Bofinger, Jörg
Befund – Rekonstruktion – Touristische Nutzung: Keltische Denkmale als Standortfaktoren
Der Heidengraben auf der Schwäbischen Alb birgt die Reste einer befestigten spätkeltischen Großsiedlung des 2. und 1. Jahrhunderts v. Chr. Archäologische Funde und obertägig sichtbare Wallreste verdeutlichen die überregionale Bedeutung und die räumlichen Ausmaße des keltischen Oppidums, das zu den größten Mitteleuropas gehört.
Anlässlich neuer Planungen zur touristischen Aufwertung des Großdenkmals „Heidengraben“ wurde im Herbst 2013 ein international besetztes Kolloquium in Grabenstetten abgehalten. Die Ergebnisse dieser Tagung werden im vorliegenden Band präsentiert. Die Beiträge befassen sich mit zentralen Fragen der Rekonstruktion archäologischer Befunde. Das Themenspektrum beschränkt sich dabei jedoch nicht auf fachlich-archäologische Problemstellungen, sondern behandelt auch Kernaspekte einer touristischen Konzeption. In diesem Zusammenhang stellen zahlreiche Experten verschiedener wissenschaftlicher Einrichtungen und Museen „best practice“-Projekte in Deutschland und Österreich vor.
370 Kilometer Archäologie - Archäologie an der Ethylen Pipeline Süd-Trasse in Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz
Mit einer Länge von über 370 km führt die Trasse der Ethylen-Pipeline Süd durch die drei Länder Bayern, Baden- Württemberg und Rheinland-Pfalz. Zwischen 2007 und 2011 wurden archäologische Ausgrabungen auf der EPS-Trasse durchgeführt. Die Zahl der dabei dokumentierten Fundstellen geht in die Hunderte, wobei allein die weit über 100 Neuentdeckungen eindrucksvoll belegen, welch einschneidende Bedeutung im wahrsten Sinne des Wortes ein solches Projekt für unsere Kulturlandschaft darstellt. Selbst in vermeintlich gut erforschten Landschaften konnten spannende Neuentdeckungen gelingen. Von der Steinzeit bis in die Neuzeit reicht die zeitliche Spanne der untersuchten Fundstellen, und ähnlich vielschichtig ist das Befundspektrum.
Kelten, Dinkel, Eisenerz: Sieben Jahrtausende Siedlung und Wirtschaft im Enztal
Das Enztal verbindet die alten Länder Baden, Württemberg und Kurpfalz und gleichzeitig die Landschaften Schwarzwald, Kraichgau, Stromberg, Gäu und mittleres Neckarland. Seit der Linearbandkeramik besiedelt, lässt sich hier die Erschließung des Landes modellhaft nachvollziehen. Aufgrund der politischen Zerrissenheit fehlen aber historische Über sichten. Der vorliegende Band schließt diese Lücke und betrachtet die Besiedlungs-, Wirtschafts- und Umweltgeschichte des Enztals während der vergangenen sieben Jahr tausende aus interdisziplinärer Warte.