Obrecht, Jakob

Maria Letizia Heyer-Boscardin (Hrsg.)

Die Grafen von Kyburg: Kyburger-Tagung 1980 in Winterthur

Anlässlich des 800-Jahr-Jubiläums der Ersterwähnung von Winterthur von 1180 veranstaltete der Historische Verein Winterthur eine durch eine kleine Ausstellung ergänzte Tagung zu den Grafen von Kyburg, den Gründern Winterthurs. Ziel war es, die lokale mit der überregionalen Geschichte zu verknüpfen und die Grafendynastie auf dem aktuellen Stand des historischen Wissens in einem grösseren Zusammenhang zu würdigen. Entsprechend breit ist die Publikation konzipiert.
Ein erster Teil widmet sich der Familien- und der Herrschaftsgeschichte, fragt nach den Dillinger Wurzeln in Schwaben und in der Schweiz (Heinz Bühler und Adolf Layer) und erforscht kritisch die Machtausübung des Grafengeschlechts (Roger Sablonier). Ein zweiter Abschnitt untersucht die kirchlichen Stiftungen (Alfred Häberle), den Burgenbau (Werner Meyer) und die Stadtgründungen (Karl Keller) der Grafen. Ein dritter und abschliessender Bereich ist dem «Stadtrecht» von Winterthur von 1180 (Ferdinand Elsener), den Münzen (Dietrich Schwarz) und der Heraldik (Hans Kläui) gewidmet. Ein Grabungsbericht zur Mörsburg (Jakob Obrecht), einer der gräflichen Residenzen in der Nähe von Winterthur, rundet den Sammelband ab.

Werner Meyer, Jakob Obrecht, Hugo Schneider

Die bösen Türnli: Archäologische Beiträge zur Burgenforschung in der Urschweiz

Dieser Band enthält Berichte über die Ausgrabungen und Bauuntersuchungen mehrerer Burgen in der «Urschweiz». Es werden sechs Orte vorgestellt: Burgruine Attinghausen, Burgruine Seedorf, Zwing Uri, Gesslerburg, Schwanau und Landenberg ob Sarnen. Im Abschlusskapitel spricht Werner Meyer über den Burgenbau und Burgenbruch im Gebiet der «Urschweiz». Illustriert ist der Band durch zahlreiche Fotografien und Zeichnungen.

Die Burg Kastelen bei Alberswil: Prähistorische Siedlung, Adelsburg und patrizischer Landsitz im Luzerner Wiggertal

Die archäologischen Spuren auf dem Burghügel von Kastelen reichen weit in die Prähistorie zurück: Bereits in der Bronzezeit vor 3000 Jahren bestand auf dem Kastelenhügel eine dörfliche Siedlung. Im Hochmittelalter wurde der markante Hügel zum Standort einer hölzernen Burganlage. An ihrer Stelle liessen die Grafen von Kyburg zwischen 1249 und 1253 eine ausgedehnte Burg errichten, von welcher heute noch die Ruine des Wohnturms sowie der Sodbrunnen erhalten sind. Der beeindruckende Wohnturm ist ein beredter Zeuge der hochstehenden mittelalterlichen Bautechnik. Zusammen mit den archäologischen Funden lässt die Ruine einen unmittelbaren Einblick in die Wohnkultur und das Leben auf einer mittelalterlichen Adelsburg zu.
Die historischen Schriftquellen zur Burg Kastelen erzählen von der geschichtlichen Entwicklung der gesamten Region: Sie zeigen nicht nur den gesellschaftlichen Wandel in der herrschenden Oberschicht während des Mittelalters und der Neuzeit, sondern werfen auch ein Schlaglicht auf die sozialen Verhältnisse beispielsweise zur Zeit des Bauernkriegs von 1653.
Weitere Kapitel sind den bautechnischen und denkmalpflegerischen Aspekten einer Burgenrestaurierung gewidmet. Abgerundet wird die Publikation durch eine Untersuchung zu den Sagenerzählungen rund um die Ruine Kastelen.