Reinhardt, Arne
Campana-Reliefs: Neue Forschungen zu römischem Architekturdekor aus Terrakotta: Akten der Internationalen Tagung in Heidelberg, 8.–10. April 2021
Bauschmuck aus gebranntem Ton stellt ein Charakteristikum der römischen Architektur zur Zeit der Republik und der frühen Kaiserzeit dar. Figurenreich und farbenprächtig schmückte er private und öffentliche Bauten der Eliten.
Obwohl eigentlich ein anschlussfähiges Phänomen, steht die Erforschung dieses Zweigs der römischen Architektur- und Kulturgeschichte doch in mehrerlei Hinsicht hinter anderen Gattungen zurück; die Fachliteratur zum Thema ist verstreut und auf bestimmte Aspekte festgelegt. Der vorliegende Band versammelt erstmals aktuelle internationale und interdisziplinäre Forschungen zum Terrakotta-Schmuck römischer Architektur, bildet den gegenwärtigen Wissensstand ab und zeigt Perspektiven für die weitere Erforschung auf. Die 16 Beiträge umfassen ein breites Spektrum von der Entstehung der Gattung und ihrem Formenspektrum über die reiche Bilderwelt und ihre Farbigkeit bis hin zu Fragen der Sammlungs- und Rezeptionsgeschichte.
Strictly Economic? Ancient Serial Production and its Premises: Panel 3.18
Das vielschichtige Themenfeld von Produktion und Konsum in der Antike stößt seit geraumer Zeit auf ein wachsendes Interesse in der Klassischen Archäologie. Forschungen mit ökonomischer Perspektive wie etwa die Untersuchung von Dynamiken der antiken Objekt- oder Ornamentproduktion haben dabei neue Einblicke in die griechisch-römische Kultur eröffnet. Vor diesem Hintergrund thematisiert der vorliegende Band eine bestimmte Fertigungsweise: die Produktion in Serie. Auf der Grundlage nahsichtiger Betrachtungen am Befund beleuchten die Autorinnen und Autoren des Bandes exemplarisch das breite Spektrum antiker Serienfertigung in Griechenland und Rom; die behandelten Beispiele reichen von (spät-)klassischer Keramik mit gemaltem Dekor über mechanisch reproduzierte Münzen und Reliefgeschirr bis zu luxuriösen Marmorurnen. Ziel ist einerseits die Beschreibung einzelner Serien und ihre Abgrenzung sowie andererseits, darauf aufbauend, die Interpretation der jeweiligen Voraussetzungen. Hierbei zeigt sich, dass das Phänomen der Serienfertigung (und Serialität) wiederholt über wirtschaftliche Aspekte hinausweist und nahtlos in andere Bereiche der antiken Kulturgeschichte und ihrer Erforschung überleitet.