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Die Fundplätze von Beelen und Herzebrock-Clarholz
Schlaglichter zum frühgeschichtlichen Bestattungswesen
Der völkerwanderungszeitliche Scheiterhaufenplatz in Herzebrock-Clarholz ist auch überregional eine echte archäologische Rarität. Außerdem wurden hier 22 Gräber aus dem 4. und 5. Jahrhundert untersucht. Für die Hinterbliebenen war anscheinend die Bestattungszeremonie selbst von zentraler Bedeutung, denn ein erheblicher Teil der Beigaben und der Knochen verblieb am Ort der Verbrennung und gelangte nicht in die Gräber. Diese Erkenntnis hat entscheidende Auswirkungen auf die Rekonstruktionen der damaligen Gesellschaften, die sich häufig auf Grabbeigaben stützen.
Die lange Belegung des Gräberfeldes in Beelen vom 3. bis zum 7. Jahrhundert deutet eine Siedlungskontinuität über das Ende der römischen Kaiserzeit hinaus an. In Beelen und Herzebrock-Clarholz zeigt sich eine Bevölkerung, die sich mal mehr an fränkischen, mal mehr an sächsischen Vorbildern orientierte. Auch hier finden sich keine Belege für die inzwischen überholte These der gewaltsamen Südausbreitung der Sachsen und der Einbeziehung Westfalens in den sächsischen Machtbereich seit dem Ende des 7. Jahrhunderts.
Diese Arbeit wurde 2008 von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster als Dissertation angenommen.