Reuter, Anna Elena

Anna Elena Reuter

Einheit in der Vielfalt? Zur Kulturpflanzennutzung im Byzantinischen Reich unter besonderer Berücksichtigung archäobotanischer Untersuchungen in Caričin Grad (Justiniana Prima)

Pflanzen haben große Bedeutung im menschlichen Alltag, sie dienen nicht nur als Nahrungslieferanten, sondern auch als Roh- und Baustoffe, Brennstoffe oder Futtermittel für den Haustierbestand. Verschiedene Pflanzenspektren können daher Einblicke in das Alltagsleben der Menschen geben, deren kulturelle Vorlieben oder in die Umweltbedingungen. Die Studie befasst sich mit der Kulturpflanzennutzung im Byzantinischen Reich basierend auf archäobotanischen Daten und hat zwei grundlegende Schwerpunkte: zum einen die archäobotanische Analyse von Makroresten aus der frühbyzantinischen Stadt Caričin Grad in Südserbien, anhand derer die Ernährung der Stadtbevölkerung sowie landwirtschaftliche Praktiken rekonstruiert werden. Zum anderen wird ein literaturbasierter überregionaler und diachroner Überblick zur Kulturpflanzennutzung im Byzantinischen Reich (395–1453) gegeben. In der Auswertung auf regionaler Ebene werden charakteristische Merkmale der Kulturpflanzennutzung jeder Region und der jeweiligen Epochen vor dem historischen Hintergrund und den vorherrschenden Umweltbedingungen ausgearbeitet und anschließend in einen überregionalen und diachronen Überblick überführt.

Henriette Baron (Hrsg.), Falko Daim (Hrsg.)

A Most Pleasant Scene and an Inexhaustible Resource Steps Towards a Byzantine Environmental History: Interdisciplinary Conference November 17th and 18th 2011 in Mainz

Was wissen wir über die Umwelten, in denen sich das Byzantinische Reich im östlichen Mittelmeerraum entfaltete? Wie wurden sie wahrgenommen und wie prägten sich Mensch und Umwelt im Laufe des byzantinischen Jahrtausends (395-1453 n. Chr.) gegenseitig? Welche Zugangswege wurden bisher erprobt, um diese Wechselwirkungen zu ergründen? Und wie könnte eine weitere umweltgeschichtliche Forschungsagenda aussehen?
Diese Fragen standen im Zentrum einer interdisziplinären Tagung, die am 17. und 18. November 2011 in Mainz stattfand. Dieser Tagungsband versammelt Beiträge von Forschern, die sich diesen Fragen von ganz unterschiedlichen Blickwinkeln genähert haben. Sie richten ihr Augenmerk auf das Aussagepotenzial traditioneller wie auch »neuer« Quellen und Methoden der Byzantinistik und Byzantinischen Archäologie für diese bislang noch wenig ergründete Sphäre. Dabei wird sichtbar, wie eng die Umweltgeschichte mit klassischen Themen der Byzanzforschung – seien sie wirtschafts-, sozial- oder kulturgeschichtlicher Natur – verwoben ist.