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Die Toten von Neuwarendorf in Westfalen
341 Gräber vom Endneolithikum bis in die Spätlatènezeit
In den zwölf Jahren von 1975 bis 1987 wurde in Warendorf-Neuwarendorf das größte zusammenhängende Gräberfeld der Bronze- und Eisenzeit (3000 bis 50 v. Chr.) in Nordwesteuropa archäologisch untersucht. Auf einer Fläche von über acht Hektar wurden 341 Gräber freigelegt, nur neun waren Körperbestattungen. Den weitaus größten Teil der Gräber bilden Brandbestattungen, die mit Hügeln und Grabenanlagen oberirdisch gekennzeichnet wurden. Die größten sind 35 Meter lang. In einigen Anlagen fanden die Archäologen auch Reste von aufwendigen Holzbauten. Durch das Gräberfeld führte eine rund zehn Meter breite Straße, an der sich viele der aufwendigeren Grabanlagen ausrichteten. Nach einer Auswertung der Befunde und Funde, anthropologischen Untersuchungen und naturwissenschaftlichen Datierungen konnten fünf Belegungsphasen herausgearbeitet werden.
Von besonderem Interesse war der häufigere Nachweis von erneut geöffneten Gräbern, bei denen zum einen an rituelle Graböffnungen zu denken ist und zum anderen eindeutig eine Beraubung vorliegt.
Diese Arbeit wurde 2003 von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster als Dissertation angenommen.