Bakırer, Ömür

Neslihan Asutay-Effenberger (Hrsg.), Falko Daim (Hrsg.)

Der Doppeladler: Byzanz und die Seldschuken in Anatolien vom späten 11. bis zum 13. Jahrhundert

Das nach der für die Byzantiner vernichtenden Schlacht bei Manzikert 1071 im zuvor byzantinischen Anatolien entstandene Reich der Rum-Seldschuken war bis zu seiner Auflösung Anfang des 14. Jahrhunderts der wichtigste Nachbar der Byzantiner an ihrer Ostgrenze. Das Reich der Rum-Seldschuken vereinte Seldschuken wie griechisch-orthodoxe Einwohner und stand schon daher in einem intensiven Kontakt mit Byzanz, der sich vor allem in Handel, im Austausch von Kunstschaffenden und in Eheschließungen manifestierte. Diese sozialen und politischen Beziehungen sowie die durch ethnische und religiöse Toleranz geprägte Koexistenz der verschiedenen Völkerschaften innerhalb des Seldschukenreiches waren Grundlage für große Kunst. Gleichwohl wissen wir heute nur wenig über die Rum-Seldschuken und ihr Interagieren mit den Byzantinern, sodass bisweilen der Eindruck vorherrscht, es habe kaum einen kulturellen Austausch gegeben.
Der Tagungsband legt die Ergebnisse einer interdisziplinären Tagung vor, die vom 1. bis  zum 3. Oktober 2010 im Römisch-Germanischen Zentralmuseum Mainz stattfand, um diesem Eindruck die Grundlage zu entziehen und um eine Diskussion über die Probleme der byzantinisch-seldschukischen Beziehungen zu eröffnen.