kunst im Kontext der Inklusionsdebatte

Der Tagungsband widmet sich dem Thema Kunst und Inklusion aus unterschiedlichen Perspektiven: Expert*innen aus dem Museum, der Rehabilitationswissenschaft, der Kunstwissenschaft und den Disability Studies diskutieren die künstlerische Produktion, Präsentation, Vermittlung und Rezeption der Arbeiten von Künstler*innen mit Assistenzbedarf. Der Band dokumentiert die Ergebnisse der Tagung Wechselwirkungen, die 2018 als Kooperation des Museum Folkwang mit der Bundesvereinigung Lebenshilfe stattfand, und erweitert zugleich den bisher eher in der Pädagogik verankerten Diskurs zur Situation von Künstler*innen mit Assistenzbedarf um eine kunstwissenschaftliche Ebene.
Anders als die Verwendung kunsthistorischer Begriffe wie Art Brut und Outsider Art suggeriert, sind kulturelle Einflüsse in den Arbeiten von Künstler*innen mit Behinderungen nicht nur vorhanden, sondern wechselseitig. Die Beiträge in diesem Buch befassen sich mit kollaborativen Arbeitsweisen und multiplen Autorenschaften sowie mit den strukturellen Rahmenbedingungen inklusiver Projekte und einer kreativen Umsetzung von Barrierefreiheit in Ausstellungen. Sie werfen einen kritischen Blick auf die Deutungshoheit der Museen und den Einfluss der Medien und benennen Faktoren, die zu einer behinderungssensiblen kuratorischen Praxis und mehr Diversität im Kulturbetrieb beitragen.
Künstlerkollektive und Ateliers geben anhand von Projektbeispielen Einblicke in ihre Arbeitsweisen und Netzwerke. Interviews und Werkbesprechungen stellen Künstler*innen mit Assistenzbedarf vor.
Allen Beiträgen gemeinsam ist, dass sie die Frage nach Reziprozität stellen und ein dialogisches Interaktionsprinzip als Grundlage für eine Inklusion auf Augenhöhe sehen.

Peter Daners ist Kunsthistoriker und Kunstvermittler. Er absolvierte ein Studium der Kunstgeschichte und der Christlichen und Klassischen Archäologie in Bonn und Louvain-La-Neuve. Auf eine wissenschaftliche Assistenz an der Bundeskunsthalle in Bonn folgte die Leitung der Kunstvermittlung an der Staatsgalerie Stuttgart. Seit 2014 ist er Kurator im Bereich Bildung und Vermittlung am Museum Folkwang.

Frederik Poppe ist Professor am Fachbereich Soziale Arbeit.Medien.Kultur der Hochschule Merseburg. Er ist Absolvent der Bildenden Kunst (Universität der Künste, Berlin) und der Rehabilitationswissenschaften (Humboldt Universität, Berlin). Nach seiner Promotion zum Thema „Interaktion zwischen Bildenden Künstlern mit Assistenzbedarf und ihren Bezugspersonen“ (Berlin und Leipzig) arbeitete er vier Jahre als geschäftsführender Redakteur der Fachzeitschrift TEILHABE.

Annika Schank ist Kunsthistorikerin und Kunstvermittlerin und arbeitet seit ihrem Studium in Bonn und Paris als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Bildung und Vermittlung des Museum Folkwang sowie als Lehrbeauftragte am Institut für Kunst und Materielle Kultur der Technischen Universität Dortmund.

Melanie Schmitt ist freiberufliche Kunstpädagogin und Kunsthistorikerin. Sie entwickelt und realisiert Konzepte, Strategien und Arbeitsweisen innerhalb kultureller und soziokultureller Kontexte. Seit 2016 ist sie als künstlerische Leitung für das Konzept und den Aufbau des Kunsthaus der Gold-Kraemer-Stiftung bei Köln verantwortlich. Von 2002 bis 2016 war sie im Atelier Goldstein der Lebenshilfe in Frankfurt am Main als stellvertretende Leitung tätig.

Kapitel

Inhaltsverzeichnis
Seiten
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Titelei
Inhalt
Peter Daners, Frederik Poppe, Annika Schank, Melanie Schmitt
7-13
Frederik Poppe
Inklusionsorientierung in der Bildenden Kunst
15-26
La ‹ S › Grand Atelier
Durchmischung als dritte Sprache
27-38
Michiel de Jaeger
Ein Interview mit Barbara Massart
39-44
Rachel Mader
Zu Aktualität und Beweggründen kollektiver Kunstpraxis
45-58
Sven Fritz, Melanie Schmitt
Neugestaltung der Zisterzienserinnenkirche durch das Atelier Goldstein
59-74
Jutta Schubert
Diversität im Kunst- und Kulturbetrieb in Deutschland
75-86
Jutta Pöstges
Eine Zusammenarbeit von Kunsthaus KAT18 mit Eva Kot’átková und Kolumba Kunstmuseum
87-98
Amanda Cachia
Ein Leitfaden zur kuratorischen Praxis im Kontext von Critical Dis/ability
99-106
Amanda Cachia
Guidelines for a Critical Dis/ability Curatorial Practice
107-114
Annika Schank, Peter Daners
Die Perspektive eines Museums
115-124
Stefanie Wiens
Vom inklusiven Kunstvermittlungsprojekt zum Unternehmen
125-134
Annika Schank, Peter Daners
Praxisbeispiele aus dem Museum Folkwang
135-146
Viola Snethlage-Luz
Alles beim ‹Gleichen› in der Rezeption von Kunstschaffenden mit Assistenzbedarf?
147-158
Werkbesprechungen
159-160
Kai Jobusch
161-164
Natalie de Ligt
Die Konstruktionen von Roland Kappel
165-168
Annika Schank, Peter Daners
Ästhetische Strategien im Werk von Julius Bockelt
173-176
Anhang
177-189

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