Griebeler, Andrew P.

Armin F. Bergmeier (Hrsg.), Katharina Palmberger (Hrsg.), Joseph E. Sanzo (Hrsg.)

Erzeugung und Zerstörung von Sakralität zwischen Antike und Mittelalter: Beiträge der internationalen Tagung in München vom 20.–21.10.2015

Sakralität ist nichts Absolutes. Sie ist weder von vornherein gegeben noch unveränderbar. Im Gegenteil: Sakralität ist eine soziale Konstruktion, die sich nur dort befindet, wo sie wahrgenommen und empfunden wird. Das  bedeutet zugleich, dass Sakralität manipuliert werden kann. Die Heiligkeit von Personen, Orten und Objekten kann neu geschaffen, transferiert, und verwandelt werden; sie kann aber auch wieder ausgelöscht und zerstört werden. Die Vernichtung von Sakralität impliziert zugleich die Anerkennung ihrer Wirkmacht durch die Zerstörenden; nur wenn die Heiligkeit eines Ortes, eines Objekts oder einer Person gänzlich in Vergessenheit gerät, ist sie wirklich eliminiert.