Berger, Albrecht
Transformations of City and Countryside in the Byzantine Period
Der Begriff der "Transformation" oder einfach "Umgestaltung" enthält sowohl die Elemente des Bleibenden, des Konservativen, den Kern des Fortbestehenden, als auch die Elemente des Veränderten, des Innovativen.
Im Rahmen dieser Publikation von Beiträgen einer Tagung aus dem Jahr 2016 zum Thema "Transformationen von Stadt und Land in byzantinischer Zeit" lenken wir die Aufmerksamkeit auf diese Dichotomie und untersuchen die soziale Dynamik hinter den Veränderungen des städtischen und ländlichen Lebens in byzantinischer Zeit, die sich durch Archäologie, Geschichte und Kunstgeschichte nachweisen lassen.
Das Byzantinische Reich ist ein idealer Gegenstand, um zu untersuchen, wie soziale Transformation abläuft, was sie auslöst, welche Faktoren ihr zugrunde liegen und welche Prozesse dabei ablaufen. Wer waren die Agenten der Transformation und wie veränderten sie und ihr Umfeld sich? Wie flexibel waren der Staat oder seine Bürger im Umgang mit externem und internem Innovationsdruck? Auf welche Weise und in welchem Maße konnten die Byzantiner im Zuge dieser Anpassungsprozesse ihre Identität und den inneren Zusammenhalt ihres Reiches bewahren?
Erzeugung und Zerstörung von Sakralität zwischen Antike und Mittelalter: Beiträge der internationalen Tagung in München vom 20.–21.10.2015
Sakralität ist nichts Absolutes. Sie ist weder von vornherein gegeben noch unveränderbar. Im Gegenteil: Sakralität ist eine soziale Konstruktion, die sich nur dort befindet, wo sie wahrgenommen und empfunden wird. Das bedeutet zugleich, dass Sakralität manipuliert werden kann. Die Heiligkeit von Personen, Orten und Objekten kann neu geschaffen, transferiert, und verwandelt werden; sie kann aber auch wieder ausgelöscht und zerstört werden. Die Vernichtung von Sakralität impliziert zugleich die Anerkennung ihrer Wirkmacht durch die Zerstörenden; nur wenn die Heiligkeit eines Ortes, eines Objekts oder einer Person gänzlich in Vergessenheit gerät, ist sie wirklich eliminiert.