Gräber und ‚Geschlechterfragen‘
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Derks, Heidrun: Gräber und ‚Geschlechterfragen‘: Studie zu den Bestattungssitten der älteren Römischen Kaiserzeit, Heidelberg: Propylaeum, 2015 (Archäologische Berichte, Band 24). https://doi.org/10.11588/propylaeum.47.40

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ISBN 978-3-946654-00-1 (PDF)

Veröffentlicht am 13.10.2015.

Die Printausgabe erschien 2012 im Selbstverlag der Deutschen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte e.V. (DGUF). ISBN 978-3-7749-3784-0.

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Heidrun Derks

Gräber und ‚Geschlechterfragen‘

Studie zu den Bestattungssitten der älteren Römischen Kaiserzeit

Archäologische Berichte

Männerfriedhof, Frauenfriedhof oder "optische" Täuschung? Männlich oder weiblich? Kulturelles Phänomen oder quellenbedingter Trugschluss? So lauten die Fragen, die die Untersuchung der Gräber und Gräberfelder der älteren Römischen Kaiserzeit zwischen Elbe und Oder seit dem 19. Jahrhundert begleiten.

Die vorliegende Studie fasst den Verlauf der bisherigen Diskussion zusammen und legt mit einer Untersuchung von über 7.000 Einzelbefunden von mehr als 300 Fundorten eine umfassende Betrachtung des seit gut 150 Jahren kontrovers erörterten Themas vor. Sie rückt überdies die möglichen Deutungen und Erklärungsmodelle in den Mittelpunkt der Betrachtung und greift hierfür weit über das Feld archäologischer Forschung hinaus.

Vergleichende Auswertung völkerkundlicher Studien
So erfolgt erstmals eine umfassend vergleichende Auswertung völkerkundlicher Studien zur Bedeutung des Geschlechts im Bestattungsritus, die Einblicke in die Gestaltungs- und Bedeutungsvielfalt geschlechtsspezifischer Bestattungssitten und das "Zusammenspiel" von Leben und Tod eröffnet, welches hierin Ausdruck findet.

Wechselspiel von politischen, wirtschaftlichen und sozialen Faktoren
In der Rückkopplung auf die ältere Römische Kaiserzeit wird deutlich, dass Vorstellungen des kulturellen "Geschlechts" die Bestattungssitten jener Zeit durchaus erheblich beeinflussten, aber keinesfalls allein bestimmten. Ungeachtet der zuweilen diffusen Quellenlage ist stattdessen ein komplexes Wechselspiel von politischen, wirtschaftlichen und sozialen Faktoren anzunehmen, um die regionale Vielfalt ebenso wie den beobachtbaren zeitlichen Wandel in den Beigabensitten zu interpretieren.

Zum anderen deutet einiges darauf hin, dass möglicherweise auch das in den Bestattungssitten Ausdruck findende Geschlechterkonzept unter dem Einfluss äußerer Faktoren - Bedrohung, Elitenbildung, wachsender "Wohlstand" - im Verlauf der älteren Römischen Kaiserzeit erheblichen Veränderungen unterlag.

Inhaltsverzeichnis
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Titelei
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Einleitung
I. Forschungsgeschichte
II. Bestattungssitten der älteren Römischen Kaiserzeit
III. Geschlechtsspezifische Bestattungssitten
IV. Bestattungssitten – ein Spiegelbild der Gesellschaft?
V. Schluss
Anhang